wird etlichemahl frisches Wasser gelassen. Jn diesem wird das Zeug mit den Hämmern so lange durchge- arbeitet, bis es von der anklebenden Erde und von dem Fette, und allen durch das Weben erhaltenen Un- reinigkeiten gesaubert.
§. 603.
Dieß lehret uns zugleich die Absicht der Wasch-Jhre Absich[t] Walke. Wir haben es §. 582. angemerket, daß die Wolle durch das Schmälzen zur Verarbeitung geschickt gemacht werde. Bey dem Weben wird das Garn zum Eintrag mit Leim gesteifet, damit man es besser bey der Verarbeitung regieren könne. Dieß ist ge- nug, zu beweisen, daß in dem Zeuge, wenn es vom Weberstuhl kommt, vieles Fett stekke. So lange dieß Fett im Zeuge bleibet, kann es weder schön noch dauerhaft gefärbet werden. Die Wasch- Walke soll dem Zeuge dieß Fett benehmen, und also ist es klar, daß sie das Zeug zum Färben bereitet.
§. 604.
Aus diesem folget, daß die Wasch-Walke bey demBesondert Folge. Zeuge, das nicht soll gefärbet werden, nicht nöthig sey.
Anmerk. Soll das Zeug recht weiß werden, so kann man auch hier das anwenden, was wir oben von der Bleiche gesaget haben.
§. 605.
Nunmehr wird es nicht schwer fallen, dasjenige,Jhre Voll- kommenheit. vestzusetzen, worauf es bey der Vollkommenheit der Wasch-Walke ankommet, weil die Mittel alsdenn voll- kommen sind, wenn sie die Absicht vollständig würken können. Das wichtigste Stück, von dem diese Voll- kommenheit abhänget, ist die innere Beschaffenheit der
Walk-
von den Woll-Manufacturen.
wird etlichemahl friſches Waſſer gelaſſen. Jn dieſem wird das Zeug mit den Haͤmmern ſo lange durchge- arbeitet, bis es von der anklebenden Erde und von dem Fette, und allen durch das Weben erhaltenen Un- reinigkeiten geſaubert.
§. 603.
Dieß lehret uns zugleich die Abſicht der Waſch-Jhre Abſich[t] Walke. Wir haben es §. 582. angemerket, daß die Wolle durch das Schmaͤlzen zur Verarbeitung geſchickt gemacht werde. Bey dem Weben wird das Garn zum Eintrag mit Leim geſteifet, damit man es beſſer bey der Verarbeitung regieren koͤnne. Dieß iſt ge- nug, zu beweiſen, daß in dem Zeuge, wenn es vom Weberſtuhl kommt, vieles Fett ſtekke. So lange dieß Fett im Zeuge bleibet, kann es weder ſchoͤn noch dauerhaft gefaͤrbet werden. Die Waſch- Walke ſoll dem Zeuge dieß Fett benehmen, und alſo iſt es klar, daß ſie das Zeug zum Faͤrben bereitet.
§. 604.
Aus dieſem folget, daß die Waſch-Walke bey demBeſondert Folge. Zeuge, das nicht ſoll gefaͤrbet werden, nicht noͤthig ſey.
Anmerk. Soll das Zeug recht weiß werden, ſo kann man auch hier das anwenden, was wir oben von der Bleiche geſaget haben.
§. 605.
Nunmehr wird es nicht ſchwer fallen, dasjenige,Jhre Voll- kommenheit. veſtzuſetzen, worauf es bey der Vollkommenheit der Waſch-Walke ankommet, weil die Mittel alsdenn voll- kommen ſind, wenn ſie die Abſicht vollſtaͤndig wuͤrken koͤnnen. Das wichtigſte Stuͤck, von dem dieſe Voll- kommenheit abhaͤnget, iſt die innere Beſchaffenheit der
Walk-
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von den Woll-Manufacturen.
wird etlichemahl friſches Waſſer gelaſſen. Jn dieſem
wird das Zeug mit den Haͤmmern ſo lange durchge-
arbeitet, bis es von der anklebenden Erde und von
dem Fette, und allen durch das Weben erhaltenen Un-
reinigkeiten geſaubert.
§. 603.
Dieß lehret uns zugleich die Abſicht der Waſch-
Walke. Wir haben es §. 582. angemerket, daß die
Wolle durch das Schmaͤlzen zur Verarbeitung geſchickt
gemacht werde. Bey dem Weben wird das Garn
zum Eintrag mit Leim geſteifet, damit man es beſſer
bey der Verarbeitung regieren koͤnne. Dieß iſt ge-
nug, zu beweiſen, daß in dem Zeuge, wenn es vom
Weberſtuhl kommt, vieles Fett ſtekke. So lange
dieß Fett im Zeuge bleibet, kann es weder ſchoͤn
noch dauerhaft gefaͤrbet werden. Die Waſch-
Walke ſoll dem Zeuge dieß Fett benehmen, und alſo
iſt es klar, daß ſie das Zeug zum Faͤrben bereitet.
Jhre Abſicht
§. 604.
Aus dieſem folget, daß die Waſch-Walke bey dem
Zeuge, das nicht ſoll gefaͤrbet werden, nicht noͤthig ſey.
Beſondert
Folge.
Anmerk. Soll das Zeug recht weiß werden, ſo
kann man auch hier das anwenden, was wir oben
von der Bleiche geſaget haben.
§. 605.
Nunmehr wird es nicht ſchwer fallen, dasjenige,
veſtzuſetzen, worauf es bey der Vollkommenheit der
Waſch-Walke ankommet, weil die Mittel alsdenn voll-
kommen ſind, wenn ſie die Abſicht vollſtaͤndig wuͤrken
koͤnnen. Das wichtigſte Stuͤck, von dem dieſe Voll-
kommenheit abhaͤnget, iſt die innere Beſchaffenheit der
Walk-
Jhre Voll-
kommenheit.
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/399>, abgerufen am 13.11.2024.
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