schungen erstaunlichen Zuwachs neuer Formen, z. B. sind unter 141 Ranunculaceen vom gesamten China 49 in Yünnan endemisch, ja sogar neue Familientypen haben sich hier gezeigt.
B. Die Inseln zwischen 30°--50° N.
In langer Kette zieht sich die ostasiatische Insel- reihe von Sachalin bis Kiusiu und dem kleinen Eiland Yaku-Shima südwärts herab, dabei alle die gedrängten Florenübergänge von rauh-borealem Charakter bis zum Beginn des tropischen durchlaufend. Folgende Abschnitte lassen sich hier summarisch unterscheiden: 1. Sachalin nördlich 50° N. nimmt teil an der ochotskisch-kamtscha- dalischen Flora; Pinus Cembra, subsp. pumila ist hier ein charakteristisches Niederholz in sumpfigen Ebenen und auf Bergen, in niederen Höhen. 2. Südliches Sachalin und nördliches Jesso, sowie dessen inneres Bergland, nehmen teil an der nordmandschurischen Vegetationsregion; so wenigstens lässt sich nach Brauns Vortrag (Verh. Ges. Erdk. Berlin, X, 43) von letzterer Insel vermuten, an deren Südküste erst der eigentlich "japanische" Charakter beginnt. 3. Südliches Jesso und Nippon bis etwa 35° N. (bis gegen den Biwasee) bilden eine grosse neue Vege- tationsregion mit reichem endemischen Charakter und grösstenteils sommergrünen Laubbäumen neben frost- harten Nadelhölzern. 4. Südliches Nippon, Sikoku und die Hauptmasse von Kiusiu bilden eine zweite neue, noch reichere Vegetationsregion mit überwiegend immergrünen Bäumen und Gesträuchen; die Nordgrenze derselben wird etwa von 2° Januarisotherme und 14° Jahresisotherme getroffen. 5. Die südlichsten kleinen Eilande und die Südspitze von Kiusiu tragen eine schwach-tropische Vegetationsregion im Anschluss an südchinesischen Cha- rakter: Livistona chinensis, Ficus Wightiana, Podocarpus Nageia wirken hier bestimmend. Die Nordgrenze dieser tropischen Region liegt unter 6° Januarisotherme und 16° Jahresisotherme. Ausserdem machen die höheren Gebirge in Bezug auf Verschiebung nördlicher Arten nach Süden ihre Rechte geltend.
5. Die nordjapanische Vegetationsregion wird von Tanaka durch Fagus silvatica und F. Sieboldi charakterisiert und
7. Ostasiatische Ländergruppe.
schungen erstaunlichen Zuwachs neuer Formen, z. B. sind unter 141 Ranunculaceen vom gesamten China 49 in Yünnan endemisch, ja sogar neue Familientypen haben sich hier gezeigt.
