Die Gegend lag so helle, Die Sonne schien so warm, Es sonnt' sich auf der Schwelle Ein Kindlein krank und arm.
Geputzt zum Sonntag heute Zieh'n sie das Thal entlang, Das Kind grüßt alle Leute, Doch niemand sagt ihm Dank.
Viel Kinder jauchzen ferne, So schön ist's auf der Welt! Ging' auch spatzieren gerne, Doch müde stürzt's im Feld.
"Ach Vater, liebe Mutter, Helft mir in meiner Noth! --" Du armes Kind! die ruhen Ja unter'm Grase todt.
Und so im Gras alleine Das kranke Kindlein blieb, Frug keiner, was es weine, Hat jeder sein's nur lieb.
Die Abendglocken klangen Schon durch die stille Welt, Die Engel Gottes sangen Und gingen über's Feld.
Das kranke Kind.
Die Gegend lag ſo helle, Die Sonne ſchien ſo warm, Es ſonnt' ſich auf der Schwelle Ein Kindlein krank und arm.
Geputzt zum Sonntag heute Zieh'n ſie das Thal entlang, Das Kind gruͤßt alle Leute, Doch niemand ſagt ihm Dank.
Viel Kinder jauchzen ferne, So ſchoͤn iſt's auf der Welt! Ging' auch ſpatzieren gerne, Doch muͤde ſtuͤrzt's im Feld.
„Ach Vater, liebe Mutter, Helft mir in meiner Noth! —“ Du armes Kind! die ruhen Ja unter'm Graſe todt.
Und ſo im Gras alleine Das kranke Kindlein blieb, Frug keiner, was es weine, Hat jeder ſein's nur lieb.
Die Abendglocken klangen Schon durch die ſtille Welt, Die Engel Gottes ſangen Und gingen uͤber's Feld.
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Das kranke Kind.
Die Gegend lag ſo helle,
Die Sonne ſchien ſo warm,
Es ſonnt' ſich auf der Schwelle
Ein Kindlein krank und arm.
Geputzt zum Sonntag heute
Zieh'n ſie das Thal entlang,
Das Kind gruͤßt alle Leute,
Doch niemand ſagt ihm Dank.
Viel Kinder jauchzen ferne,
So ſchoͤn iſt's auf der Welt!
Ging' auch ſpatzieren gerne,
Doch muͤde ſtuͤrzt's im Feld.
„Ach Vater, liebe Mutter,
Helft mir in meiner Noth! —“
Du armes Kind! die ruhen
Ja unter'm Graſe todt.
Und ſo im Gras alleine
Das kranke Kindlein blieb,
Frug keiner, was es weine,
Hat jeder ſein's nur lieb.
Die Abendglocken klangen
Schon durch die ſtille Welt,
Die Engel Gottes ſangen
Und gingen uͤber's Feld.
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Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837, S. 378. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gedichte_1837/396>, abgerufen am 26.02.2025.
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