Ich stehe gern vor dir, Du Fläche schwarz und rauh, Du schartiges Visier Vor meines Liebsten Brau', Gern mag ich vor dir stehen, Wie vor grundirtem Tuch, Und drüber gleiten sehen Den bleichen Krönungszug;
Als mein die Krone hier, Von Händen die nun kalt; Als man gesungen mir In Weisen die nun alt; Vorhang am Heiligthume, Mein Paradiesesthor, Dahinter Alles Blume, Und Alles Dorn davor.
Denn jenseits weiß ich sie, Die grüne Gartenbank, Wo ich das Leben früh Mit glühen Lippen trank, Als mich mein Haar umwallte Noch golden wie ein Stral, Als noch mein Ruf erschallte, Ein Hornstoß, durch das Thal.
Die Taxuswand.
Ich ſtehe gern vor dir, Du Fläche ſchwarz und rauh, Du ſchartiges Viſier Vor meines Liebſten Brau', Gern mag ich vor dir ſtehen, Wie vor grundirtem Tuch, Und drüber gleiten ſehen Den bleichen Krönungszug;
Als mein die Krone hier, Von Händen die nun kalt; Als man geſungen mir In Weiſen die nun alt; Vorhang am Heiligthume, Mein Paradieſesthor, Dahinter Alles Blume, Und Alles Dorn davor.
Denn jenſeits weiß ich ſie, Die grüne Gartenbank, Wo ich das Leben früh Mit glühen Lippen trank, Als mich mein Haar umwallte Noch golden wie ein Stral, Als noch mein Ruf erſchallte, Ein Hornſtoß, durch das Thal.
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Die Taxuswand.
Ich ſtehe gern vor dir,
Du Fläche ſchwarz und rauh,
Du ſchartiges Viſier
Vor meines Liebſten Brau',
Gern mag ich vor dir ſtehen,
Wie vor grundirtem Tuch,
Und drüber gleiten ſehen
Den bleichen Krönungszug;
Als mein die Krone hier,
Von Händen die nun kalt;
Als man geſungen mir
In Weiſen die nun alt;
Vorhang am Heiligthume,
Mein Paradieſesthor,
Dahinter Alles Blume,
Und Alles Dorn davor.
Denn jenſeits weiß ich ſie,
Die grüne Gartenbank,
Wo ich das Leben früh
Mit glühen Lippen trank,
Als mich mein Haar umwallte
Noch golden wie ein Stral,
Als noch mein Ruf erſchallte,
Ein Hornſtoß, durch das Thal.
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Droste-Hülshoff, Annette von: Gedichte. Stuttgart u. a., 1844, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/droste_gedichte_1844/203>, abgerufen am 21.12.2024.
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