Praktisches Kochbuch für die Deutschen in Amerika. Milwaukee, 1879.Der Zucker wird unter starkem Rühren nach und nach zu den Eidottern gefügt und 1/4 Stunde lebhaft gerührt. Dann rührt man den Anissamen und die Kornstärke löffelweise hinein. Nachdem die Kuchenmasse im ganzen 1/2 Stunde stark und gleichmäßig gerührt ist, wird das zu steifem Schaum geschlagene Eiweiß leicht durchgezogen und dieselbe in der zugerichteten Form oder Kuchenpfanne bei mäßiger Hitze, welche anfangs von unten etwas stärker sein kann, 3/4 Stunde gebacken. Anmerkung. Dieser Kuchen ist nach dem angegebenen Verhältniß und wenn hierbei die nöthige Vorsicht angewandt wird, ganz vorzüglich. Ueberreste können in einer genau zugedeckten Porzellanschüssel lange Zeit aufbewahrt werden. Bei Mangel an Uebung geht man bei nachfolgender Vorschrift aber sicherer. 37. Aniskuchen. No. 2. 6 Eier, 3/4 Pfund Zucker, 3/4 Pfund Kornstärke, in Ermangelung feines Mehl, stark 3/4 Unze Anissamen und nach Gefallen etwas Vanille oder Muskatblüte. Man richte sich beim Rühren und Backen nach vorhergehender Vorschrift. 38. Schweizer Schaumtorte. Zum Teig 3/4 Pfund feines Mehl, 1/2 Pfund ausgewaschene Butter, 31/2 Unze durchgesiebter Zucker, 1 Ei, 1/2 Weinglas französischer Branntwein und halb so viel kaltes Wasser. Auf den Kuchen ein gehäufter Suppenteller saure Kirschen, 1/2 Pfund Zucker, stark 1/2 Quart dicke süße Sahne, ein Stückchen mit Zucker feingestoßene Vanille. Die Butter wird in Stückchen zerpflückt, mit dem Mehl vermischt, in der Mitte eine Vertiefung gemacht, Zucker, Ei, Branntwein und Wasser hineingegeben und mittelst eines Messers im Kalten ein Teig davon gemacht, den man mit der Hand noch ein wenig verarbeitet und zum bequemeren Ausrollen etwas ruhen läßt. Dann rollt man stark 2/3 des Teiges aus, schneidet ihn nach gewünschter Größe rund, bestreicht den schmalen Rand des Unterblattes mit Ei, nur nicht die Seiten, welches dem Aufgehen hinderlich ist, legt von dem zurückgelassenen aufgerollten Teig einen schmalen Rand darauf und backt ihn bei 34 Grad Fahrenheit (siehe No. 1) etwa 3/4 Stunde. Unterdeß macht man aus den Kirschen die Steine, versüßt sie gehörig mit Zucker, legt sie mit dem Saft auf den Kuchen bis an den Rand, und setzt ihn noch so lange in den Ofen, bis die Kirschen weich sind. Auch hat man einen mit Vanille geschlagenen Sahneschaum von stark 1/2 Quart guter Sahne nach XIII. No. 19 zu bereiten, den man kurz vorher über die Kirschen füllt, wenn der Kuchen zur Tafel gebracht werden soll. 39. Schaumtorte auf andere Art. Ein Sahne- oder Mürbeteig, ferner: Frucht-Gelee, 5-6 Eiweiß, 1/4 Pfund durchgesiebter Zucker und etwas mit Zucker feingestoßene Vanille. Das Unterblatt wird gebacken wie Schweitzer Schaumtorte, nachdem mit Frucht-Gelee oder Marmelade, welche auch von frischen abgezogenen Zwetschen gemacht werden kann, bestrichen. Dann Wird das Eiweiß zu einem festen Schaum geschlagen, Zucker und Vanille unter stetem Schlagen allmählich hineingestreut, der Kuchen bis zu einem schmalen Rande damit Der Zucker wird unter starkem Rühren nach und nach zu den Eidottern gefügt und ¼ Stunde lebhaft gerührt. Dann rührt man den Anissamen und die Kornstärke löffelweise hinein. Nachdem die Kuchenmasse im