Siehst du drüben, am hohlen Baum, In's Geklüfte die Schatten steigen, Ueber'm Bord, ein blanker Saum, Leises Quellengeriesel neigen? Das ist die Eiche von Bagneres, Das ist die Höhle Trou de fer, Wo sie tags in der Spalten Raum, Nächtlich wohnt in den surrenden Zweigen?
O sie ist überalt die Fey, Laut Annalen, vor grauen Jahren, Zwei Jahrhunderten oder drei Mußte sie seltsam sich gebahren: Bald als Eule mit Uhu, Bald als Katze und schwarze Kuh; Auch als Wiesel mit seinem Schrei Ist sie über die Kluft gefahren.
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5. Höhlenfey.
Siehſt du drüben, am hohlen Baum, In’s Geklüfte die Schatten ſteigen, Ueber’m Bord, ein blanker Saum, Leiſes Quellengerieſel neigen? Das iſt die Eiche von Bagneres, Das iſt die Höhle Trou de fer, Wo ſie tags in der Spalten Raum, Nächtlich wohnt in den ſurrenden Zweigen?
O ſie iſt überalt die Fey, Laut Annalen, vor grauen Jahren, Zwei Jahrhunderten oder drei Mußte ſie ſeltſam ſich gebahren: Bald als Eule mit Uhu, Bald als Katze und ſchwarze Kuh; Auch als Wieſel mit ſeinem Schrei Iſt ſie über die Kluft gefahren.
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5.
Höhlenfey.
Siehſt du drüben, am hohlen Baum,
In’s Geklüfte die Schatten ſteigen,
Ueber’m Bord, ein blanker Saum,
Leiſes Quellengerieſel neigen?
Das iſt die Eiche von Bagneres,
Das iſt die Höhle Trou de fer,
Wo ſie tags in der Spalten Raum,
Nächtlich wohnt in den ſurrenden Zweigen?
O ſie iſt überalt die Fey,
Laut Annalen, vor grauen Jahren,
Zwei Jahrhunderten oder drei
Mußte ſie ſeltſam ſich gebahren:
Bald als Eule mit Uhu,
Bald als Katze und ſchwarze Kuh;
Auch als Wieſel mit ſeinem Schrei
Iſt ſie über die Kluft gefahren.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die "Letzten Gaben" (1860), postum von Levin Schü… [mehr]
Die "Letzten Gaben" (1860), postum von Levin Schücking aus dem Nachlass Annette von Droste-Hülshoffs herausgegeben, enthalten mehrere Texte, die zum Teil zu Lebzeiten der Autorin bereits andernorts veröffentlicht worden waren. Beispielsweise erschien Droste-Hülshoffs Novelle "Die Judenbuche" zuerst 1842 im "Morgenblatt für gebildete Leser"; die "Westfälischen Schilderungen" erschienen 1845 in den "Historisch-politischen Blättern für das katholische Deutschland". Einzelne Gedichte sind in Journalen und Jahrbüchern erschienen, andere wurden aus dem Nachlass erstmals in der hier digitalisierten Edition von Levin Schücking veröffentlicht (z.B. die Gedichte "Der Nachtwanderer", "Doppeltgänger" und "Halt fest!"). In den meisten Fällen handelt es sich somit nicht um Erstveröffentlichungen der Texte, wohl aber um die erste Publikation in Buchform, weshalb die Nachlassedition für das DTA herangezogen wurde.
Droste-Hülshoff, Annette von: Letzte Gaben. Nachgelassene Blätter. Hrsg. v. Levin Schücking. Hannover, 1860, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/droste_letzte_1860/113>, abgerufen am 16.07.2024.
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