Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.von der Erhaltung der Gesundheit. gebrauchen. Sie verlangt dieß, um die Ge-sundheit ihrer Mitbürger, und das Leben ihrer Priester zu erhalten. §. 147. Fürs andere: Daß die Gassen in den StädtenDie andere. breit angeleget, und alle mahl reinlich gehalten werden. Jenes macht freye Luft, und dieß ver- hindert stinkende Ausdünstungen. §. 148. Wie kann sie das leztere bewerkstelligen, ohne demWie diese Die erste: Keiner darf aus seinem Hause stinkende Dinge auf die Gasse gießen oder schütten. Wer es thut, der muß entweder für die Reinlichkeit der ganzen Gasse stehen, oder ein gewisses Stück Geld zum Waysen-Hause, Zucht-Hause und der- gleichen erlegen. Das andere: Es wird eine gewisse Stunde in der Woche vestgesetzet, da ein jeder durch sein Ge- sinde den Theil der Straße, der vor seinem Hau- se gehet, muß reinigen lassen. Wer diese Zeit versäumet, der muß sich der vorher bestimmten Strafe unterwerfen. Das dritte: Kann man das Wasser durch die Gassen der Stadt leiten, so läst man es alsdenn, wenn die Gassen gereiniget werden, laufen, daß es den Unflath wegführen könne. Jst jenes nicht möglich, so muß das Gesinde, was die Gas- sen reiniget, allen Unflath mitten in die Gasse auf einen Haufen bringen, und die Stadt- Knechte müssen alsdenn die Wegschaffung be- sorgen.
von der Erhaltung der Geſundheit. gebrauchen. Sie verlangt dieß, um die Ge-ſundheit ihrer Mitbuͤrger, und das Leben ihrer Prieſter zu erhalten. §. 147. Fuͤrs andere: Daß die Gaſſen in den StaͤdtenDie andere. breit angeleget, und alle mahl reinlich gehalten werden. Jenes macht freye Luft, und dieß ver- hindert ſtinkende Ausduͤnſtungen. §. 148. Wie kann ſie das leztere bewerkſtelligen, ohne demWie dieſe Die erſte: Keiner darf aus ſeinem Hauſe ſtinkende Dinge auf die Gaſſe gießen oder ſchuͤtten. Wer es thut, der muß entweder fuͤr die Reinlichkeit der ganzen Gaſſe ſtehen, oder ein gewiſſes Stuͤck Geld zum Wayſen-Hauſe, Zucht-Hauſe und der- gleichen erlegen. Das andere: Es wird eine gewiſſe Stunde in der Woche veſtgeſetzet, da ein jeder durch ſein Ge- ſinde den Theil der Straße, der vor ſeinem Hau- ſe gehet, muß reinigen laſſen. Wer dieſe Zeit verſaͤumet, der muß ſich der vorher beſtimmten Strafe unterwerfen. Das dritte: Kann man das Waſſer durch die Gaſſen der Stadt leiten, ſo laͤſt man es alsdenn, wenn die Gaſſen gereiniget werden, laufen, daß es den Unflath wegfuͤhren koͤnne. Jſt jenes nicht moͤglich, ſo muß das Geſinde, was die Gaſ- ſen reiniget, allen Unflath mitten in die Gaſſe auf einen Haufen bringen, und die Stadt- Knechte muͤſſen alsdenn die Wegſchaffung be- ſorgen.
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von der Erhaltung der Geſundheit.
gebrauchen. Sie verlangt dieß, um die Ge-
ſundheit ihrer Mitbuͤrger, und das Leben ihrer
Prieſter zu erhalten.
§. 147.
Fuͤrs andere: Daß die Gaſſen in den Staͤdten
breit angeleget, und alle mahl reinlich gehalten
werden. Jenes macht freye Luft, und dieß ver-
hindert ſtinkende Ausduͤnſtungen.
§. 148.
Wie kann ſie das leztere bewerkſtelligen, ohne dem
Staate eine Laſt zu machen? Sie bewerkſtelliget es
durch folgende Veranſtaltungen.
Wie dieſe
anzuwenden.
Die erſte: Keiner darf aus ſeinem Hauſe ſtinkende
Dinge auf die Gaſſe gießen oder ſchuͤtten. Wer
es thut, der muß entweder fuͤr die Reinlichkeit
der ganzen Gaſſe ſtehen, oder ein gewiſſes Stuͤck
Geld zum Wayſen-Hauſe, Zucht-Hauſe und der-
gleichen erlegen.
Das andere: Es wird eine gewiſſe Stunde in der
Woche veſtgeſetzet, da ein jeder durch ſein Ge-
ſinde den Theil der Straße, der vor ſeinem Hau-
ſe gehet, muß reinigen laſſen. Wer dieſe Zeit
verſaͤumet, der muß ſich der vorher beſtimmten
Strafe unterwerfen.
Das dritte: Kann man das Waſſer durch die
Gaſſen der Stadt leiten, ſo laͤſt man es alsdenn,
wenn die Gaſſen gereiniget werden, laufen, daß
es den Unflath wegfuͤhren koͤnne. Jſt jenes
nicht moͤglich, ſo muß das Geſinde, was die Gaſ-
ſen reiniget, allen Unflath mitten in die Gaſſe
auf einen Haufen bringen, und die Stadt-
Knechte muͤſſen alsdenn die Wegſchaffung be-
ſorgen.
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