Daumer, Georg Friedrich: Die dreifache Krone Rom's. Münster, 1859.D. Ein Blick auf Indien und wieder zurück auf Griechenland. Zu IV. Ich habe es bei den obigen Vergleichungen vermieden, D. Ein Blick auf Indien und wieder zurück auf Griechenland. Zu IV. Ich habe es bei den obigen Vergleichungen vermieden, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0114" n="[92]"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">D.</hi><lb/> Ein Blick auf Indien und wieder zurück auf<lb/> Griechenland.<lb/> Zu <hi rendition="#aq">IV.</hi></hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">I</hi>ch habe es bei den obigen Vergleichungen vermieden,<lb/> auf andere religiöſe und mythologiſche Kreiſe, als die der<lb/> Griechen und Römer, hinzublicken und auszuſchweifen. Da<lb/> ich aber eine klaſſiſche Göttertrias nachzuweiſen und als<lb/> eine ſo merkwürdige heidniſche Anticipation der chriſtlichen<lb/> Trinitätslehre zu beſtimmen geſucht, ſo erinnert man ſich<lb/> leicht an eine längſt bekannte und berühmte Dreiheit der<lb/> Art, bei welcher der Vergleich formell weit näher liegt,<lb/> als bei der griechiſchen; ich meine den indiſchen <hi rendition="#g">Trimur-<lb/> tis</hi> oder <hi rendition="#g">Dreigeſtaltigen,</hi> der aus den Göttern <hi rendition="#g">Brah-<lb/> man, Vishnus</hi> und <hi rendition="#g">Sivas</hi> beſteht, eine förmliche<lb/> Dreieinigkeit bildet, und als ſolche durch eine Figur mit<lb/> drei Köpfen, wie ſie ſchon in den alten Felſentempeln er-<lb/> ſcheint, auch durch die aus drei Buchſtaben beſtehende Sylbe<lb/><hi rendition="#aq">AUM,</hi> womit das Leſen jeder h. Schrift beginnt und ſchließt,<lb/> und ſonſt noch auf andere Weiſe ausgedrückt wird. Ich<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[92]/0114]
D.
Ein Blick auf Indien und wieder zurück auf
Griechenland.
Zu IV.
Ich habe es bei den obigen Vergleichungen vermieden,
auf andere religiöſe und mythologiſche Kreiſe, als die der
Griechen und Römer, hinzublicken und auszuſchweifen. Da
ich aber eine klaſſiſche Göttertrias nachzuweiſen und als
eine ſo merkwürdige heidniſche Anticipation der chriſtlichen
Trinitätslehre zu beſtimmen geſucht, ſo erinnert man ſich
leicht an eine längſt bekannte und berühmte Dreiheit der
Art, bei welcher der Vergleich formell weit näher liegt,
als bei der griechiſchen; ich meine den indiſchen Trimur-
tis oder Dreigeſtaltigen, der aus den Göttern Brah-
man, Vishnus und Sivas beſteht, eine förmliche
Dreieinigkeit bildet, und als ſolche durch eine Figur mit
drei Köpfen, wie ſie ſchon in den alten Felſentempeln er-
ſcheint, auch durch die aus drei Buchſtaben beſtehende Sylbe
AUM, womit das Leſen jeder h. Schrift beginnt und ſchließt,
und ſonſt noch auf andere Weiſe ausgedrückt wird. Ich
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