Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Tieffen der GOttheit.
Die
Tieffen der Gottheit.
Röm. XI. 33.
O! welch eine Tieffe des Reichthums bei-
de der Weisheit und Erkenntnis GOt-
tes! wie gar unbegreiflich sind seine
Gerichte, wie unerforschlich sind seine
Wege!

[Abbildung]
Herrlich! unbegreiflich Wesen!
Ewig undurchdringlich Licht!
Dich hab ich zum Ziel erlesen,
Laß dir doch mein Lobgedicht,
Und mein ungestimmtes Lallen,
Das die Ohnmacht bringt, gefallen:
Flöß mir durch den Gnadenschein,
Deines Geistes Triebe ein.
Geist der Geister! Sonnen Sonne!
Kein Verstand begreift dein Bild
Und mein Witz wird vor der Wonne
Deiner Herrligkeit verhüllt.
Wil ich nur an dich gedenken,
Muß ich mich zum Abgrund senken,
Wo man sich erstaunnt verliert,
Und nichts als nur Ehrfurcht spürt.
Ohne
Die Tieffen der GOttheit.
Die
Tieffen der Gottheit.
Roͤm. XI. 33.
O! welch eine Tieffe des Reichthums bei-
de der Weisheit und Erkenntnis GOt-
tes! wie gar unbegreiflich ſind ſeine
Gerichte, wie unerforſchlich ſind ſeine
Wege!

[Abbildung]
Herrlich! unbegreiflich Weſen!
Ewig undurchdringlich Licht!
Dich hab ich zum Ziel erleſen,
Laß dir doch mein Lobgedicht,
Und mein ungeſtimmtes Lallen,
Das die Ohnmacht bringt, gefallen:
Floͤß mir durch den Gnadenſchein,
Deines Geiſtes Triebe ein.
Geiſt der Geiſter! Sonnen Sonne!
Kein Verſtand begreift dein Bild
Und mein Witz wird vor der Wonne
Deiner Herrligkeit verhuͤllt.
Wil ich nur an dich gedenken,
Muß ich mich zum Abgrund ſenken,
Wo man ſich erſtaunnt verliert,
Und nichts als nur Ehrfurcht ſpuͤrt.
Ohne
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0345" n="333"/>
      <fw place="top" type="header">Die Tieffen der GOttheit.</fw><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Die<lb/><hi rendition="#g">Tieffen der Gottheit</hi>.</hi> </head><lb/>
        <cit>
          <bibl> <hi rendition="#c">Ro&#x0364;m. <hi rendition="#aq">XI.</hi> 33.</hi> </bibl><lb/>
          <quote> <hi rendition="#b">O! welch eine Tieffe des Reichthums bei-<lb/><hi rendition="#et">de der Weisheit und Erkenntnis GOt-<lb/>
tes! wie gar unbegreiflich &#x017F;ind &#x017F;eine<lb/>
Gerichte, wie unerfor&#x017F;chlich &#x017F;ind &#x017F;eine<lb/>
Wege!</hi></hi> </quote>
        </cit><lb/>
        <lg type="poem">
          <lg>
            <figure/>
            <l><hi rendition="#in">H</hi>errlich! unbegreiflich We&#x017F;en!</l><lb/>
            <l>Ewig undurchdringlich Licht!</l><lb/>
            <l>Dich hab ich zum Ziel erle&#x017F;en,</l><lb/>
            <l>Laß dir doch mein Lobgedicht,</l><lb/>
            <l>Und mein unge&#x017F;timmtes Lallen,</l><lb/>
            <l>Das die Ohnmacht bringt, gefallen:</l><lb/>
            <l>Flo&#x0364;ß mir durch den Gnaden&#x017F;chein,</l><lb/>
            <l>Deines Gei&#x017F;tes Triebe ein.</l>
          </lg><lb/>
          <lg>
            <l><hi rendition="#in">G</hi>ei&#x017F;t der Gei&#x017F;ter! Sonnen Sonne!</l><lb/>
            <l>Kein Ver&#x017F;tand begreift dein Bild</l><lb/>
            <l>Und mein Witz wird vor der Wonne</l><lb/>
            <l>Deiner Herrligkeit verhu&#x0364;llt.</l><lb/>
            <l>Wil ich nur an dich gedenken,</l><lb/>
            <l>Muß ich mich zum Abgrund &#x017F;enken,</l><lb/>
            <l>Wo man &#x017F;ich er&#x017F;taunnt verliert,</l><lb/>
            <l>Und nichts als nur Ehrfurcht &#x017F;pu&#x0364;rt.</l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Ohne</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[333/0345] Die Tieffen der GOttheit. Die Tieffen der Gottheit. Roͤm. XI. 33. O! welch eine Tieffe des Reichthums bei- de der Weisheit und Erkenntnis GOt- tes! wie gar unbegreiflich ſind ſeine Gerichte, wie unerforſchlich ſind ſeine Wege! [Abbildung] Herrlich! unbegreiflich Weſen! Ewig undurchdringlich Licht! Dich hab ich zum Ziel erleſen, Laß dir doch mein Lobgedicht, Und mein ungeſtimmtes Lallen, Das die Ohnmacht bringt, gefallen: Floͤß mir durch den Gnadenſchein, Deines Geiſtes Triebe ein. Geiſt der Geiſter! Sonnen Sonne! Kein Verſtand begreift dein Bild Und mein Witz wird vor der Wonne Deiner Herrligkeit verhuͤllt. Wil ich nur an dich gedenken, Muß ich mich zum Abgrund ſenken, Wo man ſich erſtaunnt verliert, Und nichts als nur Ehrfurcht ſpuͤrt. Ohne

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen02_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen02_1747/345
Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen02_1747/345>, abgerufen am 23.11.2024.