ganzen ½ Stunde stark und gleichmäßig gerührt ist, wird das zu steifem Schaum geschlagene Eiweiß leicht durchgezogen und dieselbe in der zugerichteten Form oder Kuchenpfanne bei mäßiger Hitze, welche anfangs von unten etwas stärker sein kann, ¾ Stunde gebacken. Anmerkung. Dieser Kuchen ist nach dem angegebenen Verhältniß und wenn hierbei die nöthige Vorsicht angewandt wird, ganz vorzüglich. Ueberreste können in einer genau zugedeckten Porzellanschüssel lange Zeit aufbewahrt werden. Bei Mangel an Uebung geht man bei nachfolgender Vorschrift aber sicherer. 37. Aniskuchen. No. 2. 6 Eier, ¾ Pfund Zucker, ¾ Pfund Kornstärke, in Ermangelung feines Mehl, stark ¾ Unze Anissamen und nach Gefallen etwas Vanille oder Muskatblüte. Man richte sich beim Rühren und Backen nach vorhergehender Vorschrift. 38. Schweizer Schaumtorte. Zum Teig ¾ Pfund feines Mehl, ½ Pfund ausgewaschene Butter, 3½ Unze durchgesiebter Zucker, 1 Ei, ½ Weinglas französischer Branntwein und halb so viel kaltes Wasser. Auf den Kuchen ein gehäufter Suppenteller saure Kirschen, ½ Pfund Zucker, stark ½ Quart dicke süße Sahne, ein Stückchen mit Zucker feingestoßene Vanille. Die Butter wird in Stückchen zerpflückt, mit dem Mehl vermischt, in der Mitte eine Vertiefung gemacht, Zucker, Ei, Branntwein und Wasser hineingegeben und mittelst eines Messers im Kalten ein Teig davon gemacht, den man mit der Hand noch ein wenig verarbeitet und zum bequemeren Ausrollen etwas ruhen läßt. Dann rollt man stark ⅔ des Teiges aus, schneidet ihn nach gewünschter Größe rund, bestreicht den schmalen Rand des Unterblattes mit Ei, nur nicht die Seiten, welches dem Aufgehen hinderlich ist, legt von dem zurückgelassenen aufgerollten Teig einen schmalen Rand darauf und backt ihn bei 34 Grad Fahrenheit (siehe No. 1) etwa ¾ Stunde. Unterdeß macht man aus den Kirschen die Steine, versüßt sie gehörig mit Zucker, legt sie mit dem Saft auf den Kuchen bis an den Rand, und setzt ihn noch so lange in den Ofen, bis die Kirschen weich sind. Auch hat man einen mit Vanille geschlagenen Sahneschaum von stark ½ Quart guter Sahne nach XIII. No. 19 zu bereiten, den man kurz vorher über die Kirschen füllt, wenn der Kuchen zur Tafel gebracht werden soll. 39. Schaumtorte auf andere Art. Ein Sahne- oder Mürbeteig, ferner: Frucht-Gelée, 5–6 Eiweiß, ¼ Pfund durchgesiebter Zucker und etwas mit Zucker feingestoßene Vanille. Das Unterblatt wird gebacken wie Schweitzer Schaumtorte, nachdem mit Frucht-Gelée oder Marmelade, welche auch von frischen abgezogenen Zwetschen gemacht werden kann, bestrichen. Dann Wird das Eiweiß zu einem festen Schaum geschlagen, Zucker und Vanille unter stetem Schlagen allmählich hineingestreut, der Kuchen bis zu einem schmalen Rande damit <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0271" n="263"/> Der Zucker wird unter starkem Rühren nach und nach zu den Eidottern gefügt und ¼ Stunde lebhaft gerührt. Dann rührt man den Anissamen und die Kornstärke löffelweise hinein. Nachdem die Kuchenmasse im ganzen ½ Stunde stark und gleichmäßig gerührt ist, wird das zu steifem Schaum geschlagene Eiweiß leicht durchgezogen und dieselbe in der zugerichteten Form oder Kuchenpfanne bei mäßiger Hitze, welche anfangs von unten etwas stärker sein kann, ¾ Stunde gebacken.</p> <p><hi rendition="#g">Anmerkung.</hi> Dieser Kuchen ist nach dem angegebenen Verhältniß und wenn hierbei die nöthige Vorsicht angewandt wird, ganz vorzüglich. Ueberreste können in einer genau zugedeckten Porzellanschüssel lange Zeit aufbewahrt werden.</p> <p>Bei Mangel an Uebung geht man bei nachfolgender Vorschrift aber sicherer.</p> </div> <div n="3"> <p><hi rendition="#b">37. Aniskuchen. No. 2.</hi> 6 Eier, ¾ Pfund Zucker, ¾ Pfund Kornstärke, in Ermangelung feines Mehl, stark ¾ Unze Anissamen und nach Gefallen etwas Vanille oder Muskatblüte.</p> <p>Man richte sich beim Rühren und Backen nach vorhergehender Vorschrift.</p> </div> <div n="3"> <p><hi rendition="#b">38. Schweizer Schaumtorte.</hi> Zum Teig ¾ Pfund feines Mehl, ½ Pfund ausgewaschene Butter, 3½ Unze durchgesiebter Zucker, 1 Ei, ½ Weinglas französischer Branntwein und halb so viel kaltes Wasser. Auf den Kuchen ein gehäufter Suppenteller saure Kirschen, ½ Pfund Zucker, stark ½ Quart dicke süße Sahne, ein Stückchen mit Zucker feingestoßene Vanille.</p> <p>Die Butter wird in Stückchen zerpflückt, mit dem Mehl vermischt, in der Mitte eine Vertiefung gemacht, Zucker, Ei, Branntwein und Wasser hineingegeben und mittelst eines Messers im Kalten ein Teig davon gemacht, den man mit der Hand noch ein wenig verarbeitet und zum bequemeren Ausrollen etwas ruhen läßt. Dann rollt man stark ⅔ des Teiges aus, schneidet ihn nach gewünschter Größe rund, bestreicht den schmalen Rand des Unterblattes mit Ei, nur nicht die Seiten, welches dem Aufgehen hinderlich ist, legt von dem zurückgelassenen aufgerollten Teig einen schmalen Rand darauf und backt ihn bei 34 Grad Fahrenheit (siehe No. 1) etwa ¾ Stunde. Unterdeß macht man aus den Kirschen die Steine, versüßt sie gehörig mit Zucker, legt sie mit dem Saft auf den Kuchen bis an den Rand, und setzt ihn noch so lange in den Ofen, bis die Kirschen weich sind. Auch hat man einen mit Vanille geschlagenen Sahneschaum von stark ½ Quart guter Sahne nach XIII. No. 19 zu bereiten, den man kurz vorher über die Kirschen füllt, wenn der Kuchen zur Tafel gebracht werden soll.</p> </div> <div n="3"> <p><hi rendition="#b">39. Schaumtorte auf andere Art.</hi> Ein Sahne- oder Mürbeteig, ferner: Frucht-Gelée, 5–6 Eiweiß, ¼ Pfund durchgesiebter Zucker und etwas mit Zucker feingestoßene Vanille.</p> <p>Das Unterblatt wird gebacken wie Schweitzer Schaumtorte, nachdem mit Frucht-Gelée oder Marmelade, welche auch von frischen abgezogenen Zwetschen gemacht werden kann, bestrichen. Dann Wird das Eiweiß zu einem festen Schaum geschlagen, Zucker und Vanille unter stetem Schlagen allmählich hineingestreut, der Kuchen bis zu einem schmalen Rande damit </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [263/0271]
Der Zucker wird unter starkem Rühren nach und nach zu den Eidottern gefügt und ¼ Stunde lebhaft gerührt. Dann rührt man den Anissamen und die Kornstärke löffelweise hinein. Nachdem die Kuchenmasse im ganzen ½ Stunde stark und gleichmäßig gerührt ist, wird das zu steifem Schaum geschlagene Eiweiß leicht durchgezogen und dieselbe in der zugerichteten Form oder Kuchenpfanne bei mäßiger Hitze, welche anfangs von unten etwas stärker sein kann, ¾ Stunde gebacken.
