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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

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Der Stadt-Wirthschaft 3 Abschnitt,
§. 539.
und in Anse-
hung der
Gesetze des
Wohlstan-
des.

Der andere Satz: Werke der Kunst, die nicht
lange, wenn man die Gesetze des Wohlstan-
des beobachten will, können gebraucht wer-
den, sind, in wie ferne sie einerley Absicht wür-
ken können, besser, wenn sie wohlfeil, schön
und nicht dauerhaft, als wenn sie kostbar,
schön und dauerhaft.

Da die Gesetze des Wohlstandes in diesem Stükke
eine oftmahlige Veränderung erfodern, so ist dieß in
der That eine Sparsamkeit, wenn man die Dinge
von der ersten Art kauft, und diese denen von der an-
dern Art vorziehet. Dieß giebt dem Künstler einen
Grund, einen größern Abgang von jenen, als von
diesen zu hoffen. Und darum sind jene, sowohl in
Ansehung des Künstlers, als auch in Ansehung des
Käufers unter der angenommenen Bedingung diesen
vorzuziehen.

Anmerk. Die weiblichen Kleidungen biethen
uns eine unendliche Menge von Beyspielen an,
welche die Wahrheit dieses Satzes unterstützen.

§. 540.
Wie diese
Werke der
Kunst zu ver-
bessern.

Dieß, was wir bisher von der Vollkommenheit, so
wohl der wesentlichen, als auch der zufälligen in den
Werken der Kunst abgehandelt haben, kann uns, wie
ich es glaube, auf eine sehr leichte Art den Weg zei-
gen, wie die bereits erfundenen Werke der Kunst kön-
nen verbessert, und wie bey diesen Veränderungen
zum Nutzen des Handels können erfunden werden.
Sollen sie verbessert werden, so gehet diese Verbesse-
rung entweder auf die wesentliche oder zufällige Voll-
kommenheit (§. 527). Auf die wesentliche, indem

diese
Der Stadt-Wirthſchaft 3 Abſchnitt,
§. 539.
und in Anſe-
hung der
Geſetze des
Wohlſtan-
des.

Der andere Satz: Werke der Kunſt, die nicht
lange, wenn man die Geſetze des Wohlſtan-
des beobachten will, koͤnnen gebraucht wer-
den, ſind, in wie ferne ſie einerley Abſicht wuͤr-
ken koͤnnen, beſſer, wenn ſie wohlfeil, ſchoͤn
und nicht dauerhaft, als wenn ſie koſtbar,
ſchoͤn und dauerhaft.

Da die Geſetze des Wohlſtandes in dieſem Stuͤkke
eine oftmahlige Veraͤnderung erfodern, ſo iſt dieß in
der That eine Sparſamkeit, wenn man die Dinge
von der erſten Art kauft, und dieſe denen von der an-
dern Art vorziehet. Dieß giebt dem Kuͤnſtler einen
Grund, einen groͤßern Abgang von jenen, als von
dieſen zu hoffen. Und darum ſind jene, ſowohl in
Anſehung des Kuͤnſtlers, als auch in Anſehung des
Kaͤufers unter der angenommenen Bedingung dieſen
vorzuziehen.

Anmerk. Die weiblichen Kleidungen biethen
uns eine unendliche Menge von Beyſpielen an,
welche die Wahrheit dieſes Satzes unterſtuͤtzen.

§. 540.
Wie dieſe
Werke der
Kunſt zu ver-
beſſern.

Dieß, was wir bisher von der Vollkommenheit, ſo
wohl der weſentlichen, als auch der zufaͤlligen in den
Werken der Kunſt abgehandelt haben, kann uns, wie
ich es glaube, auf eine ſehr leichte Art den Weg zei-
gen, wie die bereits erfundenen Werke der Kunſt koͤn-
nen verbeſſert, und wie bey dieſen Veraͤnderungen
zum Nutzen des Handels koͤnnen erfunden werden.
Sollen ſie verbeſſert werden, ſo gehet dieſe Verbeſſe-
rung entweder auf die weſentliche oder zufaͤllige Voll-
kommenheit (§. 527). Auf die weſentliche, indem

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[342/0362] Der Stadt-Wirthſchaft 3 Abſchnitt, §. 539. Der andere Satz: Werke der Kunſt, die nicht lange, wenn man die Geſetze des Wohlſtan- des beobachten will, koͤnnen gebraucht wer- den, ſind, in wie ferne ſie einerley Abſicht wuͤr- ken koͤnnen, beſſer, wenn ſie wohlfeil, ſchoͤn und nicht dauerhaft, als wenn ſie koſtbar, ſchoͤn und dauerhaft. Da die Geſetze des Wohlſtandes in dieſem Stuͤkke eine oftmahlige Veraͤnderung erfodern, ſo iſt dieß in der That eine Sparſamkeit, wenn man die Dinge von der erſten Art kauft, und dieſe denen von der an- dern Art vorziehet. Dieß giebt dem Kuͤnſtler einen Grund, einen groͤßern Abgang von jenen, als von dieſen zu hoffen. Und darum ſind jene, ſowohl in Anſehung des Kuͤnſtlers, als auch in Anſehung des Kaͤufers unter der angenommenen Bedingung dieſen vorzuziehen. Anmerk. Die weiblichen Kleidungen biethen uns eine unendliche Menge von Beyſpielen an, welche die Wahrheit dieſes Satzes unterſtuͤtzen. §. 540. Dieß, was wir bisher von der Vollkommenheit, ſo wohl der weſentlichen, als auch der zufaͤlligen in den Werken der Kunſt abgehandelt haben, kann uns, wie ich es glaube, auf eine ſehr leichte Art den Weg zei- gen, wie die bereits erfundenen Werke der Kunſt koͤn- nen verbeſſert, und wie bey dieſen Veraͤnderungen zum Nutzen des Handels koͤnnen erfunden werden. Sollen ſie verbeſſert werden, ſo gehet dieſe Verbeſſe- rung entweder auf die weſentliche oder zufaͤllige Voll- kommenheit (§. 527). Auf die weſentliche, indem dieſe

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Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/362>, abgerufen am 13.11.2024.