Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.Der Cameralwissensch. 1. Cap. von der diese Gattungen der Dinge in verschiedene Arten zuvertheilen. Bey den Säften, aus welchen der Kern des Saamens gebildet wird, finden wir einen merk- lichen Unterschied, so, daß wir genöthiget werden zu glauben, daß diese Säfte bey den Dingen von verschiede- ner Art wesentlich unterschieden sind. Bey den aci- den und alkalischen Dingen bemerken wir diesen Un- terschied, daß sie ihre wesentlichen Würkungen nicht alle mit gleicher Geschwindigkeit beweisen. Die grö- ste Geschwindigkeit finden wir bey denen, die aus dem animalischen, die mittlere bey denen, die aus dem vegetabilischen, und die kleinste bey denen, die aus dem mineralischen Reiche genommen werden. Ob nun dieses von ihrer wesentlichen Bestimmung, oder von einer zufälligen Veränderung abhanget, die sich in der Verbindung mit andern Dingen gründet, daß sie nemlich ihre wesentlichen Würkungen desto ge- schwinder beweisen, je reiner sie sind, das ist eine Frage, die wir bis hieher weder mit Gewißheit be- jahen noch verneinen können. So viel ist gewiß, daß die Gehrung ein Mittel ist, zu machen, daß sie ihre wesentliche Würkungen mit einer größern Geschwindig- keit beweisen können. Jch glaube nicht, daß es je- tzo nöthig seyn wird, diese Sache hier genauer zu un- tersuchen. Es scheinet uns genug zu seyn, wenn wir hier den allgemeinen Unterschied annehmen, den wir bemerket haben, ohne uns um die innere Ursache die- ses Unterschiedes zu bekümmern. §. 20. Verschiede-ne Regeln, die Würkun- gen der 1sten Dinge zu be- stimmen. Nunmehro müssen wir noch einige Regeln vest se- Die
Der Cameralwiſſenſch. 1. Cap. von der dieſe Gattungen der Dinge in verſchiedene Arten zuvertheilen. Bey den Saͤften, aus welchen der Kern des Saamens gebildet wird, finden wir einen merk- lichen Unterſchied, ſo, daß wir genoͤthiget werden zu glauben, daß dieſe Saͤfte bey den Dingen von verſchiede- ner Art weſentlich unterſchieden ſind. Bey den aci- den und alkaliſchen Dingen bemerken wir dieſen Un- terſchied, daß ſie ihre weſentlichen Wuͤrkungen nicht alle mit gleicher Geſchwindigkeit beweiſen. Die groͤ- ſte Geſchwindigkeit finden wir bey denen, die aus dem animaliſchen, die mittlere bey denen, die aus dem vegetabiliſchen, und die kleinſte bey denen, die aus dem mineraliſchen Reiche genommen werden. Ob nun dieſes von ihrer weſentlichen Beſtimmung, oder von einer zufaͤlligen Veraͤnderung abhanget, die ſich in der Verbindung mit andern Dingen gruͤndet, daß ſie nemlich ihre weſentlichen Wuͤrkungen deſto ge- ſchwinder beweiſen, je reiner ſie ſind, das iſt eine Frage, die wir bis hieher weder mit Gewißheit be- jahen noch verneinen koͤnnen. So viel iſt gewiß, daß die Gehrung ein Mittel iſt, zu machen, daß ſie ihre weſentliche Wuͤrkungen mit einer groͤßern Geſchwindig- keit beweiſen koͤnnen. Jch glaube nicht, daß es je- tzo noͤthig ſeyn wird, dieſe Sache hier genauer zu un- terſuchen. Es ſcheinet uns genug zu ſeyn, wenn wir hier den allgemeinen Unterſchied annehmen, den wir bemerket haben, ohne uns um die innere Urſache die- ſes Unterſchiedes zu bekuͤmmern. §. 20. Verſchiede-ne Regeln, die Wuͤrkun- gen der 1ſten Dinge zu be- ſtimmen. Nunmehro muͤſſen wir noch einige Regeln veſt ſe- Die
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Der Cameralwiſſenſch. 1. Cap. von der
dieſe Gattungen der Dinge in verſchiedene Arten zu
vertheilen. Bey den Saͤften, aus welchen der Kern
des Saamens gebildet wird, finden wir einen merk-
lichen Unterſchied, ſo, daß wir genoͤthiget werden zu
glauben, daß dieſe Saͤfte bey den Dingen von verſchiede-
ner Art weſentlich unterſchieden ſind. Bey den aci-
den und alkaliſchen Dingen bemerken wir dieſen Un-
terſchied, daß ſie ihre weſentlichen Wuͤrkungen nicht
alle mit gleicher Geſchwindigkeit beweiſen. Die groͤ-
ſte Geſchwindigkeit finden wir bey denen, die aus
dem animaliſchen, die mittlere bey denen, die aus
dem vegetabiliſchen, und die kleinſte bey denen, die
aus dem mineraliſchen Reiche genommen werden.
Ob nun dieſes von ihrer weſentlichen Beſtimmung,
oder von einer zufaͤlligen Veraͤnderung abhanget, die
ſich in der Verbindung mit andern Dingen gruͤndet,
daß ſie nemlich ihre weſentlichen Wuͤrkungen deſto ge-
ſchwinder beweiſen, je reiner ſie ſind, das iſt eine
Frage, die wir bis hieher weder mit Gewißheit be-
jahen noch verneinen koͤnnen. So viel iſt gewiß, daß
die Gehrung ein Mittel iſt, zu machen, daß ſie ihre
weſentliche Wuͤrkungen mit einer groͤßern Geſchwindig-
keit beweiſen koͤnnen. Jch glaube nicht, daß es je-
tzo noͤthig ſeyn wird, dieſe Sache hier genauer zu un-
terſuchen. Es ſcheinet uns genug zu ſeyn, wenn wir
hier den allgemeinen Unterſchied annehmen, den wir
bemerket haben, ohne uns um die innere Urſache die-
ſes Unterſchiedes zu bekuͤmmern.
§. 20.
Nunmehro muͤſſen wir noch einige Regeln veſt ſe-
tzen, die uns dasjenige beſtimmen, was durch die er-
ſten Dinge der Natur und durch die Verbindung
dieſer Dinge moͤglich iſt. Jn Anſehung des erſten
Punkts bilde ich folgende Regeln.
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