Praktisches Kochbuch für die Deutschen in Amerika. Milwaukee, 1879.Wasser, im übrigen saure Aepfel, 1/4 Pfund Zucker, 2 Eßlöffel Anissamen darauf, bedecke sie mit dem Oberblatt und schlage den überstehenden Teig des Unterblattes als Rand darüber, mache in den Kuchen 2 Einschnitte und backe ihn bei 34 Grad Fahrenheit dunkelgelb. 57. Torte von frischen Zwetschen (sehr gut). Hierzu ein Teig nach No. 5, ferner: gute reife Zwetschen, geriebener Zucker und Zimmet, gestoßener Zwieback. Die Zwetschen setze man in einem blechernen Sieb so lange in langsam kochendes Wasser, bis die Haut mit einem Messer leicht abgezogen werden kann (läßt man sie zu weich werden, so wird das Abziehen erschwert). Nachdem nun die Haut entfernt ist, schneide man die Steine heraus und lege die Zwetschen in eine Schale. Dann wird der Teig gemacht. Derselbe kann, ohne ihn vor dem Ausrollen ruhen zu lassen, sogleich in einer zugerichteten Springform auseinander gedrückt werden. Zu diesem Zweck lege man ihn stückweise in die Form und drücke ihn mit der flachen, mit Mehl bestäubten Hand gleichmäßig, jedoch seitwärts dicker, auseinander, so, daß ein zwei Finger breiter Rand von gleichmäßiger Höhe entsteht, wobei jede durchsichtige Stelle mit Teig zu verdichten ist. Den aufstehenden Rand lege man mit zwei Fingern in spitze Zacken und biege diese schräglaufend nach einer Richtung hin. Darnach bestreue man den Teig reichlich mit gestoßenem Zwieback, drehe jede Zwetsche, eben zugedrückt, in geriebenem Zucker und lege sie, am Rande anfangend, ganz dicht und kreisförmig bis zur Mitte hin, streue etwas Zimmet darüber und lasse den Kucken bei 34 Grad Fahrenheit (siehe No. 1) 11/4 Stunde dunkelgelb backen. Der aus den Zwetschen gelaufene Saft werde auf einem Suppenteller mit etwas Zucker auf einer heißen Platte ein wenig eingedickt, und erst, wenn der Kuchen zur Tafel gebracht wird, über die Zwetschen vertheilt. Anmerkung. Der bemerkte Teig ist zu einer großen Torte hinreichend. Durch das Umdrehen der Zwetschen in Zucker erhalten diese die gewünschte Süße. Warm ist dieser Kuchen am wohlschmeckendsten, jedoch kann derselbe einige Tage vorher gebacken und vor dem Gebrauch 1/4 Stunde in einen heißen Ofen gesetzt werden. In Zeiten, wo die Zwetschen fehlen, kann der Kuchen nach dem Backen mit Mus von Zwetschen ohne Schale bestrichen und dann 1/4 Stunde in den Ofen gestellt werden. 58. Torte von getrockneten Zwetschen (empfehlenswerth). Man nehme den Teig und lege nach No. 41 ein Gitter über das Obst, oder man verfahre nach vorgehender Angabe; ferner gehören dazu 1 Pfd. Katharinenpflaumen oder gute Zwetschen, 1/2 Flasche Weißwein, gut 6 Unzen Zucker, 1/4 Pfund Korinthen, 1 Zitrone und gestoßener Zwieback. Die Pflaumen werden in heißem Wasser abgewaschen, Zwetschen abgebrüht (siehe Compotes), und in wenig Wasser so lange langsam gekocht, bis sich die Steige herausdrücken lassen. Dann werden solche entfernt, die Pflaumen mit der Brühe, Wein, Zucker, Saft und Schale einer Zitrone in einem irdenen Töpfchen, fest zugedeckt, langsam weich gekocht; 1/4 Stunde vorher gibt man die rein gewaschenen Korinthen hinzu Wasser, im übrigen saure Aepfel, ¼ Pfund Zucker, 2 Eßlöffel Anissamen darauf, bedecke sie mit dem Oberblatt und schlage den überstehenden Teig des Unterblattes als Rand darüber, mache in den Kuchen 2 Einschnitte und backe ihn bei 34 Grad Fahrenheit dunkelgelb. 