unqvam in ea incumbatur, nisi ubi stomachus a cibo vacuus est, quandoquidem nihil est, quod aeque oculos laedat, atque legere, meditari, scribere a cibo; ob quod similiter juvabit, libros habere in loco viridibus aut coeruleis pannis obtecto, quibus coloribus oculos infirmos & defatigatos blande recreari scimus.
D. Stryke, de jur. Sens. diss. 1. c. 5. n. 2. & 3.
CAPUT XLIII.
Von Abschneidung der Ohren und Nasen.
I.
DIese Straffe ist schon von Alters her sehr gemein und üblich gewesen/ und sind damit beleget worden diejenige/ welche einer Schand-That/ oder sonst groben Bubenstücks halber/ in Hafft gerathen/ und zwar zu dem Ende/ damit durch solche abscheuliche Verstellung des Gesichts Männiglichen die atrocität und Grausamkeit der That repraesentiret und vor die Augen geleget/ auch dem Delinquenten selbst ein stetiges Denck mahl seines abscheulichen Verbrechens hinterlassen werden möchte-
Adrian. Turneb. lib. 25 adversar. c. 26, Nic Henel, in Otio Uratislav. c. 17. pag. 130.
II. Von den Griechen ist sie [Greek words] genennet worden /
teste Suida, in [Greek words].
III. Plautus, gedencket derselben auch in Cistellar. ibi:
IV. Es haben auch die Könige in Persien ihren Trabanten die Ohren und Nasen abschneiden lassen/ welches dem Smerdi Mago von dem Cambyse, wie der noch jung und sein Knecht gewesen/ ebenmäßig wiederfahren/ und dadurch der Betrug/ das er nicht der rechte Smerdes, des Königs Cyri Sohn sey/ an den Tag kommen.
unqvam in ea incumbatur, nisi ubi stomachus â cibo vacuus est, quandoquidem nihil est, quod aequè oculos laedat, atque legere, meditari, scribere à cibo; ob quod similiter juvabit, libros habere in loco viridibus aut coeruleis pannis obtecto, quibus coloribus oculos infirmos & defatigatos blandè recreari scimus.
D. Stryke, de jur. Sens. diss. 1. c. 5. n. 2. & 3.
CAPUT XLIII.
Von Abschneidung der Ohren und Nasen.
I.
DIese Straffe ist schon von Alters her sehr gemein und üblich gewesen/ und sind damit beleget worden diejenige/ welche einer Schand-That/ oder sonst groben Bubenstücks halber/ in Hafft gerathen/ und zwar zu dem Ende/ damit durch solche abscheuliche Verstellung des Gesichts Männiglichen die atrocität und Grausamkeit der That repraesentiret und vor die Augen geleget/ auch dem Delinquènten selbst ein stetiges Denck mahl seines abscheulichen Verbrechens hinterlassen werden möchte-
Adrian. Turneb. lib. 25 adversar. c. 26, Nic Henel, in Otio Uratislav. c. 17. pag. 130.
II. Von den Griechen ist sie [Greek words] genennet worden /
teste Suida, in [Greek words].
III. Plautus, gedencket derselben auch in Cistellar. ibi:
IV. Es haben auch die Könige in Persien ihren Trabanten die Ohren und Nasen abschneiden lassen/ welches dem Smerdi Mago von dem Cambyse, wie der noch jung und sein Knecht gewesen/ ebenmäßig wiederfahren/ und dadurch der Betrug/ das er nicht der rechte Smerdes, des Königs Cyri Sohn sey/ an den Tag kommen.
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unqvam in ea incumbatur, nisi ubi stomachus â cibo vacuus est, quandoquidem nihil est, quod aequè oculos laedat, atque legere, meditari, scribere à cibo; ob quod similiter juvabit, libros habere in loco viridibus aut coeruleis pannis obtecto, quibus coloribus oculos infirmos & defatigatos blandè recreari scimus.</p><p>D. Stryke, de jur. Sens. diss. 1. c. 5. n. 2. & 3.</p></div><div><head>CAPUT XLIII.</head><argument><p>Von Abschneidung der Ohren und Nasen.</p></argument><p>I.</p><p>DIese Straffe ist schon von Alters her sehr gemein und üblich gewesen/ und sind damit beleget worden diejenige/ welche einer Schand-That/ oder sonst groben Bubenstücks halber/ in Hafft gerathen/ und zwar zu dem Ende/ damit durch solche abscheuliche Verstellung des Gesichts Männiglichen die atrocität und Grausamkeit der That repraesentiret und vor die Augen geleget/ auch dem Delinquènten selbst ein stetiges Denck mahl seines abscheulichen Verbrechens hinterlassen werden möchte-</p><p>Adrian. Turneb. lib. 25 adversar. c. 26, Nic Henel, in Otio Uratislav. c. 17. pag. 130.</p><p>II. Von den Griechen ist sie <foreignxml:lang="el">[Greek words]</foreign> genennet worden /</p><p>teste Suida, in <foreignxml:lang="el">[Greek words]</foreign>.</p><p>III. Plautus, gedencket derselben auch in Cistellar. ibi:</p><p>Capillo scisso at<gapreason="illegible"/> excissatis naribus.</p><p>IV. Es haben auch die Könige in Persien ihren Trabanten die Ohren und Nasen abschneiden lassen/ welches dem Smerdi Mago von dem Cambyse, wie der noch jung und sein Knecht gewesen/ ebenmäßig wiederfahren/ und dadurch der Betrug/ das er nicht der rechte Smerdes, des Königs Cyri Sohn sey/ an den Tag kommen.</p></div></body></text></TEI>
[930/0936]
unqvam in ea incumbatur, nisi ubi stomachus â cibo vacuus est, quandoquidem nihil est, quod aequè oculos laedat, atque legere, meditari, scribere à cibo; ob quod similiter juvabit, libros habere in loco viridibus aut coeruleis pannis obtecto, quibus coloribus oculos infirmos & defatigatos blandè recreari scimus.
D. Stryke, de jur. Sens. diss. 1. c. 5. n. 2. & 3.
CAPUT XLIII. Von Abschneidung der Ohren und Nasen.
I.
DIese Straffe ist schon von Alters her sehr gemein und üblich gewesen/ und sind damit beleget worden diejenige/ welche einer Schand-That/ oder sonst groben Bubenstücks halber/ in Hafft gerathen/ und zwar zu dem Ende/ damit durch solche abscheuliche Verstellung des Gesichts Männiglichen die atrocität und Grausamkeit der That repraesentiret und vor die Augen geleget/ auch dem Delinquènten selbst ein stetiges Denck mahl seines abscheulichen Verbrechens hinterlassen werden möchte-
Adrian. Turneb. lib. 25 adversar. c. 26, Nic Henel, in Otio Uratislav. c. 17. pag. 130.
II. Von den Griechen ist sie [Greek words] genennet worden /
teste Suida, in [Greek words].
III. Plautus, gedencket derselben auch in Cistellar. ibi:
Capillo scisso at_ excissatis naribus.
IV. Es haben auch die Könige in Persien ihren Trabanten die Ohren und Nasen abschneiden lassen/ welches dem Smerdi Mago von dem Cambyse, wie der noch jung und sein Knecht gewesen/ ebenmäßig wiederfahren/ und dadurch der Betrug/ das er nicht der rechte Smerdes, des Königs Cyri Sohn sey/ an den Tag kommen.
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 930. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/936>, abgerufen am 21.12.2024.
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