Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747.Die Abwechselung der Zeit. Des Schopfers, seiner Grösse Spur,An Gras, an Blumen und Gesträuche: O! lerne an derselben Pracht, Bewundrungs voll recht zu erkennen, Des Höchsten Güt, und weise Macht So bist du Mensch! ein Mensch zu nennen. Die Abwechselung der Zeit. Die Erde die zur Winters Zeit, Mit Eis bedekt mit Schnee bestreut Von rauher Kälte gantz erfroren, Scheint gleichsam wieder neu gebohren; So bald der Strahl vom Sonnenlicht, Den Schnee zerlekt, das Eis durchbricht: Und den erfrornen Schoos der Erden, Läst wieder fruchtbahr, trächtig werden. Mein GOtt! wie herrlig ist die Welt, Da sich der Frühling eingestellt. Der Landman fuhr vorher mit Schlitten, Das Holtz in sein und andre Hütten Zum Unterhalt des Element Des Feurs, das wärmet kocht und brent: Er briet damit auf seinen Heerte, Was ihn der vorge Herbst bescherte. Dies hat er meist als Winterkost, Mit warmer Lust bey rauhen Frost Ver- B
Die Abwechſelung der Zeit. Des Schopfers, ſeiner Groͤſſe Spur,An Gras, an Blumen und Geſtraͤuche: O! lerne an derſelben Pracht, Bewundrungs voll recht zu erkennen, Des Hoͤchſten Guͤt, und weiſe Macht So biſt du Menſch! ein Menſch zu nennen. Die Abwechſelung der Zeit. Die Erde die zur Winters Zeit, Mit Eis bedekt mit Schnee beſtreut Von rauher Kaͤlte gantz erfroren, Scheint gleichſam wieder neu gebohren; So bald der Strahl vom Sonnenlicht, Den Schnee zerlekt, das Eis durchbricht: Und den erfrornen Schoos der Erden, Laͤſt wieder fruchtbahr, traͤchtig werden. Mein GOtt! wie herrlig iſt die Welt, Da ſich der Fruͤhling eingeſtellt. Der Landman fuhr vorher mit Schlitten, Das Holtz in ſein und andre Huͤtten Zum Unterhalt des Element Des Feurs, das waͤrmet kocht und brent: Er briet damit auf ſeinen Heerte, Was ihn der vorge Herbſt beſcherte. Dies hat er meiſt als Winterkoſt, Mit warmer Luſt bey rauhen Froſt Ver- B
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Die Abwechſelung der Zeit.
Des Schopfers, ſeiner Groͤſſe Spur,
An Gras, an Blumen und Geſtraͤuche:
O! lerne an derſelben Pracht,
Bewundrungs voll recht zu erkennen,
Des Hoͤchſten Guͤt, und weiſe Macht
So biſt du Menſch! ein Menſch zu nennen.
Die
Abwechſelung der Zeit.
Die Erde die zur Winters Zeit,
Mit Eis bedekt mit Schnee beſtreut
Von rauher Kaͤlte gantz erfroren,
Scheint gleichſam wieder neu gebohren;
So bald der Strahl vom Sonnenlicht,
Den Schnee zerlekt, das Eis durchbricht:
Und den erfrornen Schoos der Erden,
Laͤſt wieder fruchtbahr, traͤchtig werden.
Mein GOtt! wie herrlig iſt die Welt,
Da ſich der Fruͤhling eingeſtellt.
Der Landman fuhr vorher mit Schlitten,
Das Holtz in ſein und andre Huͤtten
Zum Unterhalt des Element
Des Feurs, das waͤrmet kocht und brent:
Er briet damit auf ſeinen Heerte,
Was ihn der vorge Herbſt beſcherte.
Dies hat er meiſt als Winterkoſt,
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