Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747.
Die grüne Saaten.
[Abbildung]
Des Schöpfers weise Wundermacht, die allenthalben da zu sehen, Wohin wir nur das Augenlicht, auf die- sen grossen Schauplaz drehen, Erblikt man mit Verwunderung auf ei- nen ausgespannten Feld, Da sich der Hofnung Seegensbild, die grüne Saat schon eingestellt. Das Herze wird darob vergnügt, die Augen wer- den recht erquikket, Wenn man der Aekker frisches Grün, in einer Ebe- ne erblikket. Zuerst, wenn jedes Korn gekeimmt, bricht die ge- keimmte Spiz hervor, Und steigt mit seinem grünen Blat, wie eine klei- ne Pfrim empor, Die Saat die immer dichter wird, bedekt den schrof- fen Grund der Erden, Wir sehn im wachsendem Gedein sie täglich immer grösser werden, Bis
Die gruͤne Saaten.
[Abbildung]
Des Schoͤpfers weiſe Wundermacht, die allenthalben da zu ſehen, Wohin wir nur das Augenlicht, auf die- ſen groſſen Schauplaz drehen, Erblikt man mit Verwunderung auf ei- nen ausgeſpannten Feld, Da ſich der Hofnung Seegensbild, die gruͤne Saat ſchon eingeſtellt. Das Herze wird darob vergnuͤgt, die Augen wer- den recht erquikket, Wenn man der Aekker friſches Gruͤn, in einer Ebe- ne erblikket. Zuerſt, wenn jedes Korn gekeimmt, bricht die ge- keimmte Spiz hervor, Und ſteigt mit ſeinem gruͤnen Blat, wie eine klei- ne Pfrim empor, Die Saat die immer dichter wird, bedekt den ſchrof- fen Grund der Erden, Wir ſehn im wachſendem Gedein ſie taͤglich immer groͤſſer werden, Bis
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <lg n="14"> <l> <pb facs="#f0123" n="111"/> <fw place="top" type="header">Die gruͤne Saaten.</fw> </l><lb/> <l>Auf jenen Tabors Hoͤhen ſeyn,</l><lb/> <l>Jedoch wer kan das hier beſchreiben,</l><lb/> <l>Da alles noch muß Stuͤkwerk bleiben,</l><lb/> <l>Da wir uns blos aufs Kuͤnftge freun.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Die gruͤne Saaten.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <figure/> <l><hi rendition="#in">D</hi>es Schoͤpfers weiſe Wundermacht, die<lb/><hi rendition="#et">allenthalben da zu ſehen,</hi></l><lb/> <l>Wohin wir nur das Augenlicht, auf die-<lb/><hi rendition="#et">ſen groſſen Schauplaz drehen,</hi></l><lb/> <l>Erblikt man mit Verwunderung auf ei-<lb/><hi rendition="#et">nen ausgeſpannten Feld,</hi></l><lb/> <l>Da ſich der Hofnung Seegensbild, die gruͤne Saat<lb/><hi rendition="#et">ſchon eingeſtellt.</hi></l><lb/> <l>Das Herze wird darob vergnuͤgt, die Augen wer-<lb/><hi rendition="#et">den recht erquikket,</hi></l><lb/> <l>Wenn man der Aekker friſches Gruͤn, in einer Ebe-<lb/><hi rendition="#et">ne erblikket.</hi></l><lb/> <l>Zuerſt, wenn jedes Korn gekeimmt, bricht die ge-<lb/><hi rendition="#et">keimmte Spiz hervor,</hi></l><lb/> <l>Und ſteigt mit ſeinem gruͤnen Blat, wie eine klei-<lb/><hi rendition="#et">ne Pfrim empor,</hi></l><lb/> <l>Die Saat die immer dichter wird, bedekt den ſchrof-<lb/><hi rendition="#et">fen Grund der Erden,</hi></l><lb/> <l>Wir ſehn im wachſendem Gedein ſie taͤglich immer<lb/><hi rendition="#et">groͤſſer werden,</hi></l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Bis</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [111/0123]
Die gruͤne Saaten.
Auf jenen Tabors Hoͤhen ſeyn,
Jedoch wer kan das hier beſchreiben,
Da alles noch muß Stuͤkwerk bleiben,
Da wir uns blos aufs Kuͤnftge freun.
Die gruͤne Saaten.
[Abbildung]
Des Schoͤpfers weiſe Wundermacht, die
allenthalben da zu ſehen,
Wohin wir nur das Augenlicht, auf die-
ſen groſſen Schauplaz drehen,
Erblikt man mit Verwunderung auf ei-
nen ausgeſpannten Feld,
Da ſich der Hofnung Seegensbild, die gruͤne Saat
ſchon eingeſtellt.
Das Herze wird darob vergnuͤgt, die Augen wer-
den recht erquikket,
Wenn man der Aekker friſches Gruͤn, in einer Ebe-
ne erblikket.
Zuerſt, wenn jedes Korn gekeimmt, bricht die ge-
keimmte Spiz hervor,
Und ſteigt mit ſeinem gruͤnen Blat, wie eine klei-
ne Pfrim empor,
Die Saat die immer dichter wird, bedekt den ſchrof-
fen Grund der Erden,
Wir ſehn im wachſendem Gedein ſie taͤglich immer
groͤſſer werden,
Bis
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |