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Eckermann, Johann Peter: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Bd. 2. Leipzig, 1836.

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Zeit mit dem Manuscripte beschäftigen, das in Sorets
Händen ist, so soll es mir um desto angenehmer seyn,
weil ich zwar keine baldige Publication desselben wün¬
sche, es aber gern mit Ihnen durchgehen und rectificiren
möchte. Es wird seinen Werth erhöhen, wenn ich be¬
zeugen kann, daß es ganz in meinem Sinne aufge¬
faßt sey."

"Mehr sage ich nicht, überlasse Ihnen und erwarte
das Weitere. Man grüßt Sie freundlich aus meinem
Hause; von den übrigen Theilnehmern habe, seit dem
Empfang Ihres Briefes, niemand gesprochen."

"Alles Gute wünschend

Weimar     treulichst
den 12. Octbr. 1830.

J. W. v. Goethe."


Dritter Brief.

"Der lebhafte Eindruck, den Sie beym Anblick des
merkwürdigen, Farbe vermittelnden Brustbildes erfuh¬
ren, die Begierde, sich solches anzueignen, das artige
Abenteuer, welches Sie deßhalb bestanden, und der gute
Gedanke, mir solches als Reisegabe zu verehren, das
alles deutet darauf: wie durchdrungen Sie sind von
dem herrlichen Urphänomen, welches hier in allen seinen

II. 16

Zeit mit dem Manuſcripte beſchaͤftigen, das in Sorets
Haͤnden iſt, ſo ſoll es mir um deſto angenehmer ſeyn,
weil ich zwar keine baldige Publication deſſelben wuͤn¬
ſche, es aber gern mit Ihnen durchgehen und rectificiren
moͤchte. Es wird ſeinen Werth erhoͤhen, wenn ich be¬
zeugen kann, daß es ganz in meinem Sinne aufge¬
faßt ſey.“

„Mehr ſage ich nicht, uͤberlaſſe Ihnen und erwarte
das Weitere. Man gruͤßt Sie freundlich aus meinem
Hauſe; von den uͤbrigen Theilnehmern habe, ſeit dem
Empfang Ihres Briefes, niemand geſprochen.“

„Alles Gute wuͤnſchend

Weimar     treulichſt
den 12. Octbr. 1830.

J. W. v. Goethe.“


Dritter Brief.

„Der lebhafte Eindruck, den Sie beym Anblick des
merkwuͤrdigen, Farbe vermittelnden Bruſtbildes erfuh¬
ren, die Begierde, ſich ſolches anzueignen, das artige
Abenteuer, welches Sie deßhalb beſtanden, und der gute
Gedanke, mir ſolches als Reiſegabe zu verehren, das
alles deutet darauf: wie durchdrungen Sie ſind von
dem herrlichen Urphaͤnomen, welches hier in allen ſeinen

II. 16
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[241/0251] Zeit mit dem Manuſcripte beſchaͤftigen, das in Sorets Haͤnden iſt, ſo ſoll es mir um deſto angenehmer ſeyn, weil ich zwar keine baldige Publication deſſelben wuͤn¬ ſche, es aber gern mit Ihnen durchgehen und rectificiren moͤchte. Es wird ſeinen Werth erhoͤhen, wenn ich be¬ zeugen kann, daß es ganz in meinem Sinne aufge¬ faßt ſey.“ „Mehr ſage ich nicht, uͤberlaſſe Ihnen und erwarte das Weitere. Man gruͤßt Sie freundlich aus meinem Hauſe; von den uͤbrigen Theilnehmern habe, ſeit dem Empfang Ihres Briefes, niemand geſprochen.“ „Alles Gute wuͤnſchend Weimar treulichſt den 12. Octbr. 1830. J. W. v. Goethe.“ Dritter Brief. „Der lebhafte Eindruck, den Sie beym Anblick des merkwuͤrdigen, Farbe vermittelnden Bruſtbildes erfuh¬ ren, die Begierde, ſich ſolches anzueignen, das artige Abenteuer, welches Sie deßhalb beſtanden, und der gute Gedanke, mir ſolches als Reiſegabe zu verehren, das alles deutet darauf: wie durchdrungen Sie ſind von dem herrlichen Urphaͤnomen, welches hier in allen ſeinen II. 16

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Zitationshilfe: Eckermann, Johann Peter: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Bd. 2. Leipzig, 1836, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eckermann_goethe02_1836/251>, abgerufen am 21.11.2024.