Man kann den topographischen Studien einheimischer Forscher vieles überlassen, was erst in der Zukunft für den Ausbau des Ganzen verwertet werden wird, und doch geo- graphische Stoffe auswählen, welche die Anschauung im einzelnen zu befruchten fähig sind. Dies ist derselbe Weg, den überhaupt die Erdkunde verfolgt, indem sie den Pla- neten, gleichsam wie von einem entfernten Standpunkte, wo dem Auge das Besondere sich entzieht, nach seinen grossen Verhältnissen aufzufassen sucht und dadurch den Rahmen feststellt, in welchen die örtlichen Erscheinungen sich allmählich und geordnet einfügen. A. Grisebach, Vorwort zur Vegetation der Erde. 1871.
Kapitel I. Die pflanzengeographische Einteilung der Erde.
Nach Abwickelung der methodischen Gesichtspunkte für die Pflanzengeographie in den vorhergehenden fünf Abschnitten handelt es sich jetzt darum, die örtlich ver- einigten Erscheinungen von Flora und Vegetation in ihren besonderen Merkmalen, mit welchen sie für die verglei- chende Erdkunde wichtig werden, kurz zusammenfassend zu besprechen und die notwendigen botanischen Einzel- heiten in eine einheitliche geographische Umrahmung zu bringen. Die geologische Entwickelungsgeschichte der einzelnen Florenbilder soll dabei nur kurz berührt, ihre gegenwärtige Erscheinung zum Zielpunkt genommen wer- den. Die derzeitige Anordnung der Flora ist uns ja auch allein genügend bekannt, obgleich nur aus der Entwicke- lung in vergangenen Perioden verständlich.
Verhältnis von Florenreichen zu Vegetations- zonen. Für eine derartige Uebersicht ist die Anordnung nicht unwichtig, zumal sie als weitere Grundlage benutzt zu werden pflegt. Augenblicklich findet man die meisten Zusammenfassungen den 24 Gebieten Grisebachs (V. d. E., Karte) folgend; ihr Nutzen liegt in ihrer geographischen Abrundung begründet, welche ihre Verwendung bequem macht. Ein ähnlicher Gang, wenngleich auf anderer Grundlage beruhend, soll auch hier eingeschlagen werden.
Bisher haben wir zwei, wie selbständig nebenein-
Anordnung pflanzengeographischer Gebiete
Man kann den topographischen Studien einheimischer Forscher vieles überlassen, was erst in der Zukunft für den Ausbau des Ganzen verwertet werden wird, und doch geo- graphische Stoffe auswählen, welche die Anschauung im einzelnen zu befruchten fähig sind. Dies ist derselbe Weg, den überhaupt die Erdkunde verfolgt, indem sie den Pla- neten, gleichsam wie von einem entfernten Standpunkte, wo dem Auge das Besondere sich entzieht, nach seinen grossen Verhältnissen aufzufassen sucht und dadurch den Rahmen feststellt, in welchen die örtlichen Erscheinungen sich allmählich und geordnet einfügen. A. Grisebach, Vorwort zur Vegetation der Erde. 1871.
Kapitel I. Die pflanzengeographische Einteilung der Erde.
Nach Abwickelung der methodischen Gesichtspunkte für die Pflanzengeographie in den vorhergehenden fünf Abschnitten handelt es sich jetzt darum, die örtlich ver- einigten Erscheinungen von Flora und Vegetation in ihren besonderen Merkmalen, mit welchen sie für die verglei- chende Erdkunde wichtig werden, kurz zusammenfassend zu besprechen und die notwendigen botanischen Einzel- heiten in eine einheitliche geographische Umrahmung zu bringen. Die geologische Entwickelungsgeschichte der einzelnen Florenbilder soll dabei nur kurz berührt, ihre gegenwärtige Erscheinung zum Zielpunkt genommen wer- den. Die derzeitige Anordnung der Flora ist uns ja auch allein genügend bekannt, obgleich nur aus der Entwicke- lung in vergangenen Perioden verständlich.
Verhältnis von Florenreichen zu Vegetations- zonen. Für eine derartige Uebersicht ist die Anordnung nicht unwichtig, zumal sie als weitere Grundlage benutzt zu werden pflegt. Augenblicklich findet man die meisten Zusammenfassungen den 24 Gebieten Grisebachs (V. d. E., Karte) folgend; ihr Nutzen liegt in ihrer geographischen Abrundung begründet, welche ihre Verwendung bequem macht. Ein ähnlicher Gang, wenngleich auf anderer Grundlage beruhend, soll auch hier eingeschlagen werden.
Bisher haben wir zwei, wie selbständig nebenein-
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Anordnung pflanzengeographischer Gebiete
Man kann den topographischen Studien einheimischer
Forscher vieles überlassen, was erst in der Zukunft für den
Ausbau des Ganzen verwertet werden wird, und doch geo-
graphische Stoffe auswählen, welche die Anschauung im
einzelnen zu befruchten fähig sind. Dies ist derselbe Weg,
den überhaupt die Erdkunde verfolgt, indem sie den Pla-
neten, gleichsam wie von einem entfernten Standpunkte,
wo dem Auge das Besondere sich entzieht, nach seinen
grossen Verhältnissen aufzufassen sucht und dadurch den
Rahmen feststellt, in welchen die örtlichen Erscheinungen
sich allmählich und geordnet einfügen.
A. Grisebach, Vorwort zur Vegetation der Erde. 1871.
Kapitel I.
Die pflanzengeographische Einteilung der Erde.
Nach Abwickelung der methodischen Gesichtspunkte
für die Pflanzengeographie in den vorhergehenden fünf
Abschnitten handelt es sich jetzt darum, die örtlich ver-
einigten Erscheinungen von Flora und Vegetation in ihren
besonderen Merkmalen, mit welchen sie für die verglei-
chende Erdkunde wichtig werden, kurz zusammenfassend
zu besprechen und die notwendigen botanischen Einzel-
heiten in eine einheitliche geographische Umrahmung zu
bringen. Die geologische Entwickelungsgeschichte der
einzelnen Florenbilder soll dabei nur kurz berührt, ihre
gegenwärtige Erscheinung zum Zielpunkt genommen wer-
den. Die derzeitige Anordnung der Flora ist uns ja auch
allein genügend bekannt, obgleich nur aus der Entwicke-
lung in vergangenen Perioden verständlich.
Verhältnis von Florenreichen zu Vegetations-
zonen. Für eine derartige Uebersicht ist die Anordnung
nicht unwichtig, zumal sie als weitere Grundlage benutzt
zu werden pflegt. Augenblicklich findet man die meisten
Zusammenfassungen den 24 Gebieten Grisebachs (V. d. E.,
Karte) folgend; ihr Nutzen liegt in ihrer geographischen
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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 328. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/358>, abgerufen am 22.12.2024.
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