diese Werke also verfertiget werden, daß sie ihren Endzweck leichter und besser würken können, als zu- vor (§. 528). Auf die zufällige, indem ihre Schön- heit so wohl in Ansehung der Figur (§. 531.), als auch der Farbe (§. 532.) und der Fläche vergrößert wird, (§. 534. u. f.). Ferner indem sich der Künst- ler bemühet, die Vollkommenheit seiner Geschicklich- keit zu erhöhen, (§. 538.) und aus Materialien von einem geringern Werth so schöne nutzbare Werke zu liefern, als bis hieher aus Materialien von einem höhern Werthe sind verfertiget worden, (§. 539).
§. 541.
Wer neue Werke erfindet, oder die bereits erfun-und zu ver- ändern. denen zum Nutzen des Handels verändert, der ent- dekket entweder neue Absichten, wozu Werke der Kunst können gebraucht werden, oder er entdekket neue Mittel, die bereits bekannten Absichten auszu- führen, oder er verändert die bereits erfundenen Werke nur in dem, was ihnen zufällig ist. Jn die- sem Falle kann er seine Aufmerksamkeit auf alle Stük- ke richten, wovon wir in dem vorhergehenden §. ge- redet haben.
§. 542.
Eine weitläuftige Beschreibung dieser Stükke istBesondere Anmerkung von diesen. hier überflüßig. Jch will nur noch ein einziges von diesen genauer untersuchen. Die merkwürdigste Ver- änderung in den Werken der Kunst, die dem Han- del am nützlichsten ist, scheinet diese zu seyn, wenn man aus Materialien von einem geringen Werthe, so schöne und so vollkommene Werke verfertiget, als bis hieher aus Materialien von höherm Werthe sind ver- fertiget worden. Wie kann man diese Veränderung erfinden? Man wird es uns ohne Beweiß verwilli- gen, daß es, diesen Zweck zu erreichen, auf folgende Stükke ankommt.
Das
Y 4
von den Manufacturen und Fabriquen.
dieſe Werke alſo verfertiget werden, daß ſie ihren Endzweck leichter und beſſer wuͤrken koͤnnen, als zu- vor (§. 528). Auf die zufaͤllige, indem ihre Schoͤn- heit ſo wohl in Anſehung der Figur (§. 531.), als auch der Farbe (§. 532.) und der Flaͤche vergroͤßert wird, (§. 534. u. f.). Ferner indem ſich der Kuͤnſt- ler bemuͤhet, die Vollkommenheit ſeiner Geſchicklich- keit zu erhoͤhen, (§. 538.) und aus Materialien von einem geringern Werth ſo ſchoͤne nutzbare Werke zu liefern, als bis hieher aus Materialien von einem hoͤhern Werthe ſind verfertiget worden, (§. 539).
§. 541.
Wer neue Werke erfindet, oder die bereits erfun-und zu ver- aͤndern. denen zum Nutzen des Handels veraͤndert, der ent- dekket entweder neue Abſichten, wozu Werke der Kunſt koͤnnen gebraucht werden, oder er entdekket neue Mittel, die bereits bekannten Abſichten auszu- fuͤhren, oder er veraͤndert die bereits erfundenen Werke nur in dem, was ihnen zufaͤllig iſt. Jn die- ſem Falle kann er ſeine Aufmerkſamkeit auf alle Stuͤk- ke richten, wovon wir in dem vorhergehenden §. ge- redet haben.
§. 542.
Eine weitlaͤuftige Beſchreibung dieſer Stuͤkke iſtBeſondere Anmerkung von dieſen. hier uͤberfluͤßig. Jch will nur noch ein einziges von dieſen genauer unterſuchen. Die merkwuͤrdigſte Ver- aͤnderung in den Werken der Kunſt, die dem Han- del am nuͤtzlichſten iſt, ſcheinet dieſe zu ſeyn, wenn man aus Materialien von einem geringen Werthe, ſo ſchoͤne und ſo vollkommene Werke verfertiget, als bis hieher aus Materialien von hoͤherm Werthe ſind ver- fertiget worden. Wie kann man dieſe Veraͤnderung erfinden? Man wird es uns ohne Beweiß verwilli- gen, daß es, dieſen Zweck zu erreichen, auf folgende Stuͤkke ankommt.
