Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Eckarth, Gotthülff Traugott: Chronica, oder: historische Beschreibung des Dorffes Bertzdorff, eine halbe Meile von Zittau in der Ober-Lausitz gelegen. Herwigsdorff, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite

er nach fast 7. Jahren am 17. May 1741. mit der Stelle eines Mittwochs-Predigers und Catecheten in Zittau verwechselte, nachgehends aber am 3. Jun. 1742. Mittags-Prediger zu SS. Petri und Pauli am 21 Aug. 1746. Früh-Prediger daselbst und Diaconus zu St. Johannis, am 1. May aber 1748. Diaconus und Dienstags-Prediger bey dieser Haupt-Kirche wurde. Er verheyrathete sich am 8. Febr. 1735. mit damahls Jgfr. Johanna Elisabeth Rückerin, Tit. Hrn. Carl Rückers, Collega des Gymnasii und vornehmen Bürgers am Ringe, ehelichten eintzigen Tochter, welche Ehe GOtt mit 7. Kindern geseegnet hat, wovon noch 2. Söhne und 3. Töchter am Leben sind.

XV. M. Christian Ephraim Ludwig.

M. Christian Ephraim Ludwig ward An. 1705 den 29. Dec. zu Reibersdorff gebohren. Sein Herr Vater war M. Christian Ludwig, in die 15. Jahr treufleißiger Seelen-Sorger daselbst, hernach aber wohlverdienter Ober-Pfarr in Seidenberg; die Frau Mutter hat geheissen Anna Margaretha, und ist gewesen eine gebohrne Kahlin; Als er getaufft, spach der Taufer und Pathe desselben, Herr M. May, bey dem Glücks-Wunsche zu der Wöchnerin: Mit diesem Kinde wird was besonders vorgehen; weil aber viele Persohnen zugleich ihre gute Wünsche thaten, so wurde sie verhindert nach der Ursache zu fragen, welches auch hernach des vielfältigen Umgangs mit diesem lieben Nachbar ohngeachtet in die Vergessenheit gestellet worden; Die Folge der Zeit hat sodann denen Worten einige Erfüllung sehen lassen, immassen er ein Nachfolger desselben im Amte, sowohl in Türchau als Bertzdorff zu seyn die Ehre genossen. Er verlohr An. 1712. am Feste derer Apostel Simon und Juda, im siebenden Jahre seines Alters, seinen lieben Herrn Vater, und nur itzo den 20 Febr. 1749 früh um 4 Uhr seine Frau Mutter, die bereits das 84ste Jahr ihres Alters erreichet, und eine 36.jährige Wittwe gewesen. Er wurde zu erst in Seidenberg von den geschickten Rectore daselbst Herrn Fügern in denen Anfangs-Gründen des Christenthums wohl unterrichtet. Im 10ten Jahr seines Alters ward er genöthiget

er nach fast 7. Jahren am 17. May 1741. mit der Stelle eines Mittwochs-Predigers und Catecheten in Zittau verwechselte, nachgehends aber am 3. Jun. 1742. Mittags-Prediger zu SS. Petri und Pauli am 21 Aug. 1746. Früh-Prediger daselbst und Diaconus zu St. Johannis, am 1. May aber 1748. Diaconus und Dienstags-Prediger bey dieser Haupt-Kirche wurde. Er verheyrathete sich am 8. Febr. 1735. mit damahls Jgfr. Johanna Elisabeth Rückerin, Tit. Hrn. Carl Rückers, Collega des Gymnasii und vornehmen Bürgers am Ringe, ehelichten eintzigen Tochter, welche Ehe GOtt mit 7. Kindern geseegnet hat, wovon noch 2. Söhne und 3. Töchter am Leben sind.

