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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

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Vorbereitung
terthanen zu würken, und fürs andere verstehen
müsse, die järlichen Einkünfte der Unterthanen in
gewisse Classen zu bringen, und deren Grösse, so weit
es möglich ist, genau zu bestimmen.

§. 24.
ferner zei-
gen wie die-
se Einkünfte
zu vermeh-
ren.

Die andere Aufgabe, die von einem Cameralisten
soll aufgelöset werden, ist diese: Wie können die jär-
lichen Einkünfte eines Fürsten vernünftig vermehret
werden. Wir fordern demnach von einem wahrhaf-
tigen Cameralisten, daß er uns vernünftige Mittel
entdecke, welche die järlichen Einkünfte der Untertha-
nen vermehren, (§. 19.) folglich die Unterthanen rei-
cher und geschickter machen können. (§. 20.)

§. 25.
Dieß wird
weiter abge-
handelt.

Unsere järlichen Einkünfte sind entweder unmit-
telbare Würkungen der Natur, oder der Erfolg von
diesen gründet sich in unsern Beschäftigungen, die ei-
ne gewisse Geschicklichkeit zum Grunde setzen, die wir
uns durch unsere Bemühungen erworben haben.
Diese Beschäftigungen setzen entweder die Natur in
den Stand, daß sie dasjenige würken kan, was
durch ihr möglich ist; oder sie verfertigen aus dem,
was die Natur hervor gebracht hat, andere Dinge,
die dem menschlichen Geschlechte nützlich sind. Dieß
voraus gesetzt, so ist es klar, daß ein wahrer Came-
ralist in Ansehung des andern Punkts verstehen
müsse

Einmal die wahren Eigenschaften der natürlichen
Dinge, und was durch diese könne gewürket
werden.
Fürs andere: wie die Natur könne geschickt ge-
macht werden, dieß, was durch ihr möglich ist,
hervorzubringen.
Fürs

Vorbereitung
terthanen zu wuͤrken, und fuͤrs andere verſtehen
muͤſſe, die jaͤrlichen Einkuͤnfte der Unterthanen in
gewiſſe Claſſen zu bringen, und deren Groͤſſe, ſo weit
es moͤglich iſt, genau zu beſtimmen.

§. 24.
ferner zei-
gen wie die-
ſe Einkuͤnfte
zu vermeh-
ren.

Die andere Aufgabe, die von einem Cameraliſten
ſoll aufgeloͤſet werden, iſt dieſe: Wie koͤnnen die jaͤr-
lichen Einkuͤnfte eines Fuͤrſten vernuͤnftig vermehret
werden. Wir fordern demnach von einem wahrhaf-
tigen Cameraliſten, daß er uns vernuͤnftige Mittel
entdecke, welche die jaͤrlichen Einkuͤnfte der Untertha-
nen vermehren, (§. 19.) folglich die Unterthanen rei-
cher und geſchickter machen koͤnnen. (§. 20.)

§. 25.
Dieß wird
weiter abge-
handelt.

Unſere jaͤrlichen Einkuͤnfte ſind entweder unmit-
telbare Wuͤrkungen der Natur, oder der Erfolg von
dieſen gruͤndet ſich in unſern Beſchaͤftigungen, die ei-
ne gewiſſe Geſchicklichkeit zum Grunde ſetzen, die wir
uns durch unſere Bemuͤhungen erworben haben.
Dieſe Beſchaͤftigungen ſetzen entweder die Natur in
den Stand, daß ſie dasjenige wuͤrken kan, was
durch ihr moͤglich iſt; oder ſie verfertigen aus dem,
was die Natur hervor gebracht hat, andere Dinge,
die dem menſchlichen Geſchlechte nuͤtzlich ſind. Dieß
voraus geſetzt, ſo iſt es klar, daß ein wahrer Came-
raliſt in Anſehung des andern Punkts verſtehen
muͤſſe

Einmal die wahren Eigenſchaften der natuͤrlichen
Dinge, und was durch dieſe koͤnne gewuͤrket
werden.
Fuͤrs andere: wie die Natur koͤnne geſchickt ge-
macht werden, dieß, was durch ihr moͤglich iſt,
hervorzubringen.
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[20/0040] Vorbereitung terthanen zu wuͤrken, und fuͤrs andere verſtehen muͤſſe, die jaͤrlichen Einkuͤnfte der Unterthanen in gewiſſe Claſſen zu bringen, und deren Groͤſſe, ſo weit es moͤglich iſt, genau zu beſtimmen. §. 24. Die andere Aufgabe, die von einem Cameraliſten ſoll aufgeloͤſet werden, iſt dieſe: Wie koͤnnen die jaͤr- lichen Einkuͤnfte eines Fuͤrſten vernuͤnftig vermehret werden. Wir fordern demnach von einem wahrhaf- tigen Cameraliſten, daß er uns vernuͤnftige Mittel entdecke, welche die jaͤrlichen Einkuͤnfte der Untertha- nen vermehren, (§. 19.) folglich die Unterthanen rei- cher und geſchickter machen koͤnnen. (§. 20.) §. 25. Unſere jaͤrlichen Einkuͤnfte ſind entweder unmit- telbare Wuͤrkungen der Natur, oder der Erfolg von dieſen gruͤndet ſich in unſern Beſchaͤftigungen, die ei- ne gewiſſe Geſchicklichkeit zum Grunde ſetzen, die wir uns durch unſere Bemuͤhungen erworben haben. Dieſe Beſchaͤftigungen ſetzen entweder die Natur in den Stand, daß ſie dasjenige wuͤrken kan, was durch ihr moͤglich iſt; oder ſie verfertigen aus dem, was die Natur hervor gebracht hat, andere Dinge, die dem menſchlichen Geſchlechte nuͤtzlich ſind. Dieß voraus geſetzt, ſo iſt es klar, daß ein wahrer Came- raliſt in Anſehung des andern Punkts verſtehen muͤſſe Einmal die wahren Eigenſchaften der natuͤrlichen Dinge, und was durch dieſe koͤnne gewuͤrket werden. Fuͤrs andere: wie die Natur koͤnne geſchickt ge- macht werden, dieß, was durch ihr moͤglich iſt, hervorzubringen. Fuͤrs

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Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/40>, abgerufen am 13.11.2024.