Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.verschiedenen Werken der Natur überhaupt. ren, daß er in seiner Vollkommenheit nicht geschwächtwerde. Wird er zu feuchte übereinder gelegt, so wird er in seinem innern erwärmet. Es sind keine Nah- rungsmittel vorhanden. Folglich muß der Saame verderben. Wird der Saame den Würkungen der Sonne zu sehr ausgesezt, so ziehet diese die öhlichten Theile und andere wesentliche Stükke des Saamens an sich. Dieß schwächet den Saamen in seiner Voll- kommenheit. Liegt der Saame an einem feuchten Orte, so müssen wir nothwendig diejenigen Würkun- gen vermuthen, die wir bey dem ersten Falle angemer- kel haben. Hieraus folget es, daß wir, wenn wir den vollkommenen Saamen wohl verwahren wollen, folgende Regeln beobachten müssen. die erste Regel: der Saame muß zuvor völlig trocknen, ehe er auf einen Haufen gebracht wird. die andere Regel: der Saamenhaufen muß oft gestürzet werden, damit sich der Saame nicht zu sehr erwärmet. die dritte Regel: der Saame muß an einem zwar lüftigen, aber doch schattigten Orte ver- wahret werden. die vierte Regel: der zu verwahrende Saame muß an keinem feuchten Orte liegen. Zweytes Kapitel, Von der Beschaffenheit des Akkers. §. 75. Die Beschaffenheit des Akkers ist eins der wichtig-Die innerli- lich
verſchiedenen Werken der Natur uͤberhaupt. ren, daß er in ſeiner Vollkommenheit nicht geſchwaͤchtwerde. Wird er zu feuchte uͤbereinder gelegt, ſo wird er in ſeinem innern erwaͤrmet. Es ſind keine Nah- rungsmittel vorhanden. Folglich muß der Saame verderben. Wird der Saame den Wuͤrkungen der Sonne zu ſehr ausgeſezt, ſo ziehet dieſe die oͤhlichten Theile und andere weſentliche Stuͤkke des Saamens an ſich. Dieß ſchwaͤchet den Saamen in ſeiner Voll- kommenheit. Liegt der Saame an einem feuchten Orte, ſo muͤſſen wir nothwendig diejenigen Wuͤrkun- gen vermuthen, die wir bey dem erſten Falle angemer- kel haben. Hieraus folget es, daß wir, wenn wir den vollkommenen Saamen wohl verwahren wollen, folgende Regeln beobachten muͤſſen. die erſte Regel: der Saame muß zuvor voͤllig trocknen, ehe er auf einen Haufen gebracht wird. die andere Regel: der Saamenhaufen muß oft geſtuͤrzet werden, damit ſich der Saame nicht zu ſehr erwaͤrmet. die dritte Regel: der Saame muß an einem zwar luͤftigen, aber doch ſchattigten Orte ver- wahret werden. die vierte Regel: der zu verwahrende Saame muß an keinem feuchten Orte liegen. Zweytes Kapitel, Von der Beſchaffenheit des Akkers. §. 75. Die Beſchaffenheit des Akkers iſt eins der wichtig-Die innerli- lich
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verſchiedenen Werken der Natur uͤberhaupt.
ren, daß er in ſeiner Vollkommenheit nicht geſchwaͤcht
werde. Wird er zu feuchte uͤbereinder gelegt, ſo wird
er in ſeinem innern erwaͤrmet. Es ſind keine Nah-
rungsmittel vorhanden. Folglich muß der Saame
verderben. Wird der Saame den Wuͤrkungen der
Sonne zu ſehr ausgeſezt, ſo ziehet dieſe die oͤhlichten
Theile und andere weſentliche Stuͤkke des Saamens
an ſich. Dieß ſchwaͤchet den Saamen in ſeiner Voll-
kommenheit. Liegt der Saame an einem feuchten
Orte, ſo muͤſſen wir nothwendig diejenigen Wuͤrkun-
gen vermuthen, die wir bey dem erſten Falle angemer-
kel haben. Hieraus folget es, daß wir, wenn wir
den vollkommenen Saamen wohl verwahren wollen,
folgende Regeln beobachten muͤſſen.
die erſte Regel: der Saame muß zuvor voͤllig
trocknen, ehe er auf einen Haufen gebracht
wird.
die andere Regel: der Saamenhaufen muß oft
geſtuͤrzet werden, damit ſich der Saame nicht
zu ſehr erwaͤrmet.
die dritte Regel: der Saame muß an einem
zwar luͤftigen, aber doch ſchattigten Orte ver-
wahret werden.
die vierte Regel: der zu verwahrende Saame
muß an keinem feuchten Orte liegen.
Zweytes Kapitel,
Von der Beſchaffenheit des Akkers.
§. 75.
Die Beſchaffenheit des Akkers iſt eins der wichtig-
ſten Stuͤkke, die ein Landwirth unterſuchen muß.
Dieſe beſtimmet den Werth des Akkers, und den jaͤhr-
lich
Die innerli-
che Beſtim-
mungen ſind
von den aͤu-
ſerlichen zu
unter ſchei-
den.
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