Eckarth, Friedrich: Chronica Oder Historische Beschreibung Des ohnweit Zittau liegenden Dörffleins Pethau. Zittau, 1733.III. Pethau. I. Die Lage. ES liegt in Ober-Lausitz, eine viertel Meile weit von Zittau gegen Abend; Die Entfernung von andern Oertern suche man beym Eckersberge. Zu Feld-Grentzen hat es gegen Mittag Olbersdorff, gegen Abend Hörnitz, und ist es von Alt-Hörnitz nur durch das Alte-Wasser geschieden, gegen Mitternacht Herwigsdorff, gegen Morgen Zittau. Das Alte-Wasser fleußt durch, von Herwigsdorff kommende, und denn auf Zittau zu. Zwischen Hörnitz und Pethau ist eine feine höltzerne gedackte Brücke übers Wasser. Da fleust auch das Bertzdorffer Wasser ins Alte-Wasser. Es treibet hier zu Pethau eine feine Mahl-Mühle mit 3. Gängen, wie auch eine Schleif-Mühle, beyde der cum Tit. verwittweten Frau von Hartigin auf Alt-Hörnitz gehörig. Es wird auch allhier der sogenannte Burg-Graben eingefasset, und biß vor Zittau geleitet, da er die Burg-Mühle treibet. II) Die Obrigkeit. Ober-Herr darüber ist Königl. Majest. und Churfl. Durchl. Friedrich August, nach diesem gehöret es eigenthümlich dem Magistrat der Stadt Zittau. III) Der Kirchen-Stand. Die hiesigen Einwohner gehören ins Zittauische Kirch-Spiel, die Kinder aber gehören hieher nach Herwigsdorff in die Schule zur Lehre. IV) Die Grösse. Es ist nur ein klein Dörfflein, bestehend aus 3. Bauer-Güttern, deren iedes verschiedene Gebäude an Wohn-Hauß, Scheunen und Ställen begreiffet. Deren eines gehöret anjetzo Tit. Herrn Joh. Adolph Stollen, Medic. Doctore und Practico in Zittau. Das andere Tit. Frauen verwittweten Bürgermeisterin von Hartig auf Alt-Hörnitz. Das dritte den dasigen Richter, David Grülliche, dessen seel. Vater Michael Grüllich geheissen. Ferner hat es obig beniemte 2. Mühlen, eine Bleiche, 3. Gärtner und 4. Häußler. V) Die Nahrung. Das Dorff hat feinen Geträyd-Boden, wovon sich auch die wenigen Eiwohner nehren. VI) Der Nahme. Der Nahme Petau, Pethau, Pete, III. Pethau. I. Die Lage. ES liegt in Ober-Lausitz, eine viertel Meile weit von Zittau gegen Abend; Die Entfernung von andern Oertern suche man beym Eckersberge. Zu Feld-Grentzen hat es gegen Mittag Olbersdorff, gegen Abend Hörnitz, und ist es von Alt-Hörnitz nur durch das Alte-Wasser geschieden, gegen Mitternacht Herwigsdorff, gegen Morgen Zittau. Das Alte-Wasser fleußt durch, von Herwigsdorff kommende, und denn auf Zittau zu. Zwischen Hörnitz und Pethau ist eine feine höltzerne gedackte Brücke übers Wasser. Da fleust auch das Bertzdorffer Wasser ins Alte-Wasser. Es treibet hier zu Pethau eine feine Mahl-Mühle mit 3. Gängen, wie auch eine Schleif-Mühle, beyde der cum Tit. verwittweten Frau von Hartigin auf Alt-Hörnitz gehörig. Es wird auch allhier der sogenannte Burg-Graben eingefasset, und biß vor Zittau geleitet, da er die Burg-Mühle treibet. II) Die Obrigkeit. Ober-Herr darüber ist Königl. Majest. und Churfl. Durchl. Friedrich August, nach diesem gehöret es eigenthümlich dem Magistrat der Stadt Zittau. III) Der Kirchen-Stand. Die hiesigen Einwohner gehören ins Zittauische Kirch-Spiel, die Kinder aber gehören hieher nach Herwigsdorff in die Schule zur Lehre. IV) Die Grösse. Es ist nur ein klein Dörfflein, bestehend aus 3. Bauer-Güttern, deren iedes verschiedene Gebäude an Wohn-Hauß, Scheunen und Ställen begreiffet. Deren eines gehöret anjetzo Tit. Herrn Joh. Adolph Stollen, Medic. Doctore und Practico in Zittau. Das andere Tit. Frauen verwittweten Bürgermeisterin von Hartig auf Alt-Hörnitz. Das dritte den dasigen Richter, David Grülliche, dessen seel. Vater Michael Grüllich geheissen. Ferner hat es obig beniemte 2. Mühlen, eine Bleiche, 3. Gärtner und 4. Häußler. V) Die Nahrung. Das Dorff hat feinen Geträyd-Boden, wovon sich auch die wenigen Eiwohner nehren. VI) Der Nahme. 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III. Pethau.
I. Die Lage.
ES liegt in Ober-Lausitz, eine viertel Meile weit von Zittau gegen Abend; Die Entfernung von andern Oertern suche man beym Eckersberge. Zu Feld-Grentzen hat es gegen Mittag Olbersdorff, gegen Abend Hörnitz, und ist es von Alt-Hörnitz nur durch das Alte-Wasser geschieden, gegen Mitternacht Herwigsdorff, gegen Morgen Zittau. Das Alte-Wasser fleußt durch, von Herwigsdorff kommende, und denn auf Zittau zu. Zwischen Hörnitz und Pethau ist eine feine höltzerne gedackte Brücke übers Wasser. Da fleust auch das Bertzdorffer Wasser ins Alte-Wasser. Es treibet hier zu Pethau eine feine Mahl-Mühle mit 3. Gängen, wie auch eine Schleif-Mühle, beyde der cum Tit. verwittweten Frau von Hartigin auf Alt-Hörnitz gehörig. Es wird auch allhier der sogenannte Burg-Graben eingefasset, und biß vor Zittau geleitet, da er die Burg-Mühle treibet.
II) Die Obrigkeit. Ober-Herr darüber ist Königl. Majest. und Churfl. Durchl. Friedrich August, nach diesem gehöret es eigenthümlich dem Magistrat der Stadt Zittau.
III) Der Kirchen-Stand. Die hiesigen Einwohner gehören ins Zittauische Kirch-Spiel, die Kinder aber gehören hieher nach Herwigsdorff in die Schule zur Lehre.
IV) Die Grösse. Es ist nur ein klein Dörfflein, bestehend aus 3. Bauer-Güttern, deren iedes verschiedene Gebäude an Wohn-Hauß, Scheunen und Ställen begreiffet. Deren eines gehöret anjetzo Tit. Herrn Joh. Adolph Stollen, Medic. Doctore und Practico in Zittau. Das andere Tit. Frauen verwittweten Bürgermeisterin von Hartig auf Alt-Hörnitz. Das dritte den dasigen Richter, David Grülliche, dessen seel. Vater Michael Grüllich geheissen. Ferner hat es obig beniemte 2. Mühlen, eine Bleiche, 3. Gärtner und 4. Häußler.
V) Die Nahrung. Das Dorff hat feinen Geträyd-Boden, wovon sich auch die wenigen Eiwohner nehren.
VI) Der Nahme. Der Nahme Petau, Pethau, Pete,
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