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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

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von der Einrichtung der Schulen.
pelte Absicht haben. Eine allgemeine und eine
besondere. Jene ist, das Herz der Menschen mora-
lisch zu bilden. Diese, den Menschen geschickt zu
machen, nicht nur sich zu ernähren, sondern auch
durch seine Beschäftigungen anderen Gelegenheit zu
geben, daß sie etwas erwerben können.

§. 63.

Die Sitten-Lehre beschreibet es uns vollständig,Diese wieder
in allgemei-
ne und be-
sondere
Classen.

worauf wir alsdenn sehen müssen, wenn wir die erste
Absicht erreichen wollen. Hier wollen wir uns nur
um die lezte bekümmern. Die Geschicklichkeiten zum
Nutzen der bürgerlichen Gesellschaft kommen in einigen
Punkten überein, und alsdenn unterscheiden sie sich
durch ihre besonderen Bestimmungen. Daher solte
man billig die Schulen in allgemeine und besondere
Classen vertheilen. Jn den allgemeinen wird jene,
und in den besondern wird diese Geschicklichkeit be-
sorget.

§. 64.

Beyde können wiederum durch verschiedene Gradebeyde in
verichiedens
Stufen.

vertheilet werden. Zuerst von der allgemeinen. Jn
der niedrigsten Stufe wird dasjenige getrieben,
was die ersten Anfänge aller menschlichen Geschiklich-
keit, als Lesen, Schreiben und dergleichen. Jn den
andern Stufen wird dem Menschen nach und nach
so viel aus den Geschichten * und von den Sprachen
bekannt gemacht, als sie in einer jeden Lebens-Art
wissen müssen, wenn sie brauchbare Menschen werden
sollen. Bey dieser Unterweisung hat der Lehrer vor-
nemlich dahin zu sehen, daß die ersten Fähigkeiten
der menschlichen Seele aufgewekket werden.

* Anmer-

von der Einrichtung der Schulen.
pelte Abſicht haben. Eine allgemeine und eine
beſondere. Jene iſt, das Herz der Menſchen mora-
liſch zu bilden. Dieſe, den Menſchen geſchickt zu
machen, nicht nur ſich zu ernaͤhren, ſondern auch
durch ſeine Beſchaͤftigungen anderen Gelegenheit zu
geben, daß ſie etwas erwerben koͤnnen.

§. 63.

Die Sitten-Lehre beſchreibet es uns vollſtaͤndig,Dieſe wieder
in allgemei-
ne und be-
ſondere
Claſſen.

worauf wir alsdenn ſehen muͤſſen, wenn wir die erſte
Abſicht erreichen wollen. Hier wollen wir uns nur
um die lezte bekuͤmmern. Die Geſchicklichkeiten zum
Nutzen der buͤrgerlichen Geſellſchaft kommen in einigen
Punkten uͤberein, und alsdenn unterſcheiden ſie ſich
durch ihre beſonderen Beſtimmungen. Daher ſolte
man billig die Schulen in allgemeine und beſondere
Claſſen vertheilen. Jn den allgemeinen wird jene,
und in den beſondern wird dieſe Geſchicklichkeit be-
ſorget.

§. 64.

Beyde koͤnnen wiederum durch verſchiedene Gradebeyde in
verichiedens
Stufen.

vertheilet werden. Zuerſt von der allgemeinen. Jn
der niedrigſten Stufe wird dasjenige getrieben,
was die erſten Anfaͤnge aller menſchlichen Geſchiklich-
keit, als Leſen, Schreiben und dergleichen. Jn den
andern Stufen wird dem Menſchen nach und nach
ſo viel aus den Geſchichten * und von den Sprachen
bekannt gemacht, als ſie in einer jeden Lebens-Art
wiſſen muͤſſen, wenn ſie brauchbare Menſchen werden
ſollen. Bey dieſer Unterweiſung hat der Lehrer vor-
nemlich dahin zu ſehen, daß die erſten Faͤhigkeiten
der menſchlichen Seele aufgewekket werden.

* Anmer-
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[427/0447] von der Einrichtung der Schulen. pelte Abſicht haben. Eine allgemeine und eine beſondere. Jene iſt, das Herz der Menſchen mora- liſch zu bilden. Dieſe, den Menſchen geſchickt zu machen, nicht nur ſich zu ernaͤhren, ſondern auch durch ſeine Beſchaͤftigungen anderen Gelegenheit zu geben, daß ſie etwas erwerben koͤnnen. §. 63. Die Sitten-Lehre beſchreibet es uns vollſtaͤndig, worauf wir alsdenn ſehen muͤſſen, wenn wir die erſte Abſicht erreichen wollen. Hier wollen wir uns nur um die lezte bekuͤmmern. Die Geſchicklichkeiten zum Nutzen der buͤrgerlichen Geſellſchaft kommen in einigen Punkten uͤberein, und alsdenn unterſcheiden ſie ſich durch ihre beſonderen Beſtimmungen. Daher ſolte man billig die Schulen in allgemeine und beſondere Claſſen vertheilen. Jn den allgemeinen wird jene, und in den beſondern wird dieſe Geſchicklichkeit be- ſorget. Dieſe wieder in allgemei- ne und be- ſondere Claſſen. §. 64. Beyde koͤnnen wiederum durch verſchiedene Grade vertheilet werden. Zuerſt von der allgemeinen. Jn der niedrigſten Stufe wird dasjenige getrieben, was die erſten Anfaͤnge aller menſchlichen Geſchiklich- keit, als Leſen, Schreiben und dergleichen. Jn den andern Stufen wird dem Menſchen nach und nach ſo viel aus den Geſchichten * und von den Sprachen bekannt gemacht, als ſie in einer jeden Lebens-Art wiſſen muͤſſen, wenn ſie brauchbare Menſchen werden ſollen. Bey dieſer Unterweiſung hat der Lehrer vor- nemlich dahin zu ſehen, daß die erſten Faͤhigkeiten der menſchlichen Seele aufgewekket werden. beyde in verichiedens Stufen. * Anmer-

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Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 427. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/447>, abgerufen am 13.11.2024.