Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.Die weise und wunderbahre Güte GOttes Die weise und wunderbahre Gü- te GOttes in Bekehrung der Menschen. Des Höchsten Gnadenreich zeigt uns wie die Natur, Von seiner Herrlichkeit auch man- che helle Spur, Worin wir klärlich sehn, worin wir deutlich spüren, Des Allerweisesten recht gütiges Regieren. Wir sehen zum Beweis vor diesmahl hiebei an, Was seine weise Hand am Herz der Sünder kan, Wie wunderbahr er oft, aus Güt und Treu bewogen, Den Menschen von der Bahn der Laster abgezogen. Wie mannigfaltig sind, die Wege die er nimmt? Die seine Weisheit wählt, mit Vorbedacht be- stimmt? Da weis er, wenn sie nicht einmahl daran gedenken, Sie durch sein Liebes Seil von bösen abzulenken. Sein Auge sieht vorher, wie alles kommen muß, Und darnach richtet sich der Weisheit Rath und Schlus, Ort, Zeit, Gelegenheit, Glük, Unglük, hartes Leiden, Sind Mittel die er braucht, die sich in Lastern wei- den, Zur Tugendbahn zu ziehn. Sein Auge siehet an, Wie er des Sünders Herz am besten ziehen kan, Den
Die weiſe und wunderbahre Guͤte GOttes Die weiſe und wunderbahre Guͤ- te GOttes in Bekehrung der Menſchen. Des Hoͤchſten Gnadenreich zeigt uns wie die Natur, Von ſeiner Herrlichkeit auch man- che helle Spur, Worin wir klaͤrlich ſehn, worin wir deutlich ſpuͤren, Des Allerweiſeſten recht guͤtiges Regieren. Wir ſehen zum Beweis vor diesmahl hiebei an, Was ſeine weiſe Hand am Herz der Suͤnder kan, Wie wunderbahr er oft, aus Guͤt und Treu bewogen, Den Menſchen von der Bahn der Laſter abgezogen. Wie mannigfaltig ſind, die Wege die er nimmt? Die ſeine Weisheit waͤhlt, mit Vorbedacht be- ſtimmt? Da weis er, wenn ſie nicht einmahl daran gedenken, Sie durch ſein Liebes Seil von boͤſen abzulenken. Sein Auge ſieht vorher, wie alles kommen muß, Und darnach richtet ſich der Weisheit Rath und Schlus, Ort, Zeit, Gelegenheit, Gluͤk, Ungluͤk, hartes Leiden, Sind Mittel die er braucht, die ſich in Laſtern wei- den, Zur Tugendbahn zu ziehn. Sein Auge ſiehet an, Wie er des Suͤnders Herz am beſten ziehen kan, Den
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Die weiſe und wunderbahre Guͤte GOttes
Die weiſe und wunderbahre Guͤ-
te GOttes in Bekehrung der
Menſchen.
Des Hoͤchſten Gnadenreich zeigt uns
wie die Natur,
Von ſeiner Herrlichkeit auch man-
che helle Spur,
Worin wir klaͤrlich ſehn, worin wir deutlich ſpuͤren,
Des Allerweiſeſten recht guͤtiges Regieren.
Wir ſehen zum Beweis vor diesmahl hiebei an,
Was ſeine weiſe Hand am Herz der Suͤnder kan,
Wie wunderbahr er oft, aus Guͤt und Treu bewogen,
Den Menſchen von der Bahn der Laſter abgezogen.
Wie mannigfaltig ſind, die Wege die er nimmt?
Die ſeine Weisheit waͤhlt, mit Vorbedacht be-
ſtimmt?
Da weis er, wenn ſie nicht einmahl daran gedenken,
Sie durch ſein Liebes Seil von boͤſen abzulenken.
Sein Auge ſieht vorher, wie alles kommen muß,
Und darnach richtet ſich der Weisheit Rath und
Schlus,
Ort, Zeit, Gelegenheit, Gluͤk, Ungluͤk, hartes
Leiden,
Sind Mittel die er braucht, die ſich in Laſtern wei-
den,
Zur Tugendbahn zu ziehn. Sein Auge ſiehet an,
Wie er des Suͤnders Herz am beſten ziehen kan,
Den
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Zitationshilfe: | Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/43>, abgerufen am 28.02.2025. |