B. Die Inseln zwischen 30°—50° N.
In langer Kette zieht sich die ostasiatische Insel- reihe von Sachalin bis Kiusiu und dem kleinen Eiland Yaku-Shima südwärts herab, dabei alle die gedrängten Florenübergänge von rauh-borealem Charakter bis zum Beginn des tropischen durchlaufend. Folgende Abschnitte lassen sich hier summarisch unterscheiden: 1. Sachalin nördlich 50° N. nimmt teil an der ochotskisch-kamtscha- dalischen Flora; Pinus Cembra, subsp. pumila ist hier ein charakteristisches Niederholz in sumpfigen Ebenen und auf Bergen, in niederen Höhen. 2. Südliches Sachalin und nördliches Jesso, sowie dessen inneres Bergland, nehmen teil an der nordmandschurischen Vegetationsregion; so wenigstens lässt sich nach Brauns Vortrag (Verh. Ges. Erdk. Berlin, X, 43) von letzterer Insel vermuten, an deren Südküste erst der eigentlich „japanische“ Charakter beginnt. 3. Südliches Jesso und Nippon bis etwa 35° N. (bis gegen den Biwasee) bilden eine grosse neue Vege- tationsregion mit reichem endemischen Charakter und grösstenteils sommergrünen Laubbäumen neben frost- harten Nadelhölzern. 4. Südliches Nippon, Sikoku und die Hauptmasse von Kiusiu bilden eine zweite neue, noch reichere Vegetationsregion mit überwiegend immergrünen Bäumen und Gesträuchen; die Nordgrenze derselben wird etwa von 2° Januarisotherme und 14° Jahresisotherme getroffen. 5. Die südlichsten kleinen Eilande und die Südspitze von Kiusiu tragen eine schwach-tropische Vegetationsregion im Anschluss an südchinesischen Cha- rakter: Livistona chinensis, Ficus Wightiana, Podocarpus Nageia wirken hier bestimmend. Die Nordgrenze dieser tropischen Region liegt unter 6° Januarisotherme und 16° Jahresisotherme. Ausserdem machen die höheren Gebirge in Bezug auf Verschiebung nördlicher Arten nach Süden ihre Rechte geltend.
5. Die nordjapanische Vegetationsregion wird von Tanaka durch Fagus silvatica und F. Sieboldi charakterisiert und
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7. Ostasiatische Ländergruppe.
schungen erstaunlichen Zuwachs neuer Formen, z. B. sind unter
141 Ranunculaceen vom gesamten China 49 in Yünnan endemisch,
ja sogar neue Familientypen haben sich hier gezeigt.
B. Die Inseln zwischen 30°—50° N.
In langer Kette zieht sich die ostasiatische Insel-
reihe von Sachalin bis Kiusiu und dem kleinen Eiland
Yaku-Shima südwärts herab, dabei alle die gedrängten
Florenübergänge von rauh-borealem Charakter bis zum
Beginn des tropischen durchlaufend. Folgende Abschnitte
lassen sich hier summarisch unterscheiden: 1. Sachalin
nördlich 50° N. nimmt teil an der ochotskisch-kamtscha-
dalischen Flora; Pinus Cembra, subsp. pumila ist hier ein
charakteristisches Niederholz in sumpfigen Ebenen und
auf Bergen, in niederen Höhen. 2. Südliches Sachalin
und nördliches Jesso, sowie dessen inneres Bergland, nehmen
teil an der nordmandschurischen Vegetationsregion; so
wenigstens lässt sich nach Brauns Vortrag (Verh. Ges.
Erdk. Berlin, X, 43) von letzterer Insel vermuten, an
deren Südküste erst der eigentlich „japanische“ Charakter
beginnt. 3. Südliches Jesso und Nippon bis etwa 35° N.
(bis gegen den Biwasee) bilden eine grosse neue Vege-
tationsregion mit reichem endemischen Charakter und
grösstenteils sommergrünen Laubbäumen neben frost-
harten Nadelhölzern. 4. Südliches Nippon, Sikoku und
die Hauptmasse von Kiusiu bilden eine zweite neue, noch
reichere Vegetationsregion mit überwiegend immergrünen
Bäumen und Gesträuchen; die Nordgrenze derselben wird
etwa von 2° Januarisotherme und 14° Jahresisotherme
getroffen. 5. Die südlichsten kleinen Eilande und die
Südspitze von Kiusiu tragen eine schwach-tropische
Vegetationsregion im Anschluss an südchinesischen Cha-
rakter: Livistona chinensis, Ficus Wightiana, Podocarpus
Nageia wirken hier bestimmend. Die Nordgrenze dieser
tropischen Region liegt unter 6° Januarisotherme und
16° Jahresisotherme. Ausserdem machen die höheren
Gebirge in Bezug auf Verschiebung nördlicher Arten nach
Süden ihre Rechte geltend.
5. Die nordjapanische Vegetationsregion wird von
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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 424. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/456>, abgerufen am 21.11.2024.
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