Das
Y 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0363"n="343"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von den Manufacturen und Fabriquen.</hi></fw><lb/>
dieſe Werke alſo verfertiget werden, daß ſie ihren<lb/>
Endzweck leichter und beſſer wuͤrken koͤnnen, als zu-<lb/>
vor (§. 528). Auf die zufaͤllige, indem ihre Schoͤn-<lb/>
heit ſo wohl in Anſehung der Figur (§. 531.), als<lb/>
auch der Farbe (§. 532.) und der Flaͤche vergroͤßert<lb/>
wird, (§. 534. u. f.). Ferner indem ſich der Kuͤnſt-<lb/>
ler bemuͤhet, die Vollkommenheit ſeiner Geſchicklich-<lb/>
keit zu erhoͤhen, (§. 538.) und aus Materialien von<lb/>
einem geringern Werth ſo ſchoͤne nutzbare Werke zu<lb/>
liefern, als bis hieher aus Materialien von einem<lb/>
hoͤhern Werthe ſind verfertiget worden, (§. 539).</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 541.</head><lb/><p>Wer neue Werke erfindet, oder die bereits erfun-<noteplace="right">und zu ver-<lb/>
aͤndern.</note><lb/>
denen zum Nutzen des Handels veraͤndert, der ent-<lb/>
dekket entweder neue Abſichten, wozu Werke der<lb/>
Kunſt koͤnnen gebraucht werden, oder er entdekket<lb/>
neue Mittel, die bereits bekannten Abſichten auszu-<lb/>
fuͤhren, oder er veraͤndert die bereits erfundenen<lb/>
Werke nur in dem, was ihnen zufaͤllig iſt. Jn die-<lb/>ſem Falle kann er ſeine Aufmerkſamkeit auf alle Stuͤk-<lb/>
ke richten, wovon wir in dem vorhergehenden §. ge-<lb/>
redet haben.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 542.</head><lb/><p>Eine weitlaͤuftige Beſchreibung dieſer Stuͤkke iſt<noteplace="right">Beſondere<lb/>
Anmerkung<lb/>
von dieſen.</note><lb/>
hier uͤberfluͤßig. Jch will nur noch ein einziges von<lb/>
dieſen genauer unterſuchen. Die merkwuͤrdigſte Ver-<lb/>
aͤnderung in den Werken der Kunſt, die dem Han-<lb/>
del am nuͤtzlichſten iſt, ſcheinet dieſe zu ſeyn, wenn<lb/>
man aus Materialien von einem geringen Werthe, ſo<lb/>ſchoͤne und ſo vollkommene Werke verfertiget, als bis<lb/>
hieher aus Materialien von hoͤherm Werthe ſind ver-<lb/>
fertiget worden. Wie kann man dieſe Veraͤnderung<lb/>
erfinden? Man wird es uns ohne Beweiß verwilli-<lb/>
gen, daß es, dieſen Zweck zu erreichen, auf folgende<lb/>
Stuͤkke ankommt.</p><lb/><fwplace="bottom"type="sig">Y 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">Das</fw><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[343/0363]
von den Manufacturen und Fabriquen.
dieſe Werke alſo verfertiget werden, daß ſie ihren
Endzweck leichter und beſſer wuͤrken koͤnnen, als zu-
vor (§. 528). Auf die zufaͤllige, indem ihre Schoͤn-
heit ſo wohl in Anſehung der Figur (§. 531.), als
auch der Farbe (§. 532.) und der Flaͤche vergroͤßert
wird, (§. 534. u. f.). Ferner indem ſich der Kuͤnſt-
ler bemuͤhet, die Vollkommenheit ſeiner Geſchicklich-
keit zu erhoͤhen, (§. 538.) und aus Materialien von
einem geringern Werth ſo ſchoͤne nutzbare Werke zu
liefern, als bis hieher aus Materialien von einem
hoͤhern Werthe ſind verfertiget worden, (§. 539).
§. 541.
Wer neue Werke erfindet, oder die bereits erfun-
denen zum Nutzen des Handels veraͤndert, der ent-
dekket entweder neue Abſichten, wozu Werke der
Kunſt koͤnnen gebraucht werden, oder er entdekket
neue Mittel, die bereits bekannten Abſichten auszu-
fuͤhren, oder er veraͤndert die bereits erfundenen
Werke nur in dem, was ihnen zufaͤllig iſt. Jn die-
ſem Falle kann er ſeine Aufmerkſamkeit auf alle Stuͤk-
ke richten, wovon wir in dem vorhergehenden §. ge-
redet haben.
und zu ver-
aͤndern.
§. 542.
Eine weitlaͤuftige Beſchreibung dieſer Stuͤkke iſt
hier uͤberfluͤßig. Jch will nur noch ein einziges von
dieſen genauer unterſuchen. Die merkwuͤrdigſte Ver-
aͤnderung in den Werken der Kunſt, die dem Han-
del am nuͤtzlichſten iſt, ſcheinet dieſe zu ſeyn, wenn
man aus Materialien von einem geringen Werthe, ſo
ſchoͤne und ſo vollkommene Werke verfertiget, als bis
hieher aus Materialien von hoͤherm Werthe ſind ver-
fertiget worden. Wie kann man dieſe Veraͤnderung
erfinden? Man wird es uns ohne Beweiß verwilli-
gen, daß es, dieſen Zweck zu erreichen, auf folgende
Stuͤkke ankommt.
Beſondere
Anmerkung
von dieſen.
Das
Y 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/363>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.