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Eckarth, Friedrich: Chronica Oder Historische Beschreibung Des Dorffes Herwigsdorff. 1737.

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V. Die Wasser-Fluthen.

Die erste Wasser-Fluth, die in der Herwigsdorffer Historie observirt wird, kan ohnzweifel auch die allergröste sein, die das Dorff iemahls erfahren, weil auch D. Carpz. Annal. Zitt. part. 5. cap. 3. §. 3. fol. pag. 263. da er die Fluth umständlich beschreibet, mit anmercket, daß eine grössere Fluth nicht erfahren worden, weil die Stadt gestanden. Sie praesentirte sich Anno 1595. den 16. Aug. Nachts vor Zittau ersoffen 9. Personen, zu Eubau 9. Bauern, zu Nieder-Oderwitz 9. Personen, zu Henewalde 10. Personen, woraus man siehet daß die Mandau und das Uderwitzer Land-Wasser, welche sich bey unserer Scheibe-Brücke vereinigen, zugleich ergossen. Doch ich will nur auf unser Herwigsdorff kommen. Es stand bey benennter Scheibe-Brücken ein Hauß, welches die grausame Fluth, nebst der inwohnenden Christoph Weißnerin, und ihrem Kinde und Mutter so bald ergrif, wegführete, und alle 3. Personen ersäufte. Man fand nur erstere auf des Eichbauers hoch auf einer Erle in einen Zwiesel wieder, und ward den 17. begraben, letztere beyde fand man nicht. Kirchenbuch.

Anno 1666. den 14. Jun. am Pfingst-Montage, kam wieder eine erschreckliche Wasserfluth, weil bey Georgswalde ein Wolcken-Bruch gefallen. Es ersoffen dabey viele Menschen, und geschahe auch sonst gros Schade, doch gieng es bey uns noch ohne sehr grossen Schaden ab.

Anno 1672. den 30. Dec. war eine sehr grosse Wasserfluth. Gr.

Anno 1674. den 26. und 27. Martz waren grosse Eißfluthen, und ersoffen zu Uderwitz und Eckersberg Mägde. Den 6. Jun. war eine Fluth auch Donner und Schlossen hin und wieder. Auch war den 29. dito eine grosse Fluth.

Anno 1678. den 18. May Nachmittags ergos sich von einen Gewitter die Ritschebach so heftig, dergleichen bey Menschen gedencken nicht geschehen, riß die Brücke bey der Schule ein, die 110. Jahr gestanden. Gr. und Mich. Eckarth.

V. Die Wasser-Fluthen.

Die erste Wasser-Fluth, die in der Herwigsdorffer Historie observirt wird, kan ohnzweifel auch die allergröste sein, die das Dorff iemahls erfahren, weil auch D. Carpz. Annal. Zitt. part. 5. cap. 3. §. 3. fol. pag. 263. da er die Fluth umständlich beschreibet, mit anmercket, daß eine grössere Fluth nicht erfahren worden, weil die Stadt gestanden. Sie praesentirte sich Anno 1595. den 16. Aug. Nachts vor Zittau ersoffen 9. Personen, zu Eubau 9. Bauern, zu Nieder-Oderwitz 9. Personen, zu Henewalde 10. Personen, woraus man siehet daß die Mandau und das Uderwitzer Land-Wasser, welche sich bey unserer Scheibe-Brücke vereinigen, zugleich ergossen. Doch ich will nur auf unser Herwigsdorff kommen. Es stand bey benennter Scheibe-Brücken ein Hauß, welches die grausame Fluth, nebst der inwohnenden Christoph Weißnerin, und ihrem Kinde und Mutter so bald ergrif, wegführete, und alle 3. Personen ersäufte. Man fand nur erstere auf des Eichbauers hoch auf einer Erle in einen Zwiesel wieder, und ward den 17. begraben, letztere beyde fand man nicht. Kirchenbuch.

Anno 1666. den 14. Jun. am Pfingst-Montage, kam wieder eine erschreckliche Wasserfluth, weil bey Georgswalde ein Wolcken-Bruch gefallen. Es ersoffen dabey viele Menschen, und geschahe auch sonst gros Schade, doch gieng es bey uns noch ohne sehr grossen Schaden ab.

Anno 1672. den 30. Dec. war eine sehr grosse Wasserfluth. Gr.

Anno 1674. den 26. und 27. Martz waren grosse Eißfluthen, und ersoffen zu Uderwitz und Eckersberg Mägde. Den 6. Jun. war eine Fluth auch Donner und Schlossen hin und wieder. Auch war den 29. dito eine grosse Fluth.

Anno 1678. den 18. May Nachmittags ergos sich von einen Gewitter die Ritschebach so heftig, dergleichen bey Menschen gedencken nicht geschehen, riß die Brücke bey der Schule ein, die 110. Jahr gestanden. Gr. und Mich. Eckarth.

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[125/0129] V. Die Wasser-Fluthen. Die erste Wasser-Fluth, die in der Herwigsdorffer Historie observirt wird, kan ohnzweifel auch die allergröste sein, die das Dorff iemahls erfahren, weil auch D. Carpz. Annal. Zitt. part. 5. cap. 3. §. 3. fol. pag. 263. da er die Fluth umständlich beschreibet, mit anmercket, daß eine grössere Fluth nicht erfahren worden, weil die Stadt gestanden. Sie praesentirte sich Anno 1595. den 16. Aug. Nachts vor Zittau ersoffen 9. Personen, zu Eubau 9. Bauern, zu Nieder-Oderwitz 9. Personen, zu Henewalde 10. Personen, woraus man siehet daß die Mandau und das Uderwitzer Land-Wasser, welche sich bey unserer Scheibe-Brücke vereinigen, zugleich ergossen. Doch ich will nur auf unser Herwigsdorff kommen. Es stand bey benennter Scheibe-Brücken ein Hauß, welches die grausame Fluth, nebst der inwohnenden Christoph Weißnerin, und ihrem Kinde und Mutter so bald ergrif, wegführete, und alle 3. Personen ersäufte. Man fand nur erstere auf des Eichbauers hoch auf einer Erle in einen Zwiesel wieder, und ward den 17. begraben, letztere beyde fand man nicht. Kirchenbuch. Anno 1666. den 14. Jun. am Pfingst-Montage, kam wieder eine erschreckliche Wasserfluth, weil bey Georgswalde ein Wolcken-Bruch gefallen. Es ersoffen dabey viele Menschen, und geschahe auch sonst gros Schade, doch gieng es bey uns noch ohne sehr grossen Schaden ab. Anno 1672. den 30. Dec. war eine sehr grosse Wasserfluth. Gr. Anno 1674. den 26. und 27. Martz waren grosse Eißfluthen, und ersoffen zu Uderwitz und Eckersberg Mägde. Den 6. Jun. war eine Fluth auch Donner und Schlossen hin und wieder. Auch war den 29. dito eine grosse Fluth. Anno 1678. den 18. May Nachmittags ergos sich von einen Gewitter die Ritschebach so heftig, dergleichen bey Menschen gedencken nicht geschehen, riß die Brücke bey der Schule ein, die 110. Jahr gestanden. Gr. und Mich. Eckarth.

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Zitationshilfe: Eckarth, Friedrich: Chronica Oder Historische Beschreibung Des Dorffes Herwigsdorff. 1737, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eckarth_chronica_1737/129>, abgerufen am 21.11.2024.