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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

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von der Schönheit des Landes.
und das Lehr-Amt in der Kirche mit geschickten Leh-
rern besetzet worden, so wird es nicht schwer fallen, den
Flor der Wissenschaften und Künste in einem Staate
merklich und auch ohne viele Kosten zu erhöhen. Es
ist nur nöthig, daß von diesen die geschicktesten genom-
men, und aus diesen öffentliche Gesellschaften, die
durch gewisse äußerliche Vorzüge ansehnlich gemacht,
zusammen gesetzet werden. Diese sind alsdenn ver-
mögend, mit vereinigten Kräften Wahrheiten zu un-
tersuchen, die Zierde der Wahrheiten zu vergrößern,
und alles, was die Künste erfodern, zur größeren
Vollkommenheit zu bringen. Man wird es mir leicht
verwilligen, daß auch dieß ein vorzügliches Mittel sey,
Fremde anzulokken und den Handel zu erweitern.

§. 173.

Wir kommen auf die Schönheit der Sachen, dieDie dritte
auf die
Sachen,

im Staate sind. Diese sind bewegliche und unbe-
wegliche,
und beyde sind entweder auf dem Lande
oder in den Städten. Die unbewegliche auf dem1) die un-
bewegliche
auf dem
Lande,
Felder,

Lande sind die Felder, die Wiesen, die Gärten, die
Straßen, die Waldungen, die Gebäude und die
Wasser. Die Schönheit der Felder bestehet in
dem, daß sie regelmäßig angebauet und fruchtbar.
Wie diese Schönheit zu bewerkstelligen, das lehret das,
was wir oben vom Akkerbau abgehandelt haben.

§. 174.

Die Schönheit der Wiesen bestehet in dem, wennWiesen.
sie fruchtbar, gesundes, hohes und vieles Graß tragen.
Da, wo es dem Wachsthum des Grases keinen
Schaden thut, mit nuzbaren Bäumen nach einer Ord-
nung besetzet. Wenn ferner die Gräben reinlich ge-
halten, das Wasser in denselben, wenn es möglich ist,
mit Fischen besetzet, und die Ufer mit Bäumen oder

Grase
H h 4

von der Schoͤnheit des Landes.
und das Lehr-Amt in der Kirche mit geſchickten Leh-
rern beſetzet worden, ſo wird es nicht ſchwer fallen, den
Flor der Wiſſenſchaften und Kuͤnſte in einem Staate
merklich und auch ohne viele Koſten zu erhoͤhen. Es
iſt nur noͤthig, daß von dieſen die geſchickteſten genom-
men, und aus dieſen oͤffentliche Geſellſchaften, die
durch gewiſſe aͤußerliche Vorzuͤge anſehnlich gemacht,
zuſammen geſetzet werden. Dieſe ſind alsdenn ver-
moͤgend, mit vereinigten Kraͤften Wahrheiten zu un-
terſuchen, die Zierde der Wahrheiten zu vergroͤßern,
und alles, was die Kuͤnſte erfodern, zur groͤßeren
Vollkommenheit zu bringen. Man wird es mir leicht
verwilligen, daß auch dieß ein vorzuͤgliches Mittel ſey,
Fremde anzulokken und den Handel zu erweitern.

§. 173.

Wir kommen auf die Schoͤnheit der Sachen, dieDie dritte
auf die
Sachen,

im Staate ſind. Dieſe ſind bewegliche und unbe-
wegliche,
und beyde ſind entweder auf dem Lande
oder in den Staͤdten. Die unbewegliche auf dem1) die un-
bewegliche
auf dem
Lande,
Felder,

Lande ſind die Felder, die Wieſen, die Gaͤrten, die
Straßen, die Waldungen, die Gebaͤude und die
Waſſer. Die Schoͤnheit der Felder beſtehet in
dem, daß ſie regelmaͤßig angebauet und fruchtbar.
Wie dieſe Schoͤnheit zu bewerkſtelligen, das lehret das,
was wir oben vom Akkerbau abgehandelt haben.

§. 174.

Die Schoͤnheit der Wieſen beſtehet in dem, wennWieſen.
ſie fruchtbar, geſundes, hohes und vieles Graß tragen.
Da, wo es dem Wachsthum des Graſes keinen
Schaden thut, mit nuzbaren Baͤumen nach einer Ord-
nung beſetzet. Wenn ferner die Graͤben reinlich ge-
halten, das Waſſer in denſelben, wenn es moͤglich iſt,
mit Fiſchen beſetzet, und die Ufer mit Baͤumen oder

Graſe
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[487/0507] von der Schoͤnheit des Landes. und das Lehr-Amt in der Kirche mit geſchickten Leh- rern beſetzet worden, ſo wird es nicht ſchwer fallen, den Flor der Wiſſenſchaften und Kuͤnſte in einem Staate merklich und auch ohne viele Koſten zu erhoͤhen. Es iſt nur noͤthig, daß von dieſen die geſchickteſten genom- men, und aus dieſen oͤffentliche Geſellſchaften, die durch gewiſſe aͤußerliche Vorzuͤge anſehnlich gemacht, zuſammen geſetzet werden. Dieſe ſind alsdenn ver- moͤgend, mit vereinigten Kraͤften Wahrheiten zu un- terſuchen, die Zierde der Wahrheiten zu vergroͤßern, und alles, was die Kuͤnſte erfodern, zur groͤßeren Vollkommenheit zu bringen. Man wird es mir leicht verwilligen, daß auch dieß ein vorzuͤgliches Mittel ſey, Fremde anzulokken und den Handel zu erweitern. §. 173. Wir kommen auf die Schoͤnheit der Sachen, die im Staate ſind. Dieſe ſind bewegliche und unbe- wegliche, und beyde ſind entweder auf dem Lande oder in den Staͤdten. Die unbewegliche auf dem Lande ſind die Felder, die Wieſen, die Gaͤrten, die Straßen, die Waldungen, die Gebaͤude und die Waſſer. Die Schoͤnheit der Felder beſtehet in dem, daß ſie regelmaͤßig angebauet und fruchtbar. Wie dieſe Schoͤnheit zu bewerkſtelligen, das lehret das, was wir oben vom Akkerbau abgehandelt haben. Die dritte auf die Sachen, 1) die un- bewegliche auf dem Lande, Felder, §. 174. Die Schoͤnheit der Wieſen beſtehet in dem, wenn ſie fruchtbar, geſundes, hohes und vieles Graß tragen. Da, wo es dem Wachsthum des Graſes keinen Schaden thut, mit nuzbaren Baͤumen nach einer Ord- nung beſetzet. Wenn ferner die Graͤben reinlich ge- halten, das Waſſer in denſelben, wenn es moͤglich iſt, mit Fiſchen beſetzet, und die Ufer mit Baͤumen oder Graſe Wieſen. H h 4

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Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 487. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/507>, abgerufen am 13.11.2024.