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Praktisches Kochbuch für die Deutschen in Amerika. Milwaukee, 1879.

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Kaffee und Thee sind wegen ihrer aufregenden Wirkung nicht besonders zuträglich und jedenfalls dürfen keine so großen Tassen genommen werden, daß schon das Ansehen Herzklopfen macht. Am wenigsten zeigt sich die aufregende Wirkung, wenn vorher mit einem Stückchen Braten ein Boden gelegt wurde.

Chocolade besser.

Gemüse. Wegen seines merkwürdig großen Eisengehaltes wäre allenfalls Spinat zu empfehlen; doch gilt auch vom Spinat Dasjenige, was von den Gemüsen überhaupt zusagen ist; Dinge mit so geringem Nährwerthe gehören in den Hintergrund gestellt, dürfen höchstens als Beigabe zum Fleische dienen. Jedenfalls müssen sie gut blanchirt sein.

Noch weniger als die Gemüse passen die Salate. Die meisten Pflanzentheile werden roh zu Salaten angemacht und sind so jedenfalls schwerer zu verdauen als gekocht (Gemüse). Zudem werden in der Regel saure Speisen schlecht ertragen.

Alle geistigen Getränke sind verboten, weil sie das Gefäß- und Nervensystem aufregen und höchstens zur Fettbildung, dagegen nichts zur Verbesserung der Blutmasse beitragen.

6. Speisezettel für Hämorrhoidarier. Bei der Hämorrhoidal-Krankheit sind vorhanden: Ueberfüllung der Unterleibsgefäße, namentlich jener am Mastdarm (Hämorrhoidalknoten), Anschoppung der Leber, Trägheit der Darmbewegungen. Die meisten Hamorrhoidarier sind vollblütig.

Nach dem Gesagten steht dieser Speisezettel den Sub. No. 4 und 12 ausgestellten am nächsten. Außerdem müssen aber noch jene Speisen ausgeschieden werden, welche viel Abgang bilden (die Mehlspeisen und manche Gemüse).

Jene seltene Varietät von Hämorrhoidariern, welche eher zu wenig als zu viel Blut haben, wo die Erweiterung der Blutgefäße des Mastdarms nicht Folge von Ueberfüllung, sondern von Schlaffheit der Gefäßwandungen ist, fährt besser, wenn sie sich an den Speisezettel No. 5 hält. Der ächte Hämorrhoidarier aber erhält folgenden Speisezettel:

Suppen. Zuträglich sind alle mageren Fleischbrühsuppen mit folgenden Einlagen aus dem Thierreiche: Fleischhäcksel, Froschschenkel.

Das Fleisch-Quantum muß beschnitten werden. In kleinen Portionen und mit milden Saucen sind alle zarten Geflügel- und Kalbfleischgerichte erlaubt; dazu als Beilage ein Mus von säuerlichen Früchten, weil dieses den Stuhl fördert.

Eierspeisen und Käse passen nicht.

Kaffee und Thee sind deshalb nicht ungeeignet, weil sie ein wenig zur Förderung des Stuhlganges beitragen. Die aufregende Wirkung, welche man nicht brauchen kann, wird verdeckt, wenn man Milch dazu nimmt.

Chocolade nicht geeignet, weil sie verstopft.

Brod, Backwerk, Mehlspeisen nicht geeignet, weil sie viel Abgang machen, welcher dann unter allerhand Blähungen trage abgeht.

Gemüse. Im Allgemeinen sind alle jene Gemüse gestattet, welche auf dem Speisezettel für Vollblütige stehen. Dabei ist aber wohl zu beachten, daß bei der regelmäßig vorhandenen Trägheit in den Darmbewegungen nur kleine Quantitäten gut thun. Kohlgemüse sind wegen ihrer blähenden Eigenschaft ganz verboten; ebenso Hülsenfrüchte und Kartoffeln.

Salat weniger geeignet, weil dazu die Pflanzentheile gewöhnlich ungekocht angemacht werden.

Früchte und Obst. Mit Ausnahme des fett- und stärkemehlreichen Schalenobstes sind alle hierher gehörigen Artikel zuträglich; einige davon werden sogar als Heilmittel gebraucht. Die Traubenkuren haben schon manchen vollsaftigen Hämorrhoidarier wieder in Ordnung gebracht.

Gewürze sind nachtheilig, theils wegen des Reizes, welchen sie auf den Verdauungscanal üben, theils wegen der aufregenden Wirkung auf das Gefäß-System.

