Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite
Das durch den kalten Winter
Das durch dem kalten Winter
erwekte Andachtsfeur.
Des Jahres Nacht, die Winters Zeit,
Die Erd und Wasser überstreut,
Mit den gefrornen Reif und Düf-
ten

Aus den verdikten schwarzen Lüf-
ten,

Schliest mich bei einem warmen Schein
Des Ofens, in mein Zimmer ein,
Wo ich kein Toben kalter Winde,
Kein frostig Ungemach empfinde.
Jch sehe durch der Fenster Glas,
Die Sonne scheinet trüb und blas,
Jch höre ein recht pfeiffend Brausen,
Durch die beflokten Lüfte sausen;
Die schwangern Wolken brechen los,
Das Naß das durch die Luft abfloß,
Wird in dem Tröpfeln dicht gefroren;
Es wird draus Schnee und Eis gebohren.
Jch denk in warmer Ruhe nach,
Wie schaudrigt sey das Ungemach,
Das
Das durch den kalten Winter
Das durch dem kalten Winter
erwekte Andachtsfeur.
Des Jahres Nacht, die Winters Zeit,
Die Erd und Waſſer uͤberſtreut,
Mit den gefrornen Reif und Duͤf-
ten

Aus den verdikten ſchwarzen Luͤf-
ten,

Schlieſt mich bei einem warmen Schein
Des Ofens, in mein Zimmer ein,
Wo ich kein Toben kalter Winde,
Kein froſtig Ungemach empfinde.
Jch ſehe durch der Fenſter Glas,
Die Sonne ſcheinet truͤb und blas,
Jch hoͤre ein recht pfeiffend Brauſen,
Durch die beflokten Luͤfte ſauſen;
Die ſchwangern Wolken brechen los,
Das Naß das durch die Luft abfloß,
Wird in dem Troͤpfeln dicht gefroren;
Es wird draus Schnee und Eis gebohren.
Jch denk in warmer Ruhe nach,
Wie ſchaudrigt ſey das Ungemach,
Das
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0034" n="18"/>
      <fw place="top" type="header">Das durch den kalten Winter</fw><lb/>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <head> <hi rendition="#fr">Das durch dem kalten Winter<lb/>
erwekte Andachtsfeur.</hi> </head><lb/>
          <lg n="1">
            <l><hi rendition="#in">D</hi>es Jahres Nacht, die Winters Zeit,</l><lb/>
            <l>Die Erd und Wa&#x017F;&#x017F;er u&#x0364;ber&#x017F;treut,</l><lb/>
            <l>Mit den gefrornen Reif und Du&#x0364;f-<lb/><hi rendition="#et">ten</hi></l><lb/>
            <l>Aus den verdikten &#x017F;chwarzen Lu&#x0364;f-<lb/><hi rendition="#et">ten,</hi></l><lb/>
            <l>Schlie&#x017F;t mich bei einem warmen Schein</l><lb/>
            <l>Des Ofens, in mein Zimmer ein,</l><lb/>
            <l>Wo ich kein Toben kalter Winde,</l><lb/>
            <l>Kein fro&#x017F;tig Ungemach empfinde.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="2">
            <l><hi rendition="#in">J</hi>ch <hi rendition="#fr">&#x017F;ehe</hi> durch der Fen&#x017F;ter Glas,</l><lb/>
            <l>Die Sonne &#x017F;cheinet tru&#x0364;b und blas,</l><lb/>
            <l>Jch <hi rendition="#fr">ho&#x0364;re</hi> ein recht pfeiffend Brau&#x017F;en,</l><lb/>
            <l>Durch die beflokten Lu&#x0364;fte &#x017F;au&#x017F;en;</l><lb/>
            <l>Die &#x017F;chwangern Wolken brechen los,</l><lb/>
            <l>Das Naß das durch die Luft abfloß,</l><lb/>
            <l>Wird in dem Tro&#x0364;pfeln dicht gefroren;</l><lb/>
            <l>Es wird draus Schnee und Eis gebohren.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="3">
            <l><hi rendition="#in">J</hi>ch denk in warmer Ruhe nach,</l><lb/>
            <l>Wie &#x017F;chaudrigt &#x017F;ey das Ungemach,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Das</fw><lb/></l>
          </lg>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[18/0034] Das durch den kalten Winter Das durch dem kalten Winter erwekte Andachtsfeur. Des Jahres Nacht, die Winters Zeit, Die Erd und Waſſer uͤberſtreut, Mit den gefrornen Reif und Duͤf- ten Aus den verdikten ſchwarzen Luͤf- ten, Schlieſt mich bei einem warmen Schein Des Ofens, in mein Zimmer ein, Wo ich kein Toben kalter Winde, Kein froſtig Ungemach empfinde. Jch ſehe durch der Fenſter Glas, Die Sonne ſcheinet truͤb und blas, Jch hoͤre ein recht pfeiffend Brauſen, Durch die beflokten Luͤfte ſauſen; Die ſchwangern Wolken brechen los, Das Naß das durch die Luft abfloß, Wird in dem Troͤpfeln dicht gefroren; Es wird draus Schnee und Eis gebohren. Jch denk in warmer Ruhe nach, Wie ſchaudrigt ſey das Ungemach, Das

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/34
Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/34>, abgerufen am 30.12.2024.