Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Der Schnee.
Der Schnee.
Hiob c. XXXVIII. 22.
Bist du gewesen, da der Schnee her-
kömmt?
Die Wunder der verschloßnen Luft,
Sind theils bekandt, theils noch ver-
krochen,
Wir sehen wenn die düstre Kluft,
Der Wolken dünn Geweb zerbrochen;
So wird die Welt zur Winterszeit,
Mit Schnee, als Wolle überstreut
Aus dessen haarigt dünnen Spizzen,
Die Schimmerreichen Strahlen blizzen.
Wie wird der Schnee alda formirt,
Jn GOttes Werkstat? sagts ihr Weisen,
So wollen wir, wie sichs gebührt,
Das Kenntnis eures Witzes preisen.
Jhr scharffen Forscher der Natur,
Durchdringt der Lüffte dunkle Spur,
Sagt an, wie wird der Dunst gebohren,
Der durch die Kälte ist gefroren.
Der Schnee kömt aus dem Wolkenschlauch,
Dies können wir als wahr begreiffen,
Jhr
C 4
Der Schnee.
Der Schnee.
Hiob c. XXXVIII. 22.
Biſt du geweſen, da der Schnee her-
koͤmmt?
Die Wunder der verſchloßnen Luft,
Sind theils bekandt, theils noch ver-
krochen,
Wir ſehen wenn die duͤſtre Kluft,
Der Wolken duͤnn Geweb zerbrochen;
So wird die Welt zur Winterszeit,
Mit Schnee, als Wolle uͤberſtreut
Aus deſſen haarigt duͤnnen Spizzen,
Die Schimmerreichen Strahlen blizzen.
Wie wird der Schnee alda formirt,
Jn GOttes Werkſtat? ſagts ihr Weiſen,
So wollen wir, wie ſichs gebuͤhrt,
Das Kenntnis eures Witzes preiſen.
Jhr ſcharffen Forſcher der Natur,
Durchdringt der Luͤffte dunkle Spur,
Sagt an, wie wird der Dunſt gebohren,
Der durch die Kaͤlte iſt gefroren.
Der Schnee koͤmt aus dem Wolkenſchlauch,
Dies koͤnnen wir als wahr begreiffen,
Jhr
C 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0055" n="39"/>
      <fw place="top" type="header">Der Schnee.</fw><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#g">Der Schnee.</hi> </hi> </head><lb/>
        <cit>
          <bibl> <hi rendition="#c">Hiob c. <hi rendition="#aq">XXXVIII.</hi> 22.</hi> </bibl><lb/>
          <quote>Bi&#x017F;t du gewe&#x017F;en, da der Schnee her-<lb/><hi rendition="#et">ko&#x0364;mmt?</hi></quote>
        </cit><lb/>
        <lg type="poem">
          <lg n="1">
            <l><hi rendition="#in">D</hi>ie Wunder der ver&#x017F;chloßnen Luft,</l><lb/>
            <l>Sind theils bekandt, theils noch ver-<lb/><hi rendition="#et">krochen,</hi></l><lb/>
            <l>Wir &#x017F;ehen wenn die du&#x0364;&#x017F;tre Kluft,</l><lb/>
            <l>Der Wolken du&#x0364;nn Geweb zerbrochen;</l><lb/>
            <l>So wird die Welt zur Winterszeit,</l><lb/>
            <l>Mit Schnee, als Wolle u&#x0364;ber&#x017F;treut</l><lb/>
            <l>Aus de&#x017F;&#x017F;en haarigt du&#x0364;nnen Spizzen,</l><lb/>
            <l>Die Schimmerreichen Strahlen blizzen.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="2">
            <l><hi rendition="#in">W</hi>ie wird der Schnee alda formirt,</l><lb/>
            <l>Jn <hi rendition="#fr">GOttes</hi> Werk&#x017F;tat? &#x017F;agts ihr Wei&#x017F;en,</l><lb/>
            <l>So wollen wir, wie &#x017F;ichs gebu&#x0364;hrt,</l><lb/>
            <l>Das Kenntnis eures Witzes prei&#x017F;en.</l><lb/>
            <l>Jhr &#x017F;charffen For&#x017F;cher der Natur,</l><lb/>
            <l>Durchdringt der Lu&#x0364;ffte dunkle Spur,</l><lb/>
            <l>Sagt an, wie wird der Dun&#x017F;t gebohren,</l><lb/>
            <l>Der durch die Ka&#x0364;lte i&#x017F;t gefroren.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="3">
            <l><hi rendition="#in">D</hi>er Schnee ko&#x0364;mt aus dem Wolken&#x017F;chlauch,</l><lb/>
            <l>Dies ko&#x0364;nnen wir als wahr begreiffen,<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">C 4</fw><fw place="bottom" type="catch">Jhr</fw><lb/></l>
          </lg>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[39/0055] Der Schnee. Der Schnee. Hiob c. XXXVIII. 22. Biſt du geweſen, da der Schnee her- koͤmmt? Die Wunder der verſchloßnen Luft, Sind theils bekandt, theils noch ver- krochen, Wir ſehen wenn die duͤſtre Kluft, Der Wolken duͤnn Geweb zerbrochen; So wird die Welt zur Winterszeit, Mit Schnee, als Wolle uͤberſtreut Aus deſſen haarigt duͤnnen Spizzen, Die Schimmerreichen Strahlen blizzen. Wie wird der Schnee alda formirt, Jn GOttes Werkſtat? ſagts ihr Weiſen, So wollen wir, wie ſichs gebuͤhrt, Das Kenntnis eures Witzes preiſen. Jhr ſcharffen Forſcher der Natur, Durchdringt der Luͤffte dunkle Spur, Sagt an, wie wird der Dunſt gebohren, Der durch die Kaͤlte iſt gefroren. Der Schnee koͤmt aus dem Wolkenſchlauch, Dies koͤnnen wir als wahr begreiffen, Jhr C 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/55
Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/55>, abgerufen am 28.02.2025.