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Droysen, Johann Gustav: Grundriss der Historik. Leipzig, 1868.

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die auf diesen Punkt hin convergirende Bewegung der Dinge wurde,
so werden konnte und werden musste.

2) die monographische zeigt, wie eine historische Gestaltung
in ihrem Werden und Wachsen sich selbst erst vertieft, durcharbeitet,
gleichsam ihren Genius hervorgebracht hat.

3) die biographische zeigt, wie der Genius dieser historischen
Gestaltung ihr Dasein, ihr Thun und Leiden von Anfang her bestimmt,
in ihr sich dargelegt und bezeugt hat.

4) die katastrophische zeigt relativ berechtigte Mächte, Rich-
tungen, Interessen, Parteien u. s. w. im Kampf, über den der höhere
Gedanke schwebt, als dessen Momente oder Seiten sich die kämpfenden
Gegensätze aufweisen. Sie zeigt, wie aus Titanenkämpfen eine neue
Welt und die neuen Götter wurden.

§. 47.

c) Die didactische Darstellung weist dem Erforschten seine
Stelle in dem Ganzen der Geschichte an, bezieht das Einzelne auf
das Ganze und bewährt das Verständniss des Ganzen in dem Einzelnen.

Denn das Einzelne ist auch ein Ausdruck des Ganzen, in dessen
Zusammenhang es seine Stelle hat, und ist es um so mehr, als es typi-
scher ist. Die fortschreitende Bewegung des Ganzen concentrirt sich
in den wenigen typischen Gestaltungen, welche die Träger der fort-
schreitenden Bewegung sind (Juden, Griechen, Römer u. s. w.).

Der Gedanke der Erziehung des Menschengeschlechts macht die
Geschichte zum Mittelpunkt der Bildung. Denn das in der Geschichte
der Menschheit Erarbeitete im Geist, dem Gedanken nach, als sich in
sich steigernde Continuität durcharbeitet und nachgelebt haben, heisst
Bildung.

Daraus entwickelt sich der historische Gang des Unterrichts --
der Gang des historischen Unterrichts.

§. 48.

d) Die discussive Darstellung wendet die Fülle des Er-
forschten auf einen bestimmten Punkt der Gegenwart, ihn aufzuklären,
auf eine Frage, die zu entscheiden, eine Alternative, in der ein Ent-
schluss zu fassen, eine Erscheinung, deren Verständniss zu erschliessen ist.

die auf diesen Punkt hin convergirende Bewegung der Dinge wurde,
so werden konnte und werden musste.

2) die monographische zeigt, wie eine historische Gestaltung
in ihrem Werden und Wachsen sich selbst erst vertieft, durcharbeitet,
gleichsam ihren Genius hervorgebracht hat.

3) die biographische zeigt, wie der Genius dieser historischen
Gestaltung ihr Dasein, ihr Thun und Leiden von Anfang her bestimmt,
in ihr sich dargelegt und bezeugt hat.

4) die katastrophische zeigt relativ berechtigte Mächte, Rich-
tungen, Interessen, Parteien u. s. w. im Kampf, über den der höhere
Gedanke schwebt, als dessen Momente oder Seiten sich die kämpfenden
Gegensätze aufweisen. Sie zeigt, wie aus Titanenkämpfen eine neue
Welt und die neuen Götter wurden.

§. 47.

c) Die didactische Darstellung weist dem Erforschten seine
Stelle in dem Ganzen der Geschichte an, bezieht das Einzelne auf
das Ganze und bewährt das Verständniss des Ganzen in dem Einzelnen.

Denn das Einzelne ist auch ein Ausdruck des Ganzen, in dessen
Zusammenhang es seine Stelle hat, und ist es um so mehr, als es typi-
scher ist. Die fortschreitende Bewegung des Ganzen concentrirt sich
in den wenigen typischen Gestaltungen, welche die Träger der fort-
schreitenden Bewegung sind (Juden, Griechen, Römer u. s. w.).

Der Gedanke der Erziehung des Menschengeschlechts macht die
Geschichte zum Mittelpunkt der Bildung. Denn das in der Geschichte
der Menschheit Erarbeitete im Geist, dem Gedanken nach, als sich in
sich steigernde Continuität durcharbeitet und nachgelebt haben, heisst
Bildung.

Daraus entwickelt sich der historische Gang des Unterrichts —
der Gang des historischen Unterrichts.

§. 48.

d) Die discussive Darstellung wendet die Fülle des Er-
forschten auf einen bestimmten Punkt der Gegenwart, ihn aufzuklären,
auf eine Frage, die zu entscheiden, eine Alternative, in der ein Ent-
schluss zu fassen, eine Erscheinung, deren Verständniss zu erschliessen ist.

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[24/0033] die auf diesen Punkt hin convergirende Bewegung der Dinge wurde, so werden konnte und werden musste. 2) die monographische zeigt, wie eine historische Gestaltung in ihrem Werden und Wachsen sich selbst erst vertieft, durcharbeitet, gleichsam ihren Genius hervorgebracht hat. 3) die biographische zeigt, wie der Genius dieser historischen Gestaltung ihr Dasein, ihr Thun und Leiden von Anfang her bestimmt, in ihr sich dargelegt und bezeugt hat. 4) die katastrophische zeigt relativ berechtigte Mächte, Rich- tungen, Interessen, Parteien u. s. w. im Kampf, über den der höhere Gedanke schwebt, als dessen Momente oder Seiten sich die kämpfenden Gegensätze aufweisen. Sie zeigt, wie aus Titanenkämpfen eine neue Welt und die neuen Götter wurden. §. 47. c) Die didactische Darstellung weist dem Erforschten seine Stelle in dem Ganzen der Geschichte an, bezieht das Einzelne auf das Ganze und bewährt das Verständniss des Ganzen in dem Einzelnen. Denn das Einzelne ist auch ein Ausdruck des Ganzen, in dessen Zusammenhang es seine Stelle hat, und ist es um so mehr, als es typi- scher ist. Die fortschreitende Bewegung des Ganzen concentrirt sich in den wenigen typischen Gestaltungen, welche die Träger der fort- schreitenden Bewegung sind (Juden, Griechen, Römer u. s. w.). Der Gedanke der Erziehung des Menschengeschlechts macht die Geschichte zum Mittelpunkt der Bildung. Denn das in der Geschichte der Menschheit Erarbeitete im Geist, dem Gedanken nach, als sich in sich steigernde Continuität durcharbeitet und nachgelebt haben, heisst Bildung. Daraus entwickelt sich der historische Gang des Unterrichts — der Gang des historischen Unterrichts. §. 48. d) Die discussive Darstellung wendet die Fülle des Er- forschten auf einen bestimmten Punkt der Gegenwart, ihn aufzuklären, auf eine Frage, die zu entscheiden, eine Alternative, in der ein Ent- schluss zu fassen, eine Erscheinung, deren Verständniss zu erschliessen ist.

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Zitationshilfe: Droysen, Johann Gustav: Grundriss der Historik. Leipzig, 1868, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/droysen_historik_1868/33>, abgerufen am 21.11.2024.