Auf der breiten Tenne drehn Paar an Paar so nett, Wo die Musikanten stehn, Geig und Klarinett, -- Auch der Brummbaß rumpelt drein, Sieht man noch den Bräut'gamsschrein Und das Hochzeitbett.
Etwas eigen, etwas schlau, Und ein wenig bleich, Sittsam sieht die junge Frau, Würdevoll zugleich; Denn sie ist des Hauses Sproß, Denn sie führt den Eh'genoß In ihr Erb' und Reich.
Sippschaft ist ein weites Band, Geht gar viel hinein; Hundert Kappen goldentbrannt, Kreuze funkeln drein; Wie das drängt und wie das schiebt! Was sich kennt und was sich liebt Will beisammen seyn.
Nun ein schallend Vivat bricht In dem Schwarme aus, Wo sogar die Thiere nicht Weigern den Applaus.
Dienſtag.
Auf der breiten Tenne drehn Paar an Paar ſo nett, Wo die Muſikanten ſtehn, Geig und Klarinett, — Auch der Brummbaß rumpelt drein, Sieht man noch den Bräut'gamsſchrein Und das Hochzeitbett.
Etwas eigen, etwas ſchlau, Und ein wenig bleich, Sittſam ſieht die junge Frau, Würdevoll zugleich; Denn ſie iſt des Hauſes Sproß, Denn ſie führt den Eh'genoß In ihr Erb' und Reich.
Sippſchaft iſt ein weites Band, Geht gar viel hinein; Hundert Kappen goldentbrannt, Kreuze funkeln drein; Wie das drängt und wie das ſchiebt! Was ſich kennt und was ſich liebt Will beiſammen ſeyn.
Nun ein ſchallend Vivat bricht In dem Schwarme aus, Wo ſogar die Thiere nicht Weigern den Applaus.
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Dienſtag.
Auf der breiten Tenne drehn
Paar an Paar ſo nett,
Wo die Muſikanten ſtehn,
Geig und Klarinett, —
Auch der Brummbaß rumpelt drein,
Sieht man noch den Bräut'gamsſchrein
Und das Hochzeitbett.
Etwas eigen, etwas ſchlau,
Und ein wenig bleich,
Sittſam ſieht die junge Frau,
Würdevoll zugleich;
Denn ſie iſt des Hauſes Sproß,
Denn ſie führt den Eh'genoß
In ihr Erb' und Reich.
Sippſchaft iſt ein weites Band,
Geht gar viel hinein;
Hundert Kappen goldentbrannt,
Kreuze funkeln drein;
Wie das drängt und wie das ſchiebt!
Was ſich kennt und was ſich liebt
Will beiſammen ſeyn.
Nun ein ſchallend Vivat bricht
In dem Schwarme aus,
Wo ſogar die Thiere nicht
Weigern den Applaus.
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Droste-Hülshoff, Annette von: Gedichte. Stuttgart u. a., 1844, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/droste_gedichte_1844/252>, abgerufen am 21.12.2024.
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