Getränk. Unzureichender Genuß von Wasser ist ebenso häufig Ursache von "dickem Blut" und Hämorrhoidalanschoppung, wie Mangel an Muskelübung mit

Kaffee und Thee sind wegen ihrer aufregenden Wirkung nicht besonders zuträglich und jedenfalls dürfen keine so großen Tassen genommen werden, daß schon das Ansehen Herzklopfen macht. Am wenigsten zeigt sich die aufregende Wirkung, wenn vorher mit einem Stückchen Braten ein Boden gelegt wurde.

Chocolade besser.

Gemüse. Wegen seines merkwürdig großen Eisengehaltes wäre allenfalls Spinat zu empfehlen; doch gilt auch vom Spinat Dasjenige, was von den Gemüsen überhaupt zusagen ist; Dinge mit so geringem Nährwerthe gehören in den Hintergrund gestellt, dürfen höchstens als Beigabe zum Fleische dienen. Jedenfalls müssen sie gut blanchirt sein.

Noch weniger als die Gemüse passen die Salate. Die meisten Pflanzentheile werden roh zu Salaten angemacht und sind so jedenfalls schwerer zu verdauen als gekocht (Gemüse). Zudem werden in der Regel saure Speisen schlecht ertragen.

Alle geistigen Getränke sind verboten, weil sie das Gefäß- und Nervensystem aufregen und höchstens zur Fettbildung, dagegen nichts zur Verbesserung der Blutmasse beitragen.

6. Speisezettel für Hämorrhoidarier. Bei der Hämorrhoidal-Krankheit sind vorhanden: Ueberfüllung der Unterleibsgefäße, namentlich jener am Mastdarm (Hämorrhoidalknoten), Anschoppung der Leber, Trägheit der Darmbewegungen. Die meisten Hamorrhoidarier sind vollblütig.

Nach dem Gesagten steht dieser Speisezettel den Sub. No. 4 und 12 ausgestellten am nächsten. Außerdem müssen aber noch jene Speisen ausgeschieden werden, welche viel Abgang bilden (die Mehlspeisen und manche Gemüse).

Jene seltene Varietät von Hämorrhoidariern, welche eher zu wenig als zu viel Blut haben, wo die Erweiterung der Blutgefäße des Mastdarms nicht Folge von Ueberfüllung, sondern von Schlaffheit der Gefäßwandungen ist, fährt besser, wenn sie sich an den Speisezettel No. 5 hält. Der ächte Hämorrhoidarier aber erhält folgenden Speisezettel:

Suppen. Zuträglich sind alle mageren Fleischbrühsuppen mit folgenden Einlagen aus dem Thierreiche: Fleischhäcksel, Froschschenkel.

Das Fleisch-Quantum muß beschnitten werden. In kleinen Portionen und mit milden Saucen sind alle zarten Geflügel- und Kalbfleischgerichte erlaubt; dazu als Beilage ein Mus von säuerlichen Früchten, weil dieses den Stuhl fördert.

Eierspeisen und Käse passen nicht.

Kaffee und Thee sind deshalb nicht ungeeignet, weil sie ein wenig zur Förderung des Stuhlganges beitragen. Die aufregende Wirkung, welche man nicht brauchen kann, wird verdeckt, wenn man Milch dazu nimmt.

Chocolade nicht geeignet, weil sie verstopft.

Brod, Backwerk, Mehlspeisen nicht geeignet, weil sie viel Abgang machen, welcher dann unter allerhand Blähungen trage abgeht.

Gemüse. Im Allgemeinen sind alle jene Gemüse gestattet, welche auf dem Speisezettel für Vollblütige stehen. Dabei ist aber wohl zu beachten, daß bei der regelmäßig vorhandenen Trägheit in den Darmbewegungen nur kleine Quantitäten gut thun. Kohlgemüse sind wegen ihrer blähenden Eigenschaft ganz verboten; ebenso Hülsenfrüchte und Kartoffeln.

Salat weniger geeignet, weil dazu die Pflanzentheile gewöhnlich ungekocht angemacht werden.

Früchte und Obst. Mit Ausnahme des fett- und stärkemehlreichen Schalenobstes sind alle hierher gehörigen Artikel zuträglich; einige davon werden sogar als Heilmittel gebraucht. Die Traubenkuren haben schon manchen vollsaftigen Hämorrhoidarier wieder in Ordnung gebracht.

Gewürze sind nachtheilig, theils wegen des Reizes, welchen sie auf den Verdauungscanal üben, theils wegen der aufregenden Wirkung auf das Gefäß-System.