57. Torte von frischen Zwetschen (sehr gut). Hierzu ein Teig nach No. 5, ferner: gute reife Zwetschen, geriebener Zucker und Zimmet, gestoßener Zwieback. Die Zwetschen setze man in einem blechernen Sieb so lange in langsam kochendes Wasser, bis die Haut mit einem Messer leicht abgezogen werden kann (läßt man sie zu weich werden, so wird das Abziehen erschwert). Nachdem nun die Haut entfernt ist, schneide man die Steine heraus und lege die Zwetschen in eine Schale. Dann wird der Teig gemacht. Derselbe kann, ohne ihn vor dem Ausrollen ruhen zu lassen, sogleich in einer zugerichteten Springform auseinander gedrückt werden. Zu diesem Zweck lege man ihn stückweise in die Form und drücke ihn mit der flachen, mit Mehl bestäubten Hand gleichmäßig, jedoch seitwärts dicker, auseinander, so, daß ein zwei Finger breiter Rand von gleichmäßiger Höhe entsteht, wobei jede durchsichtige Stelle mit Teig zu verdichten ist. Den aufstehenden Rand lege man mit zwei Fingern in spitze Zacken und biege diese schräglaufend nach einer Richtung hin. Darnach bestreue man den Teig reichlich mit gestoßenem Zwieback, drehe jede Zwetsche, eben zugedrückt, in geriebenem Zucker und lege sie, am Rande anfangend, ganz dicht und kreisförmig bis zur Mitte hin, streue etwas Zimmet darüber und lasse den Kucken bei 34 Grad Fahrenheit (siehe No. 1) 1¼ Stunde dunkelgelb backen. Der aus den Zwetschen gelaufene Saft werde auf einem Suppenteller mit etwas Zucker auf einer heißen Platte ein wenig eingedickt, und erst, wenn der Kuchen zur Tafel gebracht wird, über die Zwetschen vertheilt. Anmerkung. Der bemerkte Teig ist zu einer großen Torte hinreichend. Durch das Umdrehen der Zwetschen in Zucker erhalten diese die gewünschte Süße. Warm ist dieser Kuchen am wohlschmeckendsten, jedoch kann derselbe einige Tage vorher gebacken und vor dem Gebrauch ¼ Stunde in einen heißen Ofen gesetzt werden. In Zeiten, wo die Zwetschen fehlen, kann der Kuchen nach dem Backen mit Mus von Zwetschen ohne Schale bestrichen und dann ¼ Stunde in den Ofen gestellt werden. 58. Torte von getrockneten Zwetschen (empfehlenswerth). Man nehme den Teig und lege nach No. 41 ein Gitter über das Obst, oder man verfahre nach vorgehender Angabe; ferner gehören dazu 1 Pfd. Katharinenpflaumen oder gute Zwetschen, ½ Flasche Weißwein, gut 6 Unzen Zucker, ¼ Pfund Korinthen, 1 Zitrone und gestoßener Zwieback. Die Pflaumen werden in heißem Wasser abgewaschen, Zwetschen abgebrüht (siehe Compotes), und in wenig Wasser so lange langsam gekocht, bis sich die Steige herausdrücken lassen. Dann werden solche entfernt, die Pflaumen mit der Brühe, Wein, Zucker, Saft und Schale einer Zitrone in einem irdenen Töpfchen, fest zugedeckt, langsam weich gekocht; ¼ Stunde vorher gibt man die rein gewaschenen Korinthen hinzu <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0276" n="268"/> Wasser, im übrigen saure Aepfel, ¼ Pfund Zucker, 2 Eßlöffel Anissamen darauf, bedecke sie mit dem Oberblatt und schlage den überstehenden Teig des Unterblattes als Rand darüber, mache in den Kuchen 2 Einschnitte und backe ihn bei 34 Grad Fahrenheit dunkelgelb.</p> </div> <div n="3"> <p><hi rendition="#b">57. 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Den aufstehenden Rand lege man mit zwei Fingern in spitze Zacken und biege diese schräglaufend nach einer Richtung hin. Darnach bestreue man den Teig reichlich mit gestoßenem Zwieback, drehe jede Zwetsche, eben zugedrückt, in geriebenem Zucker und lege sie, am Rande anfangend, ganz dicht und kreisförmig bis zur Mitte hin, streue etwas Zimmet darüber und lasse den Kucken bei 34 Grad Fahrenheit (siehe No. 1) 1¼ Stunde dunkelgelb backen.</p> <p>Der aus den Zwetschen gelaufene Saft werde auf einem Suppenteller mit etwas Zucker auf einer heißen Platte ein wenig eingedickt, und erst, wenn der Kuchen zur Tafel gebracht wird, über die Zwetschen vertheilt.</p> <p><hi rendition="#g">Anmerkung.</hi> Der bemerkte Teig ist zu einer großen Torte hinreichend. Durch das Umdrehen der Zwetschen in Zucker erhalten diese die gewünschte Süße. Warm ist dieser Kuchen am wohlschmeckendsten, jedoch kann derselbe einige Tage vorher gebacken und vor dem Gebrauch ¼ Stunde in einen heißen Ofen gesetzt werden. 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Wasser, im übrigen saure Aepfel, ¼ Pfund Zucker, 2 Eßlöffel Anissamen darauf, bedecke sie mit dem Oberblatt und schlage den überstehenden Teig des Unterblattes als Rand darüber, mache in den Kuchen 2 Einschnitte und backe ihn bei 34 Grad Fahrenheit dunkelgelb.
