"Die Engländer, sagte er unter anderm, mögen auch von Byron halten, was sie wollen, so ist doch so viel gewiß, daß sie keinen Poeten aufzuweisen haben, der ihm zu vergleichen wäre. Er ist anders als alle Übri¬ gen und meistentheils größer."
Montag den 15. May 1826.
Ich sprach mit Goethe über St. Schütze, über den er sich sehr wohlwollend äußerte.
"In den Tagen meines krankhaften Zustandes von voriger Woche, sagte er, habe ich seine heiteren Stunden gelesen. Ich habe an dem Buche große Freude gehabt. Hätte Schütze in England gelebt, er würde Epoche gemacht haben; denn ihm fehlte bey seiner Gabe der Beobachtung und Darstellung weiter nichts als der Anblick eines bedeutenden Lebens."
Donnerstag den 1. Juny 1826.
Goethe sprach über den Globe. "Die Mitarbeiter, sagte er, sind Leute von Welt, heiter, klar, kühn bis zum äußersten Grade. In ihrem Tadel sind sie fein und galant, wogegen aber die deutschen Gelehrten im¬
„Die Englaͤnder, ſagte er unter anderm, moͤgen auch von Byron halten, was ſie wollen, ſo iſt doch ſo viel gewiß, daß ſie keinen Poeten aufzuweiſen haben, der ihm zu vergleichen waͤre. Er iſt anders als alle Übri¬ gen und meiſtentheils groͤßer.“
Montag den 15. May 1826.
Ich ſprach mit Goethe uͤber St. Schuͤtze, uͤber den er ſich ſehr wohlwollend aͤußerte.
„In den Tagen meines krankhaften Zuſtandes von voriger Woche, ſagte er, habe ich ſeine heiteren Stunden geleſen. Ich habe an dem Buche große Freude gehabt. Haͤtte Schuͤtze in England gelebt, er wuͤrde Epoche gemacht haben; denn ihm fehlte bey ſeiner Gabe der Beobachtung und Darſtellung weiter nichts als der Anblick eines bedeutenden Lebens.“
Donnerstag den 1. Juny 1826.
Goethe ſprach uͤber den Globe. „Die Mitarbeiter, ſagte er, ſind Leute von Welt, heiter, klar, kuͤhn bis zum aͤußerſten Grade. In ihrem Tadel ſind ſie fein und galant, wogegen aber die deutſchen Gelehrten im¬
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„Die Englaͤnder, ſagte er unter anderm, moͤgen auch
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gewiß, daß ſie keinen Poeten aufzuweiſen haben, der
ihm zu vergleichen waͤre. Er iſt anders als alle Übri¬
gen und meiſtentheils groͤßer.“
Montag den 15. May 1826.
Ich ſprach mit Goethe uͤber St. Schuͤtze, uͤber den
er ſich ſehr wohlwollend aͤußerte.
„In den Tagen meines krankhaften Zuſtandes von
voriger Woche, ſagte er, habe ich ſeine heiteren
Stunden geleſen. Ich habe an dem Buche große
Freude gehabt. Haͤtte Schuͤtze in England gelebt, er
wuͤrde Epoche gemacht haben; denn ihm fehlte bey
ſeiner Gabe der Beobachtung und Darſtellung weiter
nichts als der Anblick eines bedeutenden Lebens.“
Donnerstag den 1. Juny 1826.
Goethe ſprach uͤber den Globe. „Die Mitarbeiter,
ſagte er, ſind Leute von Welt, heiter, klar, kuͤhn bis
zum aͤußerſten Grade. In ihrem Tadel ſind ſie fein
und galant, wogegen aber die deutſchen Gelehrten im¬
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Eckermann, Johann Peter: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Bd. 1. Leipzig, 1836, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eckermann_goethe01_1836/269>, abgerufen am 21.12.2024.
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