Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite
Nachtwanderer.
I.
Ich wandre durch die stille Nacht,
Da schleicht der Mond so heimlich sacht
Oft aus der dunklen Wolkenhülle,
Und hin und her im Thal
Erwacht die Nachtigall,
Dann wieder alles grau und stille.
O wunderbarer Nachtgesang:
Von fern im Land der Ströme Gang,
Leis Schauern in den dunklen Bäumen --
Wirr'st die Gedanken mir,
Mein irres Singen hier
Ist wie ein Rufen nur aus Träumen.
Nachtwanderer.
I.
Ich wandre durch die ſtille Nacht,
Da ſchleicht der Mond ſo heimlich ſacht
Oft aus der dunklen Wolkenhuͤlle,
Und hin und her im Thal
Erwacht die Nachtigall,
Dann wieder alles grau und ſtille.
O wunderbarer Nachtgeſang:
Von fern im Land der Stroͤme Gang,
Leis Schauern in den dunklen Baͤumen —
Wirr'ſt die Gedanken mir,
Mein irres Singen hier
Iſt wie ein Rufen nur aus Traͤumen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0026" n="8"/>
        </div>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b #g">Nachtwanderer.</hi><lb/>
          </head>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#aq">I</hi>.<lb/></head>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l><hi rendition="#in">I</hi>ch wandre durch die &#x017F;tille Nacht,</l><lb/>
                <l>Da &#x017F;chleicht der Mond &#x017F;o heimlich &#x017F;acht</l><lb/>
                <l>Oft aus der dunklen Wolkenhu&#x0364;lle,</l><lb/>
                <l>Und hin und her im Thal</l><lb/>
                <l>Erwacht die Nachtigall,</l><lb/>
                <l>Dann wieder alles grau und &#x017F;tille.</l><lb/>
              </lg>
              <lg n="2">
                <l>O wunderbarer Nachtge&#x017F;ang:</l><lb/>
                <l>Von fern im Land der Stro&#x0364;me Gang,</l><lb/>
                <l>Leis Schauern in den dunklen Ba&#x0364;umen &#x2014;</l><lb/>
                <l>Wirr'&#x017F;t die Gedanken mir,</l><lb/>
                <l>Mein irres Singen hier</l><lb/>
                <l>I&#x017F;t wie ein Rufen nur aus Tra&#x0364;umen.</l><lb/>
              </lg>
            </lg>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[8/0026] Nachtwanderer. I. Ich wandre durch die ſtille Nacht, Da ſchleicht der Mond ſo heimlich ſacht Oft aus der dunklen Wolkenhuͤlle, Und hin und her im Thal Erwacht die Nachtigall, Dann wieder alles grau und ſtille. O wunderbarer Nachtgeſang: Von fern im Land der Stroͤme Gang, Leis Schauern in den dunklen Baͤumen — Wirr'ſt die Gedanken mir, Mein irres Singen hier Iſt wie ein Rufen nur aus Traͤumen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gedichte_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gedichte_1837/26
Zitationshilfe: Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gedichte_1837/26>, abgerufen am 21.12.2024.