57. Torte von frischen Zwetschen (sehr gut). Hierzu ein Teig nach No. 5, ferner: gute reife Zwetschen, geriebener Zucker und Zimmet, gestoßener Zwieback.
Die Zwetschen setze man in einem blechernen Sieb so lange in langsam kochendes Wasser, bis die Haut mit einem Messer leicht abgezogen werden kann (läßt man sie zu weich werden, so wird das Abziehen erschwert). Nachdem nun die Haut entfernt ist, schneide man die Steine heraus und lege die Zwetschen in eine Schale. Dann wird der Teig gemacht. Derselbe kann, ohne ihn vor dem Ausrollen ruhen zu lassen, sogleich in einer zugerichteten Springform auseinander gedrückt werden. Zu diesem Zweck lege man ihn stückweise in die Form und drücke ihn mit der flachen, mit Mehl bestäubten Hand gleichmäßig, jedoch seitwärts dicker, auseinander, so, daß ein zwei Finger breiter Rand von gleichmäßiger Höhe entsteht, wobei jede durchsichtige Stelle mit Teig zu verdichten ist. Den aufstehenden Rand lege man mit zwei Fingern in spitze Zacken und biege diese schräglaufend nach einer Richtung hin. Darnach bestreue man den Teig reichlich mit gestoßenem Zwieback, drehe jede Zwetsche, eben zugedrückt, in geriebenem Zucker und lege sie, am Rande anfangend, ganz dicht und kreisförmig bis zur Mitte hin, streue etwas Zimmet darüber und lasse den Kucken bei 34 Grad Fahrenheit (siehe No. 1) 1¼ Stunde dunkelgelb backen.
Der aus den Zwetschen gelaufene Saft werde auf einem Suppenteller mit etwas Zucker auf einer heißen Platte ein wenig eingedickt, und erst, wenn der Kuchen zur Tafel gebracht wird, über die Zwetschen vertheilt.
Anmerkung. Der bemerkte Teig ist zu einer großen Torte hinreichend. Durch das Umdrehen der Zwetschen in Zucker erhalten diese die gewünschte Süße. Warm ist dieser Kuchen am wohlschmeckendsten, jedoch kann derselbe einige Tage vorher gebacken und vor dem Gebrauch ¼ Stunde in einen heißen Ofen gesetzt werden. In Zeiten, wo die Zwetschen fehlen, kann der Kuchen nach dem Backen mit Mus von Zwetschen ohne Schale bestrichen und dann ¼ Stunde in den Ofen gestellt werden.
58. Torte von getrockneten Zwetschen (empfehlenswerth). Man nehme den Teig und lege nach No. 41 ein Gitter über das Obst, oder man verfahre nach vorgehender Angabe; ferner gehören dazu 1 Pfd. Katharinenpflaumen oder gute Zwetschen, ½ Flasche Weißwein, gut 6 Unzen Zucker, ¼ Pfund Korinthen, 1 Zitrone und gestoßener Zwieback.
Die Pflaumen werden in heißem Wasser abgewaschen, Zwetschen abgebrüht (siehe Compotes), und in wenig Wasser so lange langsam gekocht, bis sich die Steige herausdrücken lassen. Dann werden solche entfernt, die Pflaumen mit der Brühe, Wein, Zucker, Saft und Schale einer Zitrone in einem irdenen Töpfchen, fest zugedeckt, langsam weich gekocht; ¼ Stunde vorher gibt man die rein gewaschenen Korinthen hinzu
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