Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747.Das Paradies. Das Paradies.
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Auf! laßt uns an dem Paradies, Dem Wohnplatz, wo bei stillen Freuden Sich holde Lust und Anmuth wies, Die kummervolle Sehnsucht weiden! Dis ist der Garten, wo die Wonne, Der ersten Eltern Vorwurf war, Und wo der Gottheit Gnadensonne, Dem hellen Geiste offenbahr: Den GOtt der Unschuld reinen Leben, Zum süssen Auffenthalt gegeben. Er lag in der beglükten Welt, Wo eine ewge Vater Güte, Ein lustig Eden dargestellt, Mit lieblich aufgegrünter Blüthe. Er lag da, wo die Himmels Zinnen, Mit einen strahlen reichen Guß Von fetten Segen tropffelnd rinnen; Und wo ein safftig Ueberfluß, Bei einer steten Himmels Milde, Sich zeigte in dem Lustgefilde. Da war ein Garte angelegt, Auf einen grün bepflanzten Grunde Wo man das, was die Erde trägt Jn einer schönen Sammlung funde. Die Kräuter und die Grases Spizzen, Vom
Das Paradies. Das Paradies.
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Auf! laßt uns an dem Paradies, Dem Wohnplatz, wo bei ſtillen Freuden Sich holde Luſt und Anmuth wies, Die kummervolle Sehnſucht weiden! Dis iſt der Garten, wo die Wonne, Der erſten Eltern Vorwurf war, Und wo der Gottheit Gnadenſonne, Dem hellen Geiſte offenbahr: Den GOtt der Unſchuld reinen Leben, Zum ſuͤſſen Auffenthalt gegeben. Er lag in der begluͤkten Welt, Wo eine ewge Vater Guͤte, Ein luſtig Eden dargeſtellt, Mit lieblich aufgegruͤnter Bluͤthe. Er lag da, wo die Himmels Zinnen, Mit einen ſtrahlen reichen Guß Von fetten Segen tropffelnd rinnen; Und wo ein ſafftig Ueberfluß, Bei einer ſteten Himmels Milde, Sich zeigte in dem Luſtgefilde. Da war ein Garte angelegt, Auf einen gruͤn bepflanzten Grunde Wo man das, was die Erde traͤgt Jn einer ſchoͤnen Sammlung funde. Die Kraͤuter und die Graſes Spizzen, Vom
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Das Paradies.
Das Paradies.
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Auf! laßt uns an dem Paradies,
Dem Wohnplatz, wo bei ſtillen
Freuden
Sich holde Luſt und Anmuth wies,
Die kummervolle Sehnſucht weiden!
Dis iſt der Garten, wo die Wonne,
Der erſten Eltern Vorwurf war,
Und wo der Gottheit Gnadenſonne,
Dem hellen Geiſte offenbahr:
Den GOtt der Unſchuld reinen Leben,
Zum ſuͤſſen Auffenthalt gegeben.
Er lag in der begluͤkten Welt,
Wo eine ewge Vater Guͤte,
Ein luſtig Eden dargeſtellt,
Mit lieblich aufgegruͤnter Bluͤthe.
Er lag da, wo die Himmels Zinnen,
Mit einen ſtrahlen reichen Guß
Von fetten Segen tropffelnd rinnen;
Und wo ein ſafftig Ueberfluß,
Bei einer ſteten Himmels Milde,
Sich zeigte in dem Luſtgefilde.
Da war ein Garte angelegt,
Auf einen gruͤn bepflanzten Grunde
Wo man das, was die Erde traͤgt
Jn einer ſchoͤnen Sammlung funde.
Die Kraͤuter und die Graſes Spizzen,
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