Diesterweg, Adolph: Über das Verderben auf den deutschen Universitäten. Essen, 1836.Vorwort. Die nächste Veranlassung zur Abfassung der vorlie- Die Zeit, in der wir leben, kommt mir wie eine 1*
Vorwort. Die naͤchſte Veranlaſſung zur Abfaſſung der vorlie- Die Zeit, in der wir leben, kommt mir wie eine 1*
<TEI> <text> <front> <pb facs="#f0009" n="[III]"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Vorwort</hi>.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p><hi rendition="#in">D</hi>ie naͤchſte Veranlaſſung zur Abfaſſung der vorlie-<lb/> genden kleinen Schrift brachte „<hi rendition="#g">Franz Theremin’s</hi><lb/> Wort uͤber die deutſchen Univerſitaͤten“. So ſehr ich den<lb/> Vorſchlag des Hrn. Verfaſſers billigen muß, ſo kann<lb/> ich doch die fuͤr nothwendig erklaͤrte Verbeſſerung oder<lb/> Umgeſtaltung der Univerſitaͤten von einem ſo verein-<lb/> zelten, partiellen Mittel nicht erwarten. Wie kann<lb/> eine einzige Maßregel ſo große Dinge thun? Die<lb/> Maͤngel und Gebrechen auf den deutſchen Univerſitaͤten<lb/> ſind dafuͤr viel zu zahlreich, zu umfaſſend. Man muß<lb/> ſie, ſollen ſie weichen, von vielen Seiten angreifen;<lb/> ſonſt flickt man mit einem neuen Lappen ein Gewand,<lb/> das ſehr alt iſt. Vor dreihundert Jahren hat man es<lb/> angefertigt. Der Riß koͤnnte noch aͤrger werden.</p><lb/> <p>Die Zeit, in der wir leben, kommt mir wie eine<lb/><hi rendition="#g">ungeheure</hi> Zeit vor; ungeheuer wegen ihrer Wich-<lb/> tigkeit fuͤr die naͤchſten Jahrhunderte, weil ſie an dem<lb/> <fw place="bottom" type="sig">1*</fw><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [[III]/0009]
Vorwort.
Die naͤchſte Veranlaſſung zur Abfaſſung der vorlie-
genden kleinen Schrift brachte „Franz Theremin’s
Wort uͤber die deutſchen Univerſitaͤten“. So ſehr ich den
Vorſchlag des Hrn. Verfaſſers billigen muß, ſo kann
ich doch die fuͤr nothwendig erklaͤrte Verbeſſerung oder
Umgeſtaltung der Univerſitaͤten von einem ſo verein-
zelten, partiellen Mittel nicht erwarten. Wie kann
eine einzige Maßregel ſo große Dinge thun? Die
Maͤngel und Gebrechen auf den deutſchen Univerſitaͤten
ſind dafuͤr viel zu zahlreich, zu umfaſſend. Man muß
ſie, ſollen ſie weichen, von vielen Seiten angreifen;
ſonſt flickt man mit einem neuen Lappen ein Gewand,
das ſehr alt iſt. Vor dreihundert Jahren hat man es
angefertigt. Der Riß koͤnnte noch aͤrger werden.
Die Zeit, in der wir leben, kommt mir wie eine
ungeheure Zeit vor; ungeheuer wegen ihrer Wich-
tigkeit fuͤr die naͤchſten Jahrhunderte, weil ſie an dem
1*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |