sehnliche Belohnung der wirthschaftlichen Mühe wer- den, wenn es regelmäßig gemacht wird. Es erfodert unsere Absicht, daß wir auch bey diesem Gewerke fol- gende Stükke untersuchen.
Das erste, was ist das Oel, und worinn bestehet dessen Güthe?
Das andere, woraus kann das Oel mit Nutzen gepresset werden?
Das dritte, wie wird es ausgepresset, und wor- auf hat man bey dieser Beschäftigung vornehm- lich zu sehen?
Das vierte, worinn bestehen bey diesem Gewer- ke die Abgänge, und wie sind diese wirthschaftlich zu gebrauchen?
§. 482.
Wir finden in den Erd-Gewächsen einen Theil, derWas das Oel? bey einer geringen Wärme flüßig wird. Dieß ist ei- ne fette Flüßigkeit, die Feuer und Flammen unter- hält, auch wohl selbst in Flammen geräth. Diesen Theil der Erdgewächse nennet man das Oel.
§. 483.
Dieser Theil der Erd-Gewächse ist von den übrigenEs ist ein be- sonderer Theil in den Gewächsen. merklich unterschieden. Er wird dikke, vornehmlich in der Kälte, er kann so sehr verdikket werden, daß er das Ansehen eines vesten Körpers bekommt. Dieß beweiset das Wachs. Dennoch wird er bey dem Feuer wieder- um flüßig, und ist bey seiner Flüßigkeit allemahl fett, zähe und klebrigt. Dieser Theil der Erd-Ge- wächse, wenn er von den übrigen ist getrennet worden, läst sich nicht mit Wasser vermischen. Jst er mit diesem vermenget worden, so scheidet er sich so gleich wieder. Und so ferner.
§. 484.
von dem Oele.
ſehnliche Belohnung der wirthſchaftlichen Muͤhe wer- den, wenn es regelmaͤßig gemacht wird. Es erfodert unſere Abſicht, daß wir auch bey dieſem Gewerke fol- gende Stuͤkke unterſuchen.
Das erſte, was iſt das Oel, und worinn beſtehet deſſen Guͤthe?
Das andere, woraus kann das Oel mit Nutzen gepreſſet werden?
Das dritte, wie wird es ausgepreſſet, und wor- auf hat man bey dieſer Beſchaͤftigung vornehm- lich zu ſehen?
Das vierte, worinn beſtehen bey dieſem Gewer- ke die Abgaͤnge, und wie ſind dieſe wirthſchaftlich zu gebrauchen?
§. 482.
Wir finden in den Erd-Gewaͤchſen einen Theil, derWas das Oel? bey einer geringen Waͤrme fluͤßig wird. Dieß iſt ei- ne fette Fluͤßigkeit, die Feuer und Flammen unter- haͤlt, auch wohl ſelbſt in Flammen geraͤth. Dieſen Theil der Erdgewaͤchſe nennet man das Oel.
§. 483.
Dieſer Theil der Erd-Gewaͤchſe iſt von den uͤbrigenEs iſt ein be- ſonderer Theil in den Gewaͤchſen. merklich unterſchieden. Er wird dikke, vornehmlich in der Kaͤlte, er kann ſo ſehr verdikket werden, daß er das Anſehen eines veſten Koͤrpers bekommt. Dieß beweiſet das Wachs. Dennoch wird er bey dem Feuer wieder- um fluͤßig, und iſt bey ſeiner Fluͤßigkeit allemahl fett, zaͤhe und klebrigt. Dieſer Theil der Erd-Ge- waͤchſe, wenn er von den uͤbrigen iſt getrennet worden, laͤſt ſich nicht mit Waſſer vermiſchen. Jſt er mit dieſem vermenget worden, ſo ſcheidet er ſich ſo gleich wieder. Und ſo ferner.
§. 484.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0337"n="317"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von dem Oele.</hi></fw><lb/>ſehnliche Belohnung der wirthſchaftlichen Muͤhe wer-<lb/>
den, wenn es regelmaͤßig gemacht wird. Es erfodert<lb/>
unſere Abſicht, daß wir auch bey dieſem Gewerke fol-<lb/>
gende Stuͤkke unterſuchen.</p><lb/><list><item><hirendition="#fr">Das erſte,</hi> was iſt das Oel, und worinn beſtehet<lb/>
deſſen Guͤthe?</item><lb/><item><hirendition="#fr">Das andere,</hi> woraus kann das Oel mit Nutzen<lb/>
gepreſſet werden?</item><lb/><item><hirendition="#fr">Das dritte,</hi> wie wird es ausgepreſſet, und wor-<lb/>
auf hat man bey dieſer Beſchaͤftigung vornehm-<lb/>
lich zu ſehen?</item><lb/><item><hirendition="#fr">Das vierte,</hi> worinn beſtehen bey dieſem Gewer-<lb/>
ke die Abgaͤnge, und wie ſind dieſe wirthſchaftlich<lb/>
zu gebrauchen?</item></list></div><lb/><divn="4"><head>§. 482.</head><lb/><p>Wir finden in den Erd-Gewaͤchſen einen Theil, der<noteplace="right">Was das<lb/>
Oel?</note><lb/>
bey einer geringen Waͤrme fluͤßig wird. Dieß iſt ei-<lb/>
ne fette Fluͤßigkeit, die Feuer und Flammen unter-<lb/>
haͤlt, auch wohl ſelbſt in Flammen geraͤth. Dieſen<lb/>
Theil der Erdgewaͤchſe nennet man das <hirendition="#fr">Oel.</hi></p></div><lb/><divn="4"><head>§. 483.</head><lb/><p>Dieſer Theil der Erd-Gewaͤchſe iſt von den uͤbrigen<noteplace="right">Es iſt ein be-<lb/>ſonderer<lb/>
Theil in den<lb/>
Gewaͤchſen.</note><lb/>
merklich unterſchieden. Er wird dikke, vornehmlich in<lb/>
der Kaͤlte, er kann ſo ſehr verdikket werden, daß er das<lb/>
Anſehen eines veſten Koͤrpers bekommt. Dieß beweiſet<lb/>
das Wachs. Dennoch wird er bey dem Feuer wieder-<lb/>
um fluͤßig, und iſt bey ſeiner Fluͤßigkeit allemahl<lb/>
fett, zaͤhe und klebrigt. Dieſer Theil der Erd-Ge-<lb/>
waͤchſe, wenn er von den uͤbrigen iſt getrennet worden,<lb/>
laͤſt ſich nicht mit Waſſer vermiſchen. Jſt er mit dieſem<lb/>
vermenget worden, ſo ſcheidet er ſich ſo gleich wieder.<lb/>
Und ſo ferner.</p></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch">§. 484.</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[317/0337]
von dem Oele.
ſehnliche Belohnung der wirthſchaftlichen Muͤhe wer-
den, wenn es regelmaͤßig gemacht wird. Es erfodert
unſere Abſicht, daß wir auch bey dieſem Gewerke fol-
gende Stuͤkke unterſuchen.
Das erſte, was iſt das Oel, und worinn beſtehet
deſſen Guͤthe?
Das andere, woraus kann das Oel mit Nutzen
gepreſſet werden?
Das dritte, wie wird es ausgepreſſet, und wor-
auf hat man bey dieſer Beſchaͤftigung vornehm-
lich zu ſehen?
Das vierte, worinn beſtehen bey dieſem Gewer-
ke die Abgaͤnge, und wie ſind dieſe wirthſchaftlich
zu gebrauchen?
§. 482.
Wir finden in den Erd-Gewaͤchſen einen Theil, der
bey einer geringen Waͤrme fluͤßig wird. Dieß iſt ei-
ne fette Fluͤßigkeit, die Feuer und Flammen unter-
haͤlt, auch wohl ſelbſt in Flammen geraͤth. Dieſen
Theil der Erdgewaͤchſe nennet man das Oel.
Was das
Oel?
§. 483.
Dieſer Theil der Erd-Gewaͤchſe iſt von den uͤbrigen
merklich unterſchieden. Er wird dikke, vornehmlich in
der Kaͤlte, er kann ſo ſehr verdikket werden, daß er das
Anſehen eines veſten Koͤrpers bekommt. Dieß beweiſet
das Wachs. Dennoch wird er bey dem Feuer wieder-
um fluͤßig, und iſt bey ſeiner Fluͤßigkeit allemahl
fett, zaͤhe und klebrigt. Dieſer Theil der Erd-Ge-
waͤchſe, wenn er von den uͤbrigen iſt getrennet worden,
laͤſt ſich nicht mit Waſſer vermiſchen. Jſt er mit dieſem
vermenget worden, ſo ