Eichendorff, Joseph von: Aus dem Leben eines Taugenichts und das Marmorbild. Berlin, 1826.Du Erd' mit deinem Plunder, Ihr Fische sammt der See, 'S geht alles, alles unter, Wir aber in die Höh'! Chor. 'S geht alles, alles unter, Wir aber in die Höh'! Frühlingsfahrt. Es zogen zwei rüst'ge Gesellen Zum ersten Mal von Haus, So jubelnd recht in die hellen Klingenden, singenden Wellen Des vollen Frühlings hinaus. Die strebten nach hohen Dingen, Die wollten, trotz Lust und Schmerz, Was Rechts in der Welt vollbringen, Und wem sie vorüber gingen Dem lachten Sinnen und Herz. -- Der Erste, der fand ein Liebchen,
Die Schwieger kauft' Hof und Haus; Der wiegte gar bald ein Bübchen, Und sah aus heimlichem Stübchen Behaglich in's Feld hinaus. Du Erd' mit deinem Plunder, Ihr Fiſche ſammt der See, 'S geht alles, alles unter, Wir aber in die Hoͤh'! Chor. 'S geht alles, alles unter, Wir aber in die Hoͤh'! Fruͤhlingsfahrt. Es zogen zwei ruͤſt'ge Geſellen Zum erſten Mal von Haus, So jubelnd recht in die hellen Klingenden, ſingenden Wellen Des vollen Fruͤhlings hinaus. Die ſtrebten nach hohen Dingen, Die wollten, trotz Luſt und Schmerz, Was Rechts in der Welt vollbringen, Und wem ſie voruͤber gingen Dem lachten Sinnen und Herz. — Der Erſte, der fand ein Liebchen,
Die Schwieger kauft' Hof und Haus; Der wiegte gar bald ein Buͤbchen, Und ſah aus heimlichem Stuͤbchen Behaglich in's Feld hinaus. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0220" n="210"/> <lg type="poem"> <l>Du Erd' mit deinem Plunder,</l><lb/> <l>Ihr Fiſche ſammt der See,</l><lb/> <l>'S geht alles, alles unter,</l><lb/> <l>Wir aber in die Hoͤh'!</l><lb/> </lg> <p rendition="#c"> <hi rendition="#g">Chor.</hi> </p><lb/> <lg type="poem"> <l>'S geht alles, alles unter,</l><lb/> <l>Wir aber in die Hoͤh'!</l><lb/> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> <div n="3"> <head> <hi rendition="#g">Fruͤhlingsfahrt.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">E</hi>s zogen zwei ruͤſt'ge Geſellen</l><lb/> <l>Zum erſten Mal von Haus,</l><lb/> <l>So jubelnd recht in die hellen</l><lb/> <l>Klingenden, ſingenden Wellen</l><lb/> <l>Des vollen Fruͤhlings hinaus.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Die ſtrebten nach hohen Dingen,</l><lb/> <l>Die wollten, trotz Luſt und Schmerz,</l><lb/> <l>Was Rechts in der Welt vollbringen,</l><lb/> <l>Und wem ſie voruͤber gingen</l><lb/> <l>Dem lachten Sinnen und Herz. —</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Der Erſte, der fand ein Liebchen,</l><lb/> <l>Die Schwieger kauft' Hof und Haus;</l><lb/> <l>Der wiegte gar bald ein Buͤbchen,</l><lb/> <l>Und ſah aus heimlichem Stuͤbchen</l><lb/> <l>Behaglich in's Feld hinaus.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [210/0220]
Du Erd' mit deinem Plunder,
Ihr Fiſche ſammt der See,
'S geht alles, alles unter,
Wir aber in die Hoͤh'!
Chor.
'S geht alles, alles unter,
Wir aber in die Hoͤh'!
Fruͤhlingsfahrt.
Es zogen zwei ruͤſt'ge Geſellen
Zum erſten Mal von Haus,
So jubelnd recht in die hellen
Klingenden, ſingenden Wellen
Des vollen Fruͤhlings hinaus.
Die ſtrebten nach hohen Dingen,
Die wollten, trotz Luſt und Schmerz,
Was Rechts in der Welt vollbringen,
Und wem ſie voruͤber gingen
Dem lachten Sinnen und Herz. —
Der Erſte, der fand ein Liebchen,
Die Schwieger kauft' Hof und Haus;
Der wiegte gar bald ein Buͤbchen,
Und ſah aus heimlichem Stuͤbchen
Behaglich in's Feld hinaus.
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