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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

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Des Cammer-Wesens, 1. Abschnitt, von den
§. 10. geredet haben, so werden auch ihm die regelmäs-
sig angestellten Versuche den Weg zur Anlegung der
Salpeter-Siedereyen erleichtern. Die Unterthanen
können alsdenn den Salpeter zu ihren Gewerken
und Fabriquen mit Vortheile bekommen, und der
Fürst gewinnet die Jnteressen von dem angelegten Ca-
pital. Dieß ist auch nach Beschaffenheit der Umstän-
de bey der Zubereitung der Farben möglich. Auch
die Porcellain-Fabriquen verdienen bey dieser Absicht
einige Aufmerksamkeit.

§. 15.
Die erste
Haupt-Re-
gel der Cam-
mer.

So viel von den Chatoul-Gütern, als für welche
der Cameralist nur darum sorget, weil diese den jähr-
lichen Aufwand zur Erhaltung des Fürsten vermin-
dern (§. 5.). Die wesentliche Sorge der Cammer
gehet auf die Wirthschaft der Fürstlichen Einkünfte.
Dieß ist genug, zu begreifen, daß die Cammer die all-
gemeinen Regeln von einer vernünftigen Wirthschaft
durch diejenigen Stükke genauer bestimmen müsse, wel-
che die besondern Eigenschaften des gegenwärtigen
Falls sind. Die Regeln einer vernünftigen Wirth-
schaft sind bereits in der Sitten-Lehre §. 452. und
folgenden gebildet worden. Wenn wir diese durch
dasjenige genauer bestimmen, was wir §. 18 und fol-
genden des Vorberichts abgehandelt haben, so folgen
nachstehende Haupt-Regeln des Cammer-Wesens.

Die erste: Die Cammer muß ein richtiges
Verzeichniß von allen Stükken des Staats
halten, von welchen die fürstlichen Ein-
künfte jährlich können genommen werden.
§. 16.
Wie die Er-
füllung die-
ser Regel
möglich.

Die Grund-Bücher zur Policey biethen uns die-
jenigen Stükke an, aus welchen dieses Verzeich-

niß

Des Cammer-Weſens, 1. Abſchnitt, von den
§. 10. geredet haben, ſo werden auch ihm die regelmaͤſ-
ſig angeſtellten Verſuche den Weg zur Anlegung der
Salpeter-Siedereyen erleichtern. Die Unterthanen
koͤnnen alsdenn den Salpeter zu ihren Gewerken
und Fabriquen mit Vortheile bekommen, und der
Fuͤrſt gewinnet die Jntereſſen von dem angelegten Ca-
pital. Dieß iſt auch nach Beſchaffenheit der Umſtaͤn-
de bey der Zubereitung der Farben moͤglich. Auch
die Porcellain-Fabriquen verdienen bey dieſer Abſicht
einige Aufmerkſamkeit.

§. 15.
Die erſte
Haupt-Re-
gel der Cam-
mer.

So viel von den Chatoul-Guͤtern, als fuͤr welche
der Cameraliſt nur darum ſorget, weil dieſe den jaͤhr-
lichen Aufwand zur Erhaltung des Fuͤrſten vermin-
dern (§. 5.). Die weſentliche Sorge der Cammer
gehet auf die Wirthſchaft der Fuͤrſtlichen Einkuͤnfte.
Dieß iſt genug, zu begreifen, daß die Cammer die all-
gemeinen Regeln von einer vernuͤnftigen Wirthſchaft
durch diejenigen Stuͤkke genauer beſtimmen muͤſſe, wel-
che die beſondern Eigenſchaften des gegenwaͤrtigen
Falls ſind. Die Regeln einer vernuͤnftigen Wirth-
ſchaft ſind bereits in der Sitten-Lehre §. 452. und
folgenden gebildet worden. Wenn wir dieſe durch
dasjenige genauer beſtimmen, was wir §. 18 und fol-
genden des Vorberichts abgehandelt haben, ſo folgen
nachſtehende Haupt-Regeln des Cammer-Weſens.

Die erſte: Die Cammer muß ein richtiges
Verzeichniß von allen Stuͤkken des Staats
halten, von welchen die fuͤrſtlichen Ein-
kuͤnfte jaͤhrlich koͤnnen genommen werden.
§. 16.
Wie die Er-
fuͤllung die-
ſer Regel
moͤglich.

Die Grund-Buͤcher zur Policey biethen uns die-
jenigen Stuͤkke an, aus welchen dieſes Verzeich-

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[568/0588] Des Cammer-Weſens, 1. Abſchnitt, von den §. 10. geredet haben, ſo werden auch ihm die regelmaͤſ- ſig angeſtellten Verſuche den Weg zur Anlegung der Salpeter-Siedereyen erleichtern. Die Unterthanen koͤnnen alsdenn den Salpeter zu ihren Gewerken und Fabriquen mit Vortheile bekommen, und der Fuͤrſt gewinnet die Jntereſſen von dem angelegten Ca- pital. Dieß iſt auch nach Beſchaffenheit der Umſtaͤn- de bey der Zubereitung der Farben moͤglich. Auch die Porcellain-Fabriquen verdienen bey dieſer Abſicht einige Aufmerkſamkeit. §. 15. So viel von den Chatoul-Guͤtern, als fuͤr welche der Cameraliſt nur darum ſorget, weil dieſe den jaͤhr- lichen Aufwand zur Erhaltung des Fuͤrſten vermin- dern (§. 5.). Die weſentliche Sorge der Cammer gehet auf die Wirthſchaft der Fuͤrſtlichen Einkuͤnfte. Dieß iſt genug, zu begreifen, daß die Cammer die all- gemeinen Regeln von einer vernuͤnftigen Wirthſchaft durch diejenigen Stuͤkke genauer beſtimmen muͤſſe, wel- che die beſondern Eigenſchaften des gegenwaͤrtigen Falls ſind. Die Regeln einer vernuͤnftigen Wirth- ſchaft ſind bereits in der Sitten-Lehre §. 452. und folgenden gebildet worden. Wenn wir dieſe durch dasjenige genauer beſtimmen, was wir §. 18 und fol- genden des Vorberichts abgehandelt haben, ſo folgen nachſtehende Haupt-Regeln des Cammer-Weſens. Die erſte: Die Cammer muß ein richtiges Verzeichniß von allen Stuͤkken des Staats halten, von welchen die fuͤrſtlichen Ein- kuͤnfte jaͤhrlich koͤnnen genommen werden. §. 16. Die Grund-Buͤcher zur Policey biethen uns die- jenigen Stuͤkke an, aus welchen dieſes Verzeich- niß

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Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 568. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/588>, abgerufen am 13.11.2024.