Getränk. Unzureichender Genuß von Wasser ist ebenso häufig Ursache von „dickem Blut" und Hämorrhoidalanschoppung, wie Mangel an Muskelübung mit

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Kaffee und Thee sind wegen ihrer aufregenden Wirkung nicht besonders zuträglich und jedenfalls dürfen keine so großen Tassen genommen werden, daß schon das Ansehen Herzklopfen macht. Am wenigsten zeigt sich die aufregende Wirkung, wenn vorher mit einem Stückchen Braten ein Boden gelegt wurde.</p>
          <p>Chocolade besser.</p>
          <p>Gemüse. Wegen seines merkwürdig großen Eisengehaltes wäre allenfalls Spinat zu empfehlen; doch gilt auch vom Spinat Dasjenige, was von den Gemüsen überhaupt zusagen ist; Dinge mit so geringem Nährwerthe gehören in den Hintergrund gestellt, dürfen höchstens als Beigabe zum Fleische dienen. Jedenfalls müssen sie gut blanchirt sein.</p>
          <p>Noch weniger als die Gemüse passen die Salate. Die meisten Pflanzentheile werden roh zu Salaten angemacht und sind so jedenfalls schwerer zu verdauen als gekocht (Gemüse). Zudem werden in der Regel saure Speisen schlecht ertragen.</p>
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          <p>Nach dem Gesagten steht dieser Speisezettel den Sub. No. 4 und 12 ausgestellten am nächsten. Außerdem müssen aber noch jene Speisen ausgeschieden werden, welche viel Abgang bilden (die Mehlspeisen und manche Gemüse).</p>
          <p>Jene seltene Varietät von Hämorrhoidariern, welche eher zu wenig als zu viel Blut haben, wo die Erweiterung der Blutgefäße des Mastdarms nicht Folge von Ueberfüllung, sondern von Schlaffheit der Gefäßwandungen ist, fährt besser, wenn sie sich an den Speisezettel No. 5 hält. Der ächte Hämorrhoidarier aber erhält folgenden Speisezettel:</p>
          <p>Suppen. Zuträglich sind alle mageren Fleischbrühsuppen mit folgenden Einlagen aus dem Thierreiche: Fleischhäcksel, Froschschenkel.</p>
          <p>Das Fleisch-Quantum muß beschnitten werden. In kleinen Portionen und mit milden Saucen sind alle zarten Geflügel- und Kalbfleischgerichte erlaubt; dazu als Beilage ein Mus von säuerlichen Früchten, weil dieses den Stuhl fördert.</p>
          <p>Eierspeisen und Käse passen nicht.</p>
          <p>Kaffee und Thee sind deshalb nicht ungeeignet, weil sie ein wenig zur Förderung des Stuhlganges beitragen. Die aufregende Wirkung, welche man nicht brauchen kann, wird verdeckt, wenn man Milch dazu nimmt.</p>
          <p>Chocolade nicht geeignet, weil sie verstopft.</p>
          <p>Brod, Backwerk, Mehlspeisen nicht geeignet, weil sie viel Abgang machen, welcher dann unter allerhand Blähungen trage abgeht.</p>
          <p>Gemüse. Im Allgemeinen sind alle jene Gemüse gestattet, welche auf dem Speisezettel für Vollblütige stehen. Dabei ist aber wohl zu beachten, daß bei der regelmäßig vorhandenen Trägheit in den Darmbewegungen nur kleine Quantitäten gut thun. Kohlgemüse sind wegen ihrer blähenden Eigenschaft ganz verboten; ebenso Hülsenfrüchte und Kartoffeln.</p>
          <p>Salat weniger geeignet, weil dazu die Pflanzentheile gewöhnlich ungekocht angemacht werden.</p>
          <p>Früchte und Obst. Mit Ausnahme des fett- und stärkemehlreichen Schalenobstes sind alle hierher gehörigen Artikel zuträglich; einige davon werden sogar als Heilmittel gebraucht. Die Traubenkuren haben schon manchen vollsaftigen Hämorrhoidarier wieder in Ordnung gebracht.</p>
          <p>Gewürze sind nachtheilig, theils wegen des Reizes, welchen sie auf den Verdauungscanal üben, theils wegen der aufregenden Wirkung auf das Gefäß-System.</p>