XV. M. Christian Ephraim Ludwig.

M. Christian Ephraim Ludwig ward An. 1705 den 29. Dec. zu Reibersdorff gebohren. Sein Herr Vater war M. Christian Ludwig, in die 15. Jahr treufleißiger Seelen-Sorger daselbst, hernach aber wohlverdienter Ober-Pfarr in Seidenberg; die Frau Mutter hat geheissen Anna Margaretha, und ist gewesen eine gebohrne Kahlin; Als er getaufft, spach der Taufer und Pathe desselben, Herr M. May, bey dem Glücks-Wunsche zu der Wöchnerin: Mit diesem Kinde wird was besonders vorgehen; weil aber viele Persohnen zugleich ihre gute Wünsche thaten, so wurde sie verhindert nach der Ursache zu fragen, welches auch hernach des vielfältigen Umgangs mit diesem lieben Nachbar ohngeachtet in die Vergessenheit gestellet worden; Die Folge der Zeit hat sodann denen Worten einige Erfüllung sehen lassen, immassen er ein Nachfolger desselben im Amte, sowohl in Türchau als Bertzdorff zu seyn die Ehre genossen. Er verlohr An. 1712. am Feste derer Apostel Simon und Juda, im siebenden Jahre seines Alters, seinen lieben Herrn Vater, und nur itzo den 20 Febr. 1749 früh um 4 Uhr seine Frau Mutter, die bereits das 84ste Jahr ihres Alters erreichet, und eine 36.jährige Wittwe gewesen. Er wurde zu erst in Seidenberg von den geschickten Rectore daselbst Herrn Fügern in denen Anfangs-Gründen des Christenthums wohl unterrichtet. Im 10ten Jahr seines Alters ward er genöthiget

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0034" n="34"/>
er nach fast 7. Jahren am 17. May 1741. mit der Stelle eines Mittwochs-Predigers und Catecheten in Zittau verwechselte, nachgehends aber am 3. Jun. 1742. Mittags-Prediger zu <hi rendition="#aq">SS. Petri</hi> und <hi rendition="#aq">Pauli</hi> am 21 Aug. 1746. Früh-Prediger daselbst und <hi rendition="#aq">Diaconus</hi> zu <hi rendition="#aq">St. Johannis,</hi> am 1. May aber 1748. <hi rendition="#aq">Diaconus</hi> und Dienstags-Prediger bey dieser Haupt-Kirche wurde. Er verheyrathete sich am 8. Febr. 1735. mit damahls Jgfr. Johanna Elisabeth Rückerin, <hi rendition="#aq">Tit.</hi> Hrn. Carl Rückers, <hi rendition="#aq">Collega</hi> des <hi rendition="#aq">Gymnasii</hi> und vornehmen Bürgers am Ringe, ehelichten eintzigen Tochter, welche Ehe GOtt mit 7. Kindern geseegnet hat, wovon noch 2. Söhne und 3. Töchter am Leben sind.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head>XV. <hi rendition="#aq">M.</hi> Christian Ephraim Ludwig.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">M.</hi> Christian Ephraim Ludwig ward An. 1705 den 29. Dec. zu Reibersdorff gebohren. Sein Herr Vater war <hi rendition="#aq">M.</hi> Christian Ludwig, in die 15. Jahr treufleißiger Seelen-Sorger daselbst, hernach aber wohlverdienter Ober-Pfarr in Seidenberg; die Frau Mutter hat geheissen Anna Margaretha, und ist gewesen eine gebohrne Kahlin; Als er getaufft, spach der Taufer und Pathe desselben, Herr <hi rendition="#aq">M.</hi> May, bey dem Glücks-Wunsche zu der Wöchnerin: Mit diesem Kinde wird was besonders vorgehen; weil aber viele Persohnen zugleich ihre gute Wünsche thaten, so wurde sie verhindert nach der Ursache zu fragen, welches auch hernach des vielfältigen Umgangs mit diesem lieben Nachbar ohngeachtet in die Vergessenheit gestellet worden; Die Folge der Zeit hat sodann denen Worten einige Erfüllung sehen lassen, immassen er ein Nachfolger desselben im Amte, sowohl in Türchau als Bertzdorff zu seyn die Ehre genossen. Er verlohr An. 1712. am Feste derer Apostel Simon und Juda, im siebenden Jahre seines Alters, seinen lieben Herrn Vater, und nur itzo den 20 Febr. 1749 früh um 4 Uhr seine Frau Mutter, die bereits das 84ste Jahr ihres Alters erreichet, und eine 36.jährige Wittwe gewesen. Er wurde zu erst in Seidenberg von den geschickten <hi rendition="#aq">Rectore</hi> daselbst Herrn Fügern in denen Anfangs-Gründen des Christenthums wohl unterrichtet. Im 10ten Jahr seines Alters ward er genöthiget
</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[34/0034] er nach fast 7. Jahren am 17. May 1741. mit der Stelle eines Mittwochs-Predigers und Catecheten in Zittau verwechselte, nachgehends aber am 3. Jun. 1742. Mittags-Prediger zu SS. Petri und Pauli am 21 Aug. 1746. Früh-Prediger daselbst und Diaconus zu St. Johannis, am 1. May aber 1748. Diaconus und Dienstags-Prediger bey dieser Haupt-Kirche wurde. Er verheyrathete sich am 8. Febr. 1735. mit damahls Jgfr. Johanna Elisabeth Rückerin, Tit. Hrn. Carl Rückers, Collega des Gymnasii und vornehmen Bürgers am Ringe, ehelichten eintzigen Tochter, welche Ehe GOtt mit 7. Kindern geseegnet hat, wovon noch 2. Söhne und 3. Töchter am Leben sind. XV. M. Christian Ephraim Ludwig. M. Christian Ephraim Ludwig ward An. 1705 den 29. Dec. zu Reibersdorff gebohren. Sein Herr Vater war M. Christian Ludwig, in die 15. Jahr treufleißiger Seelen-Sorger daselbst, hernach aber wohlverdienter Ober-Pfarr in Seidenberg; die Frau Mutter hat geheissen Anna Margaretha, und ist gewesen eine gebohrne Kahlin; Als er getaufft, spach der Taufer und Pathe desselben, Herr M. May, bey dem Glücks-Wunsche zu der Wöchnerin: Mit diesem Kinde wird was besonders vorgehen; weil aber viele Persohnen zugleich ihre gute Wünsche thaten, so wurde sie verhindert nach der Ursache zu fragen, welches auch hernach des vielfältigen Umgangs mit diesem lieben Nachbar ohngeachtet in die Vergessenheit gestellet worden; Die Folge der Zeit hat sodann denen Worten einige Erfüllung sehen lassen, immassen er ein Nachfolger desselben im Amte, sowohl in Türchau als Bertzdorff zu seyn die Ehre genossen. Er verlohr An. 1712. am Feste derer Apostel Simon und Juda, im siebenden Jahre seines Alters, seinen lieben Herrn Vater, und nur itzo den 20 Febr. 1749 früh um 4 Uhr seine Frau Mutter, die bereits das 84ste Jahr ihres Alters erreichet, und eine 36.jährige Wittwe gewesen. Er wurde zu erst in Seidenberg von den geschickten Rectore daselbst Herrn Fügern in denen Anfangs-Gründen des Christenthums wohl unterrichtet. Im 10ten Jahr seines Alters ward er genöthiget

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-17T08:43:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-17T08:43:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-17T08:43:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien
  • Bei „An.“ wird auf die Antiqua-Auszeichnung verzichtet, da dies auf Grund der häufigen Verwendung auf den Lesefluss störend wirkt und den Quelltext unnötig unübersichtlich macht.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/eckarth_bertzdorff_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/eckarth_bertzdorff_1749/34
Zitationshilfe: Eckarth, Gotthülff Traugott: Chronica, oder: historische Beschreibung des Dorffes Bertzdorff, eine halbe Meile von Zittau in der Ober-Lausitz gelegen. Herwigsdorff, 1749, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eckarth_bertzdorff_1749/34>, abgerufen am 21.12.2024.