Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837.Der Kühne. Und wo noch kein Wandrer gegangen, Hoch über Jäger und Roß Die Felsen im Abendroth hangen Als wie ein Wolkenschloß. Dort zwischen den Zinnen und Spitzen Von wilden Nelken umblüht, Die schönen Waldfrauen sitzen Und singen im Wind ihr Lied. Der Jäger schaut nach dem Schlosse: Die droben das ist mein Lieb! -- Er sprang vom scheuenden Rosse, Weiß keiner, wo er blieb. Der Kuͤhne. Und wo noch kein Wandrer gegangen, Hoch uͤber Jaͤger und Roß Die Felſen im Abendroth hangen Als wie ein Wolkenſchloß. Dort zwiſchen den Zinnen und Spitzen Von wilden Nelken umbluͤht, Die ſchoͤnen Waldfrauen ſitzen Und ſingen im Wind ihr Lied. Der Jaͤger ſchaut nach dem Schloſſe: Die droben das iſt mein Lieb! — Er ſprang vom ſcheuenden Roſſe, Weiß keiner, wo er blieb. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0430" n="412"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b #g">Der Kuͤhne</hi> <hi rendition="#b">.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">U</hi>nd wo noch kein Wandrer gegangen,</l><lb/> <l>Hoch uͤber Jaͤger und Roß</l><lb/> <l>Die Felſen im Abendroth hangen</l><lb/> <l>Als wie ein Wolkenſchloß.</l><lb/> </lg> <lg type="poem"> <l>Dort zwiſchen den Zinnen und Spitzen</l><lb/> <l>Von wilden Nelken umbluͤht,</l><lb/> <l>Die ſchoͤnen Waldfrauen ſitzen</l><lb/> <l>Und ſingen im Wind ihr Lied.</l><lb/> </lg> <lg type="poem"> <l>Der Jaͤger ſchaut nach dem Schloſſe:</l><lb/> <l>Die droben das iſt mein Lieb! —</l><lb/> <l>Er ſprang vom ſcheuenden Roſſe,</l><lb/> <l>Weiß keiner, wo er blieb.</l><lb/> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [412/0430]
Der Kuͤhne.
Und wo noch kein Wandrer gegangen,
Hoch uͤber Jaͤger und Roß
Die Felſen im Abendroth hangen
Als wie ein Wolkenſchloß.
Dort zwiſchen den Zinnen und Spitzen
Von wilden Nelken umbluͤht,
Die ſchoͤnen Waldfrauen ſitzen
Und ſingen im Wind ihr Lied.
Der Jaͤger ſchaut nach dem Schloſſe:
Die droben das iſt mein Lieb! —
Er ſprang vom ſcheuenden Roſſe,
Weiß keiner, wo er blieb.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |