Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Cameralwissensch. 2. Cap. von den
lich zu hoffenden Nutzen. Wir wollen alle Punkte,
die hiebey zu unterscheiden sind, so weit es uns mög-
lich ist, beschreiben. Wenn wir uns von dem Zu-
stande einer Sache einen deutlichen Begriff machen
wollen, so müssen wir ihre innerlichen Bestimmungen
von den äuserlichen unterscheiden. Beyde können
den Werth eines Akkers erhöhen, aber auch vermin-
dern. Wir wollen dieß zuerst bey den äuserlichen,
und alsdenn bey den innerlichen Bestimmungen des
Akkers untersuchen.

§. 76.
Diese sind
theils natür-
liche, theils
willkührli-
che.

Die äuserlichen Bestimmungen des Akkers sind
aus der Lage zu erkennen. Diese giebt dem Akker
gewisse Bestimmungen, theils durch die Natur, theils
durch einige Umstände, die nicht allein von der Na-
tur abhängen, sondern mit in dem Willen der Men-
schen gegründet sind.

§. 77.
Jene sind
von dreyfa-
cher Art.

Die Umstände, durch welche die Natur den äuser-
lichen Zustand des Akkers bestimmet, sind theils be-
ständige, theils solche, die von gewissen Zufällen ab-
hängen. Jn Ansehung des ersten Punkts haben
wir auf folgende Stükke zu sehen:

Einmahl, ob bey dem Akker fließende Wasser sind,
als Ströme und Quellen?
Fürs andere, ob der Akker gegen Mittag, Abend,
Morgen, oder Mitternacht lieget?
Fürs dritte, ob an dem Akker Berge grenzen?

Ein jeder von diesen Umständen kan dem Akker so
wohl nützlich als schädlich seyn. Wir wollen jeden
Punkt besonders untersuchen.

§. 78.

Der Cameralwiſſenſch. 2. Cap. von den
lich zu hoffenden Nutzen. Wir wollen alle Punkte,
die hiebey zu unterſcheiden ſind, ſo weit es uns moͤg-
lich iſt, beſchreiben. Wenn wir uns von dem Zu-
ſtande einer Sache einen deutlichen Begriff machen
wollen, ſo muͤſſen wir ihre innerlichen Beſtimmungen
von den aͤuſerlichen unterſcheiden. Beyde koͤnnen
den Werth eines Akkers erhoͤhen, aber auch vermin-
dern. Wir wollen dieß zuerſt bey den aͤuſerlichen,
und alsdenn bey den innerlichen Beſtimmungen des
Akkers unterſuchen.

§. 76.
Dieſe ſind
theils natuͤr-
liche, theils
willkuͤhrli-
che.

Die aͤuſerlichen Beſtimmungen des Akkers ſind
aus der Lage zu erkennen. Dieſe giebt dem Akker
gewiſſe Beſtimmungen, theils durch die Natur, theils
durch einige Umſtaͤnde, die nicht allein von der Na-
tur abhaͤngen, ſondern mit in dem Willen der Men-
ſchen gegruͤndet ſind.

§. 77.
Jene ſind
von dreyfa-
cher Art.

Die Umſtaͤnde, durch welche die Natur den aͤuſer-
lichen Zuſtand des Akkers beſtimmet, ſind theils be-
ſtaͤndige, theils ſolche, die von gewiſſen Zufaͤllen ab-
haͤngen. Jn Anſehung des erſten Punkts haben
wir auf folgende Stuͤkke zu ſehen:

Einmahl, ob bey dem Akker fließende Waſſer ſind,
als Stroͤme und Quellen?
Fuͤrs andere, ob der Akker gegen Mittag, Abend,
Morgen, oder Mitternacht lieget?
Fuͤrs dritte, ob an dem Akker Berge grenzen?

Ein jeder von dieſen Umſtaͤnden kan dem Akker ſo
wohl nuͤtzlich als ſchaͤdlich ſeyn. Wir wollen jeden
Punkt beſonders unterſuchen.

§. 78.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0098" n="78"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der Cameralwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;ch. 2. Cap. von den</hi></fw><lb/>
lich zu hoffenden Nutzen. Wir wollen alle Punkte,<lb/>
die hiebey zu unter&#x017F;cheiden &#x017F;ind, &#x017F;o weit es uns mo&#x0364;g-<lb/>
lich i&#x017F;t, be&#x017F;chreiben. Wenn wir uns von dem Zu-<lb/>
&#x017F;tande einer Sache einen deutlichen Begriff machen<lb/>
wollen, &#x017F;o mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en wir ihre innerlichen Be&#x017F;timmungen<lb/>
von den a&#x0364;u&#x017F;erlichen unter&#x017F;cheiden. Beyde ko&#x0364;nnen<lb/>
den Werth eines Akkers erho&#x0364;hen, aber auch vermin-<lb/>
dern. Wir wollen dieß zuer&#x017F;t bey den a&#x0364;u&#x017F;erlichen,<lb/>
und alsdenn bey den innerlichen Be&#x017F;timmungen des<lb/>
Akkers unter&#x017F;uchen.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 76.</head><lb/>
              <note place="left">Die&#x017F;e &#x017F;ind<lb/>
theils natu&#x0364;r-<lb/>
liche, theils<lb/>
willku&#x0364;hrli-<lb/>
che.</note>
              <p>Die a&#x0364;u&#x017F;erlichen Be&#x017F;timmungen des Akkers &#x017F;ind<lb/>
aus der Lage zu erkennen. Die&#x017F;e giebt dem Akker<lb/>
gewi&#x017F;&#x017F;e Be&#x017F;timmungen, theils durch die Natur, theils<lb/>
durch einige Um&#x017F;ta&#x0364;nde, die nicht allein von der Na-<lb/>
tur abha&#x0364;ngen, &#x017F;ondern mit in dem Willen der Men-<lb/>
&#x017F;chen gegru&#x0364;ndet &#x017F;ind.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 77.</head><lb/>
              <note place="left">Jene &#x017F;ind<lb/>
von dreyfa-<lb/>
cher Art.</note>
              <p>Die Um&#x017F;ta&#x0364;nde, durch welche die Natur den a&#x0364;u&#x017F;er-<lb/>
lichen Zu&#x017F;tand des Akkers be&#x017F;timmet, &#x017F;ind theils be-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;ndige, theils &#x017F;olche, die von gewi&#x017F;&#x017F;en Zufa&#x0364;llen ab-<lb/>
ha&#x0364;ngen. Jn An&#x017F;ehung des er&#x017F;ten Punkts haben<lb/>
wir auf folgende Stu&#x0364;kke zu &#x017F;ehen:</p><lb/>
              <list>
                <item><hi rendition="#fr">Einmahl,</hi> ob bey dem Akker fließende Wa&#x017F;&#x017F;er &#x017F;ind,<lb/>
als Stro&#x0364;me und Quellen?</item><lb/>
                <item><hi rendition="#fr">Fu&#x0364;rs andere,</hi> ob der Akker gegen Mittag, Abend,<lb/>
Morgen, oder Mitternacht lieget?</item><lb/>
                <item><hi rendition="#fr">Fu&#x0364;rs dritte,</hi> ob an dem Akker Berge grenzen?</item>
              </list><lb/>
              <p>Ein jeder von die&#x017F;en Um&#x017F;ta&#x0364;nden kan dem Akker &#x017F;o<lb/>
wohl nu&#x0364;tzlich als &#x017F;cha&#x0364;dlich &#x017F;eyn. Wir wollen jeden<lb/>
Punkt be&#x017F;onders unter&#x017F;uchen.</p>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">§. 78.</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[78/0098] Der Cameralwiſſenſch. 2. Cap. von den lich zu hoffenden Nutzen. Wir wollen alle Punkte, die hiebey zu unterſcheiden ſind, ſo weit es uns moͤg- lich iſt, beſchreiben. Wenn wir uns von dem Zu- ſtande einer Sache einen deutlichen Begriff machen wollen, ſo muͤſſen wir ihre innerlichen Beſtimmungen von den aͤuſerlichen unterſcheiden. Beyde koͤnnen den Werth eines Akkers erhoͤhen, aber auch vermin- dern. Wir wollen dieß zuerſt bey den aͤuſerlichen, und alsdenn bey den innerlichen Beſtimmungen des Akkers unterſuchen. §. 76. Die aͤuſerlichen Beſtimmungen des Akkers ſind aus der Lage zu erkennen. Dieſe giebt dem Akker gewiſſe Beſtimmungen, theils durch die Natur, theils durch einige Umſtaͤnde, die nicht allein von der Na- tur abhaͤngen, ſondern mit in dem Willen der Men- ſchen gegruͤndet ſind. §. 77. Die Umſtaͤnde, durch welche die Natur den aͤuſer- lichen Zuſtand des Akkers beſtimmet, ſind theils be- ſtaͤndige, theils ſolche, die von gewiſſen Zufaͤllen ab- haͤngen. Jn Anſehung des erſten Punkts haben wir auf folgende Stuͤkke zu ſehen: Einmahl, ob bey dem Akker fließende Waſſer ſind, als Stroͤme und Quellen? Fuͤrs andere, ob der Akker gegen Mittag, Abend, Morgen, oder Mitternacht lieget? Fuͤrs dritte, ob an dem Akker Berge grenzen? Ein jeder von dieſen Umſtaͤnden kan dem Akker ſo wohl nuͤtzlich als ſchaͤdlich ſeyn. Wir wollen jeden Punkt beſonders unterſuchen. §. 78.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/98
Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/98>, abgerufen am 21.11.2024.