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[373/0381] Kaffee und Thee sind wegen ihrer aufregenden Wirkung nicht besonders zuträglich und jedenfalls dürfen keine so großen Tassen genommen werden, daß schon das Ansehen Herzklopfen macht. Am wenigsten zeigt sich die aufregende Wirkung, wenn vorher mit einem Stückchen Braten ein Boden gelegt wurde. Chocolade besser. Gemüse. Wegen seines merkwürdig großen Eisengehaltes wäre allenfalls Spinat zu empfehlen; doch gilt auch vom Spinat Dasjenige, was von den Gemüsen überhaupt zusagen ist; Dinge mit so geringem Nährwerthe gehören in den Hintergrund gestellt, dürfen höchstens als Beigabe zum Fleische dienen. Jedenfalls müssen sie gut blanchirt sein. Noch weniger als die Gemüse passen die Salate. Die meisten Pflanzentheile werden roh zu Salaten angemacht und sind so jedenfalls schwerer zu verdauen als gekocht (Gemüse). Zudem werden in der Regel saure Speisen schlecht ertragen. Alle geistigen Getränke sind verboten, weil sie das Gefäß- und Nervensystem aufregen und höchstens zur Fettbildung, dagegen nichts zur Verbesserung der Blutmasse beitragen. 6. Speisezettel für Hämorrhoidarier. Bei der Hämorrhoidal-Krankheit sind vorhanden: Ueberfüllung der Unterleibsgefäße, namentlich jener am Mastdarm (Hämorrhoidalknoten), Anschoppung der Leber, Trägheit der Darmbewegungen. Die meisten Hamorrhoidarier sind vollblütig. Nach dem Gesagten steht dieser Speisezettel den Sub. No. 4 und 12 ausgestellten am nächsten. Außerdem müssen aber noch jene Speisen ausgeschieden werden, welche viel Abgang bilden (die Mehlspeisen und manche Gemüse). Jene seltene Varietät von Hämorrhoidariern, welche eher zu wenig als zu viel Blut haben, wo die Erweiterung der Blutgefäße des Mastdarms nicht Folge von Ueberfüllung, sondern von Schlaffheit der Gefäßwandungen ist, fährt besser, wenn sie sich an den Speisezettel No. 5 hält. Der ächte Hämorrhoidarier aber erhält folgenden Speisezettel: Suppen. Zuträglich sind alle mageren Fleischbrühsuppen mit folgenden Einlagen aus dem Thierreiche: Fleischhäcksel, Froschschenkel. Das Fleisch-Quantum muß beschnitten werden. In kleinen Portionen und mit milden Saucen sind alle zarten Geflügel- und Kalbfleischgerichte erlaubt; dazu als Beilage ein Mus von säuerlichen Früchten, weil dieses den Stuhl fördert. Eierspeisen und Käse passen nicht. Kaffee und Thee sind deshalb nicht ungeeignet, weil sie ein wenig zur Förderung des Stuhlganges beitragen. Die aufregende Wirkung, welche man nicht brauchen kann, wird verdeckt, wenn man Milch dazu nimmt. Chocolade nicht geeignet, weil sie verstopft. Brod, Backwerk, Mehlspeisen nicht geeignet, weil sie viel Abgang machen, welcher dann unter allerhand Blähungen trage abgeht. Gemüse. Im Allgemeinen sind alle jene Gemüse gestattet, welche auf dem Speisezettel für Vollblütige stehen. Dabei ist aber wohl zu beachten, daß bei der regelmäßig vorhandenen Trägheit in den Darmbewegungen nur kleine Quantitäten gut thun. Kohlgemüse sind wegen ihrer blähenden Eigenschaft ganz verboten; ebenso Hülsenfrüchte und Kartoffeln. Salat weniger geeignet, weil dazu die Pflanzentheile gewöhnlich ungekocht angemacht werden. Früchte und Obst. Mit Ausnahme des fett- und stärkemehlreichen Schalenobstes sind alle hierher gehörigen Artikel zuträglich; einige davon werden sogar als Heilmittel gebraucht. Die Traubenkuren haben schon manchen vollsaftigen Hämorrhoidarier wieder in Ordnung gebracht. Gewürze sind nachtheilig, theils wegen des Reizes, welchen sie auf den Verdauungscanal üben, theils wegen der aufregenden Wirkung auf das Gefäß-System. Getränk. Unzureichender Genuß von Wasser ist ebenso häufig Ursache von „dickem Blut" und Hämorrhoidalanschoppung, wie Mangel an Muskelübung mit

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Zitationshilfe: Praktisches Kochbuch für die Deutschen in Amerika. Milwaukee, 1879, S. 373. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1879/381>, abgerufen am 21.11.2024.