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Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837.

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Meeresstille.
Ich seh' von des Schiffes Rande
Tief in die Fluth hinein:
Gebirge und grüne Lande
Und Trümmer im falben Schein
Und zackige Thürme im Grunde,
Wie ich's oft im Traum mir gedacht,
Das dämmert alles da unten
Als wie eine prächtige Nacht.
Seekönig auf seiner Warte
Sitzt in der Dämm'rung tief,
Als ob er mit langem Barte
Ueber seiner Harfe schlief';
Da kommen und gehen die Schiffe
Darüber, er merkt es kaum,
Von seinem Korallenriffe
Grüßt er sie wie im Traum.

Meeresſtille.
Ich ſeh' von des Schiffes Rande
Tief in die Fluth hinein:
Gebirge und gruͤne Lande
Und Truͤmmer im falben Schein
Und zackige Thuͤrme im Grunde,
Wie ich's oft im Traum mir gedacht,
Das daͤmmert alles da unten
Als wie eine praͤchtige Nacht.
Seekoͤnig auf ſeiner Warte
Sitzt in der Daͤmm'rung tief,
Als ob er mit langem Barte
Ueber ſeiner Harfe ſchlief';
Da kommen und gehen die Schiffe
Daruͤber, er merkt es kaum,
Von ſeinem Korallenriffe
Gruͤßt er ſie wie im Traum.

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[468/0486] Meeresſtille. Ich ſeh' von des Schiffes Rande Tief in die Fluth hinein: Gebirge und gruͤne Lande Und Truͤmmer im falben Schein Und zackige Thuͤrme im Grunde, Wie ich's oft im Traum mir gedacht, Das daͤmmert alles da unten Als wie eine praͤchtige Nacht. Seekoͤnig auf ſeiner Warte Sitzt in der Daͤmm'rung tief, Als ob er mit langem Barte Ueber ſeiner Harfe ſchlief'; Da kommen und gehen die Schiffe Daruͤber, er merkt es kaum, Von ſeinem Korallenriffe Gruͤßt er ſie wie im Traum.

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Zitationshilfe: Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837, S. 468. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gedichte_1837/486>, abgerufen am 21.12.2024.