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Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837.

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Auf der Feldwacht.
Mein Gewehr im Arme steh' ich
Hier verloren auf der Wacht,
Still nach jener Gegend seh' ich,
Hab' so oft dahin gedacht!
Fernher Abendglocken klingen
Durch die schöne Einsamkeit;
So, wenn wir zusammen gingen,
Hört' ich's oft in alter Zeit.
Wolken da wie Thürme prangen,
Als säh' ich im Duft mein Wien,
Und die Donau hell ergangen
Zwischen Burgen durch das Grün.
Doch wie fern sind Strom und Thürme!
Wer da wohnt, denkt mein noch kaum,
Herbstlich rauschen schon die Stürme,
Und ich stehe wie im Traum.

Auf der Feldwacht.
Mein Gewehr im Arme ſteh' ich
Hier verloren auf der Wacht,
Still nach jener Gegend ſeh' ich,
Hab' ſo oft dahin gedacht!
Fernher Abendglocken klingen
Durch die ſchoͤne Einſamkeit;
So, wenn wir zuſammen gingen,
Hoͤrt' ich's oft in alter Zeit.
Wolken da wie Thuͤrme prangen,
Als ſaͤh' ich im Duft mein Wien,
Und die Donau hell ergangen
Zwiſchen Burgen durch das Gruͤn.
Doch wie fern ſind Strom und Thuͤrme!
Wer da wohnt, denkt mein noch kaum,
Herbſtlich rauſchen ſchon die Stuͤrme,
Und ich ſtehe wie im Traum.

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[180/0198] Auf der Feldwacht. Mein Gewehr im Arme ſteh' ich Hier verloren auf der Wacht, Still nach jener Gegend ſeh' ich, Hab' ſo oft dahin gedacht! Fernher Abendglocken klingen Durch die ſchoͤne Einſamkeit; So, wenn wir zuſammen gingen, Hoͤrt' ich's oft in alter Zeit. Wolken da wie Thuͤrme prangen, Als ſaͤh' ich im Duft mein Wien, Und die Donau hell ergangen Zwiſchen Burgen durch das Gruͤn. Doch wie fern ſind Strom und Thuͤrme! Wer da wohnt, denkt mein noch kaum, Herbſtlich rauſchen ſchon die Stuͤrme, Und ich ſtehe wie im Traum.

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Zitationshilfe: Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gedichte_1837/198>, abgerufen am 21.12.2024.