Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite
Des Cammer-Wesens 1. Abschnitt, von den etc.

Sie gewinnet hievon einen merklichen Vortheil. Sie
erkennet hiedurch wie viel sie jährlich zu einer jeden
Art der Ausgaben verwenden könne, wenn keine
Cammer-Schulden entstehen sollen.

§. 19.
und die vier-
te.

Die vierte Haupt-Regel: Sollten in einer Classe
die fürstlichen Einkünfte fallen, so muß
nothwendig ein gewisser Theil der Nah-
rungs-Geschäfte im Staate geschwächt
werden (§. 15. Vorb.). Daher muß die
Cammer, so bald sie dieses merket, bey dem
Ober-Policey-Collegio nach der Ursache
dieses Verfalls fragen, und mit diesem ge-
meinschaftlich auf Mittel denken, entweder
diesem Abgange vorzubeugen, oder diesen
Schaden durch andere Wege zu ersetzen.

(§. 389. Pol. §. 16.).

§. 20.
Schluß die-
ses Abschnit-
tes.

Diese Regeln müssen die Untersuchung der beson-
deren Cammer-Stükke regieren, und diese Untersu-
chung muß uns alle besondere Punkte lehren, worauf
wir bey der Anwendung dieser Regeln zu sehen ha-
ben, und aus welchen wir es erkennen können, wie die
Anwendung dieser Regeln möglich sey, und wie sie
vollständig können gemacht werden.



Zweyter
Des Cammer-Weſens 1. Abſchnitt, von den ꝛc.

Sie gewinnet hievon einen merklichen Vortheil. Sie
erkennet hiedurch wie viel ſie jaͤhrlich zu einer jeden
Art der Ausgaben verwenden koͤnne, wenn keine
Cammer-Schulden entſtehen ſollen.

§. 19.
und die vier-
te.

Die vierte Haupt-Regel: Sollten in einer Claſſe
die fuͤrſtlichen Einkuͤnfte fallen, ſo muß
nothwendig ein gewiſſer Theil der Nah-
rungs-Geſchaͤfte im Staate geſchwaͤcht
werden (§. 15. Vorb.). Daher muß die
Cammer, ſo bald ſie dieſes merket, bey dem
Ober-Policey-Collegio nach der Urſache
dieſes Verfalls fragen, und mit dieſem ge-
meinſchaftlich auf Mittel denken, entweder
dieſem Abgange vorzubeugen, oder dieſen
Schaden durch andere Wege zu erſetzen.

(§. 389. Pol. §. 16.).

§. 20.
Schluß die-
ſes Abſchnit-
tes.

Dieſe Regeln muͤſſen die Unterſuchung der beſon-
deren Cammer-Stuͤkke regieren, und dieſe Unterſu-
chung muß uns alle beſondere Punkte lehren, worauf
wir bey der Anwendung dieſer Regeln zu ſehen ha-
ben, und aus welchen wir es erkennen koͤnnen, wie die
Anwendung dieſer Regeln moͤglich ſey, und wie ſie
vollſtaͤndig koͤnnen gemacht werden.



Zweyter
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0590" n="570"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Des Cammer-We&#x017F;ens 1. Ab&#x017F;chnitt, von den &#xA75B;c.</hi> </fw><lb/>
            <p>Sie gewinnet hievon einen merklichen Vortheil. Sie<lb/>
erkennet hiedurch wie viel &#x017F;ie ja&#x0364;hrlich zu einer jeden<lb/>
Art der Ausgaben verwenden ko&#x0364;nne, wenn keine<lb/>
Cammer-Schulden ent&#x017F;tehen &#x017F;ollen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 19.</head><lb/>
            <note place="left">und die vier-<lb/>
te.</note>
            <p>Die vierte Haupt-Regel: <hi rendition="#fr">Sollten in einer Cla&#x017F;&#x017F;e<lb/>
die fu&#x0364;r&#x017F;tlichen Einku&#x0364;nfte fallen, &#x017F;o muß<lb/>
nothwendig ein gewi&#x017F;&#x017F;er Theil der Nah-<lb/>
rungs-Ge&#x017F;cha&#x0364;fte im Staate ge&#x017F;chwa&#x0364;cht<lb/>
werden (§. 15. Vorb.). Daher muß die<lb/>
Cammer, &#x017F;o bald &#x017F;ie die&#x017F;es merket, bey dem<lb/>
Ober-Policey-Collegio nach der Ur&#x017F;ache<lb/>
die&#x017F;es Verfalls fragen, und mit die&#x017F;em ge-<lb/>
mein&#x017F;chaftlich auf Mittel denken, entweder<lb/>
die&#x017F;em Abgange vorzubeugen, oder die&#x017F;en<lb/>
Schaden durch andere Wege zu er&#x017F;etzen.</hi><lb/>
(§. 389. Pol. §. 16.).</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 20.</head><lb/>
            <note place="left">Schluß die-<lb/>
&#x017F;es Ab&#x017F;chnit-<lb/>
tes.</note>
            <p>Die&#x017F;e Regeln mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en die Unter&#x017F;uchung der be&#x017F;on-<lb/>
deren Cammer-Stu&#x0364;kke regieren, und die&#x017F;e Unter&#x017F;u-<lb/>
chung muß uns alle be&#x017F;ondere Punkte lehren, worauf<lb/>
wir bey der Anwendung die&#x017F;er Regeln zu &#x017F;ehen ha-<lb/>
ben, und aus welchen wir es erkennen ko&#x0364;nnen, wie die<lb/>
Anwendung die&#x017F;er Regeln mo&#x0364;glich &#x017F;ey, und wie &#x017F;ie<lb/>
voll&#x017F;ta&#x0364;ndig ko&#x0364;nnen gemacht werden.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Zweyter</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[570/0590] Des Cammer-Weſens 1. Abſchnitt, von den ꝛc. Sie gewinnet hievon einen merklichen Vortheil. Sie erkennet hiedurch wie viel ſie jaͤhrlich zu einer jeden Art der Ausgaben verwenden koͤnne, wenn keine Cammer-Schulden entſtehen ſollen. §. 19. Die vierte Haupt-Regel: Sollten in einer Claſſe die fuͤrſtlichen Einkuͤnfte fallen, ſo muß nothwendig ein gewiſſer Theil der Nah- rungs-Geſchaͤfte im Staate geſchwaͤcht werden (§. 15. Vorb.). Daher muß die Cammer, ſo bald ſie dieſes merket, bey dem Ober-Policey-Collegio nach der Urſache dieſes Verfalls fragen, und mit dieſem ge- meinſchaftlich auf Mittel denken, entweder dieſem Abgange vorzubeugen, oder dieſen Schaden durch andere Wege zu erſetzen. (§. 389. Pol. §. 16.). §. 20. Dieſe Regeln muͤſſen die Unterſuchung der beſon- deren Cammer-Stuͤkke regieren, und dieſe Unterſu- chung muß uns alle beſondere Punkte lehren, worauf wir bey der Anwendung dieſer Regeln zu ſehen ha- ben, und aus welchen wir es erkennen koͤnnen, wie die Anwendung dieſer Regeln moͤglich ſey, und wie ſie vollſtaͤndig koͤnnen gemacht werden. Zweyter

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/590
Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 570. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/590>, abgerufen am 30.12.2024.