Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747.Seufzer nach einer gelöschten Feuersbrunst. Seufzer nach einer gelöschten Feuersbrunst an einem Orte, der häuffig mit Feur bestraffet.
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Gerechter GOtt! die Feuer-Stimme, Hat uns gezeigt mit ihren Grimme, Wie schreklich sey dein strenger Zorn: Doch deine Gnade hat den Born, Zur Stillung wiederum geschaffen, Uns nicht mit Untergang zu straffen. Dein Feur das wütend um sich brennet, Von einem Haus zum andern rennet, Frist alles, was sein Brand berührt: Dies haben wir auch oft verspürt; Und da wir uns doch nicht gebessert; So hast du es mit Recht vergrössert. Du stäupest die mit deiner Ruthen, Die noch von alten Wunden bluten; Wo es noch raucht, entsteht dein Brand Ach! zieh zurük die schwere Hand! Du hörest Vater unser Weinen, Und läst stat Feuer, Gnade scheinen. Wir danken Dir daß du die Flammen, So gnädig wieder drükst zusammen, Und P 3
Seufzer nach einer geloͤſchten Feuersbrunſt. Seufzer nach einer geloͤſchten Feuersbrunſt an einem Orte, der haͤuffig mit Feur beſtraffet.
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Gerechter GOtt! die Feuer-Stimme, Hat uns gezeigt mit ihren Grimme, Wie ſchreklich ſey dein ſtrenger Zorn: Doch deine Gnade hat den Born, Zur Stillung wiederum geſchaffen, Uns nicht mit Untergang zu ſtraffen. Dein Feur das wuͤtend um ſich brennet, Von einem Haus zum andern rennet, Friſt alles, was ſein Brand beruͤhrt: Dies haben wir auch oft verſpuͤrt; Und da wir uns doch nicht gebeſſert; So haſt du es mit Recht vergroͤſſert. Du ſtaͤupeſt die mit deiner Ruthen, Die noch von alten Wunden bluten; Wo es noch raucht, entſteht dein Brand Ach! zieh zuruͤk die ſchwere Hand! Du hoͤreſt Vater unſer Weinen, Und laͤſt ſtat Feuer, Gnade ſcheinen. Wir danken Dir daß du die Flammen, So gnaͤdig wieder druͤkſt zuſammen, Und P 3
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Seufzer nach einer geloͤſchten Feuersbrunſt.
Seufzer
nach einer geloͤſchten Feuersbrunſt an
einem Orte, der haͤuffig mit Feur
beſtraffet.
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Gerechter GOtt! die Feuer-Stimme,
Hat uns gezeigt mit ihren Grimme,
Wie ſchreklich ſey dein ſtrenger Zorn:
Doch deine Gnade hat den Born,
Zur Stillung wiederum geſchaffen,
Uns nicht mit Untergang zu ſtraffen.
Dein Feur das wuͤtend um ſich brennet,
Von einem Haus zum andern rennet,
Friſt alles, was ſein Brand beruͤhrt:
Dies haben wir auch oft verſpuͤrt;
Und da wir uns doch nicht gebeſſert;
So haſt du es mit Recht vergroͤſſert.
Du ſtaͤupeſt die mit deiner Ruthen,
Die noch von alten Wunden bluten;
Wo es noch raucht, entſteht dein Brand
Ach! zieh zuruͤk die ſchwere Hand!
Du hoͤreſt Vater unſer Weinen,
Und laͤſt ſtat Feuer, Gnade ſcheinen.
Wir danken Dir daß du die Flammen,
So gnaͤdig wieder druͤkſt zuſammen,
Und
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