Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Eckermann, Johann Peter: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Bd. 2. Leipzig, 1836.

Bild:
<< vorherige Seite

Von Herrn William Fraser in London, Heraus¬
geber des Foreign Review, gelangten diesen Morgen
zwey Exemplare des dritten Stücks jener periodischen
Schrift zu mir, wovon ich das eine Exemplar diesen
Mittag Goethen überreichte.

Ich fand wieder eine heitere Tischgesellschaft geladen,
zu Ehren Tiecks und der Gräfin, die auf das Bitten
Goethe's und der übrigen Freunde noch einen Tag zu¬
gegeben hatten, während der übrige Theil dieser Familie
schon am Morgen nach Dresden vorausgereiset war.

Ein besonderer Gegenstand der Unterhaltung bey Tisch
war die englische Literatur und namentlich Walter Scott,
bey welcher Gelegenheit Tieck unter andern sagte, daß er
vor zehn Jahren das erste Exemplar des Waverley nach
Deutschland gebracht habe.


Das gedachte Foreign Review des Herrn Fraser ent¬
hielt unter vielen bedeutenden und interessanten Gegen¬
ständen auch einen höchst würdigen Aufsatz über Goethe
von Carlyle, den ich diesen Morgen studirte. Ich
ging Mittags ein wenig früher zu Tisch, um vor der
Ankunft der übrigen Gäste mich mit Goethe darüber zu
bereden.

Von Herrn William Fraſer in London, Heraus¬
geber des Foreign Review, gelangten dieſen Morgen
zwey Exemplare des dritten Stuͤcks jener periodiſchen
Schrift zu mir, wovon ich das eine Exemplar dieſen
Mittag Goethen uͤberreichte.

Ich fand wieder eine heitere Tiſchgeſellſchaft geladen,
zu Ehren Tiecks und der Graͤfin, die auf das Bitten
Goethe's und der uͤbrigen Freunde noch einen Tag zu¬
gegeben hatten, waͤhrend der uͤbrige Theil dieſer Familie
ſchon am Morgen nach Dresden vorausgereiſet war.

Ein beſonderer Gegenſtand der Unterhaltung bey Tiſch
war die engliſche Literatur und namentlich Walter Scott,
bey welcher Gelegenheit Tieck unter andern ſagte, daß er
vor zehn Jahren das erſte Exemplar des Waverley nach
Deutſchland gebracht habe.


Das gedachte Foreign Review des Herrn Fraſer ent¬
hielt unter vielen bedeutenden und intereſſanten Gegen¬
ſtaͤnden auch einen hoͤchſt wuͤrdigen Aufſatz uͤber Goethe
von Carlyle, den ich dieſen Morgen ſtudirte. Ich
ging Mittags ein wenig fruͤher zu Tiſch, um vor der
Ankunft der uͤbrigen Gaͤſte mich mit Goethe daruͤber zu
bereden.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="3">
        <div n="4">
          <pb facs="#f0041" n="31"/>
        </div>
        <div n="4">
          <dateline rendition="#right">Freytag, den 10. October 1828.<lb/></dateline>
          <p>Von Herrn <hi rendition="#g">William Fra&#x017F;er</hi> in London, Heraus¬<lb/>
geber des <hi rendition="#aq">Foreign Review</hi>, gelangten die&#x017F;en Morgen<lb/>
zwey Exemplare des dritten Stu&#x0364;cks jener periodi&#x017F;chen<lb/>
Schrift zu mir, wovon ich das eine Exemplar die&#x017F;en<lb/>
Mittag Goethen u&#x0364;berreichte.</p><lb/>
          <p>Ich fand wieder eine heitere Ti&#x017F;chge&#x017F;ell&#x017F;chaft geladen,<lb/>
zu Ehren Tiecks und der Gra&#x0364;fin, die auf das Bitten<lb/>
Goethe's und der u&#x0364;brigen Freunde noch einen Tag zu¬<lb/>
gegeben hatten, wa&#x0364;hrend der u&#x0364;brige Theil die&#x017F;er Familie<lb/>
&#x017F;chon am Morgen nach Dresden vorausgerei&#x017F;et war.</p><lb/>
          <p>Ein be&#x017F;onderer Gegen&#x017F;tand der Unterhaltung bey Ti&#x017F;ch<lb/>
war die engli&#x017F;che Literatur und namentlich Walter Scott,<lb/>
bey welcher Gelegenheit Tieck unter andern &#x017F;agte, daß er<lb/>
vor zehn Jahren das er&#x017F;te Exemplar des Waverley nach<lb/>
Deut&#x017F;chland gebracht habe.</p><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        </div>
        <div n="4">
          <dateline rendition="#right">Sonnabend, den 11. October 1828.<lb/></dateline>
          <p>Das gedachte <hi rendition="#aq">Foreign Review</hi> des Herrn Fra&#x017F;er ent¬<lb/>
hielt unter vielen bedeutenden und intere&#x017F;&#x017F;anten Gegen¬<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;nden auch einen ho&#x0364;ch&#x017F;t wu&#x0364;rdigen Auf&#x017F;atz u&#x0364;ber Goethe<lb/>
von <hi rendition="#g">Carlyle</hi>, den ich die&#x017F;en Morgen &#x017F;tudirte. Ich<lb/>
ging Mittags ein wenig fru&#x0364;her zu Ti&#x017F;ch, um vor der<lb/>
Ankunft der u&#x0364;brigen Ga&#x0364;&#x017F;te mich mit Goethe daru&#x0364;ber zu<lb/>
bereden.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[31/0041] Freytag, den 10. October 1828. Von Herrn William Fraſer in London, Heraus¬ geber des Foreign Review, gelangten dieſen Morgen zwey Exemplare des dritten Stuͤcks jener periodiſchen Schrift zu mir, wovon ich das eine Exemplar dieſen Mittag Goethen uͤberreichte. Ich fand wieder eine heitere Tiſchgeſellſchaft geladen, zu Ehren Tiecks und der Graͤfin, die auf das Bitten Goethe's und der uͤbrigen Freunde noch einen Tag zu¬ gegeben hatten, waͤhrend der uͤbrige Theil dieſer Familie ſchon am Morgen nach Dresden vorausgereiſet war. Ein beſonderer Gegenſtand der Unterhaltung bey Tiſch war die engliſche Literatur und namentlich Walter Scott, bey welcher Gelegenheit Tieck unter andern ſagte, daß er vor zehn Jahren das erſte Exemplar des Waverley nach Deutſchland gebracht habe. Sonnabend, den 11. October 1828. Das gedachte Foreign Review des Herrn Fraſer ent¬ hielt unter vielen bedeutenden und intereſſanten Gegen¬ ſtaͤnden auch einen hoͤchſt wuͤrdigen Aufſatz uͤber Goethe von Carlyle, den ich dieſen Morgen ſtudirte. Ich ging Mittags ein wenig fruͤher zu Tiſch, um vor der Ankunft der uͤbrigen Gaͤſte mich mit Goethe daruͤber zu bereden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/eckermann_goethe02_1836
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/eckermann_goethe02_1836/41
Zitationshilfe: Eckermann, Johann Peter: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Bd. 2. Leipzig, 1836, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eckermann_goethe02_1836/41>, abgerufen am 26.04.2024.