Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747.Anrede an den herrlichen GOtt. Anrede an den herrlichen GOtt um Abwendung schreklicher Un- gewitter.
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Herrlich bist du, grosser GOtt! in dem Himmel und auf Erden, Dort bei denen Seraphinen sieht man deine Majestät, Und durch deine Kreatur must du gros auch bei uns werden, Weil der Himmel, Sonn, Gestirne, Erd und al- les dich erhöht: Was wir mit dem Augen sehn, was wir mit dem Geist erblikken, Muß dich Schöpfer der Natur! herrlich uns ins Herze drükken. Deine Wetter, strenger GOtt! die der Luft- kreis in sich schliesset Als das Rüsthaus deines Grimmes, kommen uns sehr schreklich vor; Wenn dein Arm das Hagel-Korn, auf die grü- nen Felder schiesset, Wenn der Bliz das Auge blendet und der Donner uns ins Ohr Mit der Schreckens-Stimme brüllt: So muß bei so harten Streichen, Auch ein Felsenhartes Herz, HERR! für dei- nem Zorn erweichen. Scho- Zweyter Theil D
Anrede an den herrlichen GOtt. Anrede an den herrlichen GOtt um Abwendung ſchreklicher Un- gewitter.
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Herrlich biſt du, groſſer GOtt! in dem Himmel und auf Erden, Dort bei denen Seraphinen ſieht man deine Majeſtaͤt, Und durch deine Kreatur muſt du gros auch bei uns werden, Weil der Himmel, Sonn, Geſtirne, Erd und al- les dich erhoͤht: Was wir mit dem Augen ſehn, was wir mit dem Geiſt erblikken, Muß dich Schoͤpfer der Natur! herrlich uns ins Herze druͤkken. Deine Wetter, ſtrenger GOtt! die der Luft- kreis in ſich ſchlieſſet Als das Ruͤſthaus deines Grimmes, kommen uns ſehr ſchreklich vor; Wenn dein Arm das Hagel-Korn, auf die gruͤ- nen Felder ſchieſſet, Wenn der Bliz das Auge blendet und der Donner uns ins Ohr Mit der Schreckens-Stimme bruͤllt: So muß bei ſo harten Streichen, Auch ein Felſenhartes Herz, HERR! fuͤr dei- nem Zorn erweichen. Scho- Zweyter Theil D
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Anrede an den herrlichen GOtt.
Anrede an den herrlichen GOtt
um Abwendung ſchreklicher Un-
gewitter.
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Herrlich biſt du, groſſer GOtt! in
dem Himmel und auf Erden,
Dort bei denen Seraphinen ſieht
man deine Majeſtaͤt,
Und durch deine Kreatur muſt du
gros auch bei uns werden,
Weil der Himmel, Sonn, Geſtirne, Erd und al-
les dich erhoͤht:
Was wir mit dem Augen ſehn, was wir mit dem
Geiſt erblikken,
Muß dich Schoͤpfer der Natur! herrlich uns ins
Herze druͤkken.
Deine Wetter, ſtrenger GOtt! die der Luft-
kreis in ſich ſchlieſſet
Als das Ruͤſthaus deines Grimmes, kommen uns
ſehr ſchreklich vor;
Wenn dein Arm das Hagel-Korn, auf die gruͤ-
nen Felder ſchieſſet,
Wenn der Bliz das Auge blendet und der Donner
uns ins Ohr
Mit der Schreckens-Stimme bruͤllt: So muß bei
ſo harten Streichen,
Auch ein Felſenhartes Herz, HERR! fuͤr dei-
nem Zorn erweichen.
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