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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

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von den Leinwands-Fabriquen.
merken, daß die Ranken hievon so fein werden kön-
nen, als Hanf, wenn man sie recht röstet. Aber
noch kann man sie bisher nicht zur rechten Weiße
bringen *****. Doch sind dagegen die daraus geweb-
ten Sachen viel stärker, als von Lein oder Hanf, wie
die Ranken auch an sich viel zäher sind, denn die Er-
fahrung lehret, daß das Bleichen allezeit die Waare
frißt ******. Gleichwohl kann man diese Leinwand zu
allerley Gebrauch anwenden, dazu sie eben nicht so
weiß seyn muß, an statt dessen kann man eine Farbe
darauf bringen *******. Besonders ist dieß Gewebe
sehr dienlich für Bauern zu Sack-Leinwand, Hemden,
Schleppkleidern, auch zu Strikken; aber zu Fisch-
Geräthschaft dienet es nicht länger, als ein Jahr, weil
man auch verspüret hat, daß sich die Fische davor
scheuen ********.

§. 557.

Wir wollen aus der vorhin angeführten UrsacheErinnerun-
gen wider
diese Nach-
richt.

auch diese Nachricht mit einigen Anmerkungen beglei-
ten, die sich auf das beziehen sollen, was wir mit Ster-
nen gezeichnet haben.

* Jch sollte glauben, die Blätter würden durch die
Röstung und Brechung von selbst abfallen.
** Das Rösten in der See kann nicht ohne Nu-
tzen seyn, ich schlüße dieß aus den Eigenschaf-
ten des Meer-Salzes, doch behält die im Taue
und unter dem Schnee den Vorzug.
*** Die Gründe, die wir oben angeführet haben,
beweisen es, daß dieß die schlechtste Art, das
fäserigte Gewächse zu rösten. Jch sehe es auch
nicht ein, was dieses Wasser wegspülen soll.
Mit der Absicht der Röstung kann ich dieß nicht
vereinigen (§. 544).
**** Jch
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von den Leinwands-Fabriquen.
merken, daß die Ranken hievon ſo fein werden koͤn-
nen, als Hanf, wenn man ſie recht roͤſtet. Aber
noch kann man ſie bisher nicht zur rechten Weiße
bringen *****. Doch ſind dagegen die daraus geweb-
ten Sachen viel ſtaͤrker, als von Lein oder Hanf, wie
die Ranken auch an ſich viel zaͤher ſind, denn die Er-
fahrung lehret, daß das Bleichen allezeit die Waare
frißt ******. Gleichwohl kann man dieſe Leinwand zu
allerley Gebrauch anwenden, dazu ſie eben nicht ſo
weiß ſeyn muß, an ſtatt deſſen kann man eine Farbe
darauf bringen *******. Beſonders iſt dieß Gewebe
ſehr dienlich fuͤr Bauern zu Sack-Leinwand, Hemden,
Schleppkleidern, auch zu Strikken; aber zu Fiſch-
Geraͤthſchaft dienet es nicht laͤnger, als ein Jahr, weil
man auch verſpuͤret hat, daß ſich die Fiſche davor
ſcheuen ********.

§. 557.

Wir wollen aus der vorhin angefuͤhrten UrſacheErinnerun-
gen wider
dieſe Nach-
richt.

auch dieſe Nachricht mit einigen Anmerkungen beglei-
ten, die ſich auf das beziehen ſollen, was wir mit Ster-
nen gezeichnet haben.

* Jch ſollte glauben, die Blaͤtter wuͤrden durch die
Roͤſtung und Brechung von ſelbſt abfallen.
** Das Roͤſten in der See kann nicht ohne Nu-
tzen ſeyn, ich ſchluͤße dieß aus den Eigenſchaf-
ten des Meer-Salzes, doch behaͤlt die im Taue
und unter dem Schnee den Vorzug.
*** Die Gruͤnde, die wir oben angefuͤhret haben,
beweiſen es, daß dieß die ſchlechtſte Art, das
faͤſerigte Gewaͤchſe zu roͤſten. Jch ſehe es auch
nicht ein, was dieſes Waſſer wegſpuͤlen ſoll.
Mit der Abſicht der Roͤſtung kann ich dieß nicht
vereinigen (§. 544).
**** Jch
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[355/0375] von den Leinwands-Fabriquen. merken, daß die Ranken hievon ſo fein werden koͤn- nen, als Hanf, wenn man ſie recht roͤſtet. Aber noch kann man ſie bisher nicht zur rechten Weiße bringen ***** . Doch ſind dagegen die daraus geweb- ten Sachen viel ſtaͤrker, als von Lein oder Hanf, wie die Ranken auch an ſich viel zaͤher ſind, denn die Er- fahrung lehret, daß das Bleichen allezeit die Waare frißt ****** . Gleichwohl kann man dieſe Leinwand zu allerley Gebrauch anwenden, dazu ſie eben nicht ſo weiß ſeyn muß, an ſtatt deſſen kann man eine Farbe darauf bringen ******* . Beſonders iſt dieß Gewebe ſehr dienlich fuͤr Bauern zu Sack-Leinwand, Hemden, Schleppkleidern, auch zu Strikken; aber zu Fiſch- Geraͤthſchaft dienet es nicht laͤnger, als ein Jahr, weil man auch verſpuͤret hat, daß ſich die Fiſche davor ſcheuen ******** . §. 557. Wir wollen aus der vorhin angefuͤhrten Urſache auch dieſe Nachricht mit einigen Anmerkungen beglei- ten, die ſich auf das beziehen ſollen, was wir mit Ster- nen gezeichnet haben. Erinnerun- gen wider dieſe Nach- richt. * Jch ſollte glauben, die Blaͤtter wuͤrden durch die Roͤſtung und Brechung von ſelbſt abfallen. ** Das Roͤſten in der See kann nicht ohne Nu- tzen ſeyn, ich ſchluͤße dieß aus den Eigenſchaf- ten des Meer-Salzes, doch behaͤlt die im Taue und unter dem Schnee den Vorzug. *** Die Gruͤnde, die wir oben angefuͤhret haben, beweiſen es, daß dieß die ſchlechtſte Art, das faͤſerigte Gewaͤchſe zu roͤſten. Jch ſehe es auch nicht ein, was dieſes Waſſer wegſpuͤlen ſoll. Mit der Abſicht der Roͤſtung kann ich dieß nicht vereinigen (§. 544). **** Jch Z 2

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Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/375>, abgerufen am 13.11.2024.