Denn kann der Unterthan mit seinem Fleiße dasjeni- ge nicht erwerben, was er alsdenn nöthig hat, wenn er vergnügt und reichlich leben will, so wird er bey sei- nen Beschäftigungen verdrüßlich. Geschiehet dieß, so wird er faul und unordentlich. Dieß schwächt das Nahrungs-Geschäfte der Unterthanen (§. 112. der Pol.), und darum ist es dem fürstlichen Jnteresse zuwider (§. 21.).
§. 24.
Aus diesem folget die dritte Haupt-Regel, die un-Die dritte. sere Gedanken alsdenn regieren muß, wenn wir die Quellen der fürstlichen Einkünfte bestimmen wollen. Sie ist diese:
Wer fürstliche Einkünfte zu verschaffen, keine andere Mittel erfinden kann, als neue Titel, unter welchen eine neue Abgabe von den Unterthanen eingerrieben wird, der ver- dienet den Namen eines Cameralisten nicht. Er ist ein Landverderber, und bringet in der Folge der Zeit den Fürsten um seinen Reichthum.
§. 25.
Wie auch die vierte: Ein wahrer CameralisteDie vierte Folge. muß das Capital von dem Reichthum der Unterthanen nur als die entfernte, im Ge- gentheile den jährlichen Ertrag als die nächste Quelle von den fürstlichen Ein- künften ansehen. Und so ferner.
§. 26.
Es würde überflüßig seyn, wenn wir mehrere Re-Die Quellen der fürstli- chen Ein- künfte wer- den in Clas- sen verthei- let. geln, die bey der Bestimmung der Quellen der fürst- lichen Einkünfte zu beobachten sind, angeben wollten.
Wir
Quellen der fuͤrſtl. Einkuͤnfte uͤberhaupt.
Denn kann der Unterthan mit ſeinem Fleiße dasjeni- ge nicht erwerben, was er alsdenn noͤthig hat, wenn er vergnuͤgt und reichlich leben will, ſo wird er bey ſei- nen Beſchaͤftigungen verdruͤßlich. Geſchiehet dieß, ſo wird er faul und unordentlich. Dieß ſchwaͤcht das Nahrungs-Geſchaͤfte der Unterthanen (§. 112. der Pol.), und darum iſt es dem fuͤrſtlichen Jntereſſe zuwider (§. 21.).
§. 24.
Aus dieſem folget die dritte Haupt-Regel, die un-Die dritte. ſere Gedanken alsdenn regieren muß, wenn wir die Quellen der fuͤrſtlichen Einkuͤnfte beſtimmen wollen. Sie iſt dieſe:
Wer fuͤrſtliche Einkuͤnfte zu verſchaffen, keine andere Mittel erfinden kann, als neue Titel, unter welchen eine neue Abgabe von den Unterthanen eingerrieben wird, der ver- dienet den Namen eines Cameraliſten nicht. Er iſt ein Landverderber, und bringet in der Folge der Zeit den Fuͤrſten um ſeinen Reichthum.
§. 25.
Wie auch die vierte: Ein wahrer CameraliſteDie vierte Folge. muß das Capital von dem Reichthum der Unterthanen nur als die entfernte, im Ge- gentheile den jaͤhrlichen Ertrag als die naͤchſte Quelle von den fuͤrſtlichen Ein- kuͤnften anſehen. Und ſo ferner.
§. 26.
Es wuͤrde uͤberfluͤßig ſeyn, wenn wir mehrere Re-Die Quellen der fuͤrſtli- chen Ein- kuͤnfte wer- den in Claſ- ſen verthei- let. geln, die bey der Beſtimmung der Quellen der fuͤrſt- lichen Einkuͤnfte zu beobachten ſind, angeben wollten.
Wir
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Quellen der fuͤrſtl. Einkuͤnfte uͤberhaupt.
Denn kann der Unterthan mit ſeinem Fleiße dasjeni-
ge nicht erwerben, was er alsdenn noͤthig hat, wenn
er vergnuͤgt und reichlich leben will, ſo wird er bey ſei-
nen Beſchaͤftigungen verdruͤßlich. Geſchiehet dieß, ſo
wird er faul und unordentlich. Dieß ſchwaͤcht das
Nahrungs-Geſchaͤfte der Unterthanen (§. 112. der
Pol.), und darum iſt es dem fuͤrſtlichen Jntereſſe
zuwider (§. 21.).
§. 24.
Aus dieſem folget die dritte Haupt-Regel, die un-
ſere Gedanken alsdenn regieren muß, wenn wir die
Quellen der fuͤrſtlichen Einkuͤnfte beſtimmen wollen.
Sie iſt dieſe:
Die dritte.
Wer fuͤrſtliche Einkuͤnfte zu verſchaffen,
keine andere Mittel erfinden kann, als neue
Titel, unter welchen eine neue Abgabe von
den Unterthanen eingerrieben wird, der ver-
dienet den Namen eines Cameraliſten nicht.
Er iſt ein Landverderber, und bringet in
der Folge der Zeit den Fuͤrſten um ſeinen
Reichthum.
§. 25.
Wie auch die vierte: Ein wahrer Cameraliſte
muß das Capital von dem Reichthum der
Unterthanen nur als die entfernte, im Ge-
gentheile den jaͤhrlichen Ertrag als die
naͤchſte Quelle von den fuͤrſtlichen Ein-
kuͤnften anſehen. Und ſo ferner.
§. 26.
Es wuͤrde uͤberfluͤßig ſeyn, wenn wir mehrere Re-
geln, die bey der Beſtimmung der Quellen der fuͤrſt-
lichen Einkuͤnfte zu beobachten ſind, angeben wollten.
Wir
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 573. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/593>, abgerufen am 13.11.2024.
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