Anmerkung. Dieser Kuchen ist nach dem angegebenen Verhältniß und wenn hierbei die nöthige Vorsicht angewandt wird, ganz vorzüglich. Ueberreste können in einer genau zugedeckten Porzellanschüssel lange Zeit aufbewahrt werden.
Bei Mangel an Uebung geht man bei nachfolgender Vorschrift aber sicherer.
37. Aniskuchen. No. 2. 6 Eier, ¾ Pfund Zucker, ¾ Pfund Kornstärke, in Ermangelung feines Mehl, stark ¾ Unze Anissamen und nach Gefallen etwas Vanille oder Muskatblüte.
Man richte sich beim Rühren und Backen nach vorhergehender Vorschrift.
38. Schweizer Schaumtorte. Zum Teig ¾ Pfund feines Mehl, ½ Pfund ausgewaschene Butter, 3½ Unze durchgesiebter Zucker, 1 Ei, ½ Weinglas französischer Branntwein und halb so viel kaltes Wasser. Auf den Kuchen ein gehäufter Suppenteller saure Kirschen, ½ Pfund Zucker, stark ½ Quart dicke süße Sahne, ein Stückchen mit Zucker feingestoßene Vanille.
Die Butter wird in Stückchen zerpflückt, mit dem Mehl vermischt, in der Mitte eine Vertiefung gemacht, Zucker, Ei, Branntwein und Wasser hineingegeben und mittelst eines Messers im Kalten ein Teig davon gemacht, den man mit der Hand noch ein wenig verarbeitet und zum bequemeren Ausrollen etwas ruhen läßt. Dann rollt man stark ⅔ des Teiges aus, schneidet ihn nach gewünschter Größe rund, bestreicht den schmalen Rand des Unterblattes mit Ei, nur nicht die Seiten, welches dem Aufgehen hinderlich ist, legt von dem zurückgelassenen aufgerollten Teig einen schmalen Rand darauf und backt ihn bei 34 Grad Fahrenheit (siehe No. 1) etwa ¾ Stunde. Unterdeß macht man aus den Kirschen die Steine, versüßt sie gehörig mit Zucker, legt sie mit dem Saft auf den Kuchen bis an den Rand, und setzt ihn noch so lange in den Ofen, bis die Kirschen weich sind. Auch hat man einen mit Vanille geschlagenen Sahneschaum von stark ½ Quart guter Sahne nach XIII. No. 19 zu bereiten, den man kurz vorher über die Kirschen füllt, wenn der Kuchen zur Tafel gebracht werden soll.
39. Schaumtorte auf andere Art. Ein Sahne- oder Mürbeteig, ferner: Frucht-Gelée, 5–6 Eiweiß, ¼ Pfund durchgesiebter Zucker und etwas mit Zucker feingestoßene Vanille.
Das Unterblatt wird gebacken wie Schweitzer Schaumtorte, nachdem mit Frucht-Gelée oder Marmelade, welche auch von frischen abgezogenen Zwetschen gemacht werden kann, bestrichen. Dann Wird das Eiweiß zu einem festen Schaum geschlagen, Zucker und Vanille unter stetem Schlagen allmählich hineingestreut, der Kuchen bis zu einem schmalen Rande damit
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-11-06T17:17:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-11-06T17:17:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-11-06T17:17:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |