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Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837.

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Frühling.
Und wenn die Lerche hell anstimmt
Und Frühling rings bricht an:
Da schauert tief und Flügel nimmt,
Wer irgend fliegen kann.
Die Erde grüßt er hochbeglückt,
Die, eine junge Braut,
Mit Blumen wild und bunt geschmückt,
Tief in das Herz ihm schaut.
Den Himmel dann, das blaue Meer
Der Sehnsucht grüßt er treu,
Da stammen Lied und Sänger her
Und spüren's immer neu.
Die dunkeln Gründe säuseln kaum,
Sie schau'n so fremd herauf.
Tiefschauernd fühlt' er, 's war ein Traum --
Und wacht im Himmel auf.

Fruͤhling.
Und wenn die Lerche hell anſtimmt
Und Fruͤhling rings bricht an:
Da ſchauert tief und Fluͤgel nimmt,
Wer irgend fliegen kann.
Die Erde gruͤßt er hochbegluͤckt,
Die, eine junge Braut,
Mit Blumen wild und bunt geſchmuͤckt,
Tief in das Herz ihm ſchaut.
Den Himmel dann, das blaue Meer
Der Sehnſucht gruͤßt er treu,
Da ſtammen Lied und Saͤnger her
Und ſpuͤren's immer neu.
Die dunkeln Gruͤnde ſaͤuſeln kaum,
Sie ſchau'n ſo fremd herauf.
Tiefſchauernd fuͤhlt' er, 's war ein Traum —
Und wacht im Himmel auf.

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[361/0379] Fruͤhling. Und wenn die Lerche hell anſtimmt Und Fruͤhling rings bricht an: Da ſchauert tief und Fluͤgel nimmt, Wer irgend fliegen kann. Die Erde gruͤßt er hochbegluͤckt, Die, eine junge Braut, Mit Blumen wild und bunt geſchmuͤckt, Tief in das Herz ihm ſchaut. Den Himmel dann, das blaue Meer Der Sehnſucht gruͤßt er treu, Da ſtammen Lied und Saͤnger her Und ſpuͤren's immer neu. Die dunkeln Gruͤnde ſaͤuſeln kaum, Sie ſchau'n ſo fremd herauf. Tiefſchauernd fuͤhlt' er, 's war ein Traum — Und wacht im Himmel auf.

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Zitationshilfe: Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837, S. 361. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gedichte_1837/379>, abgerufen am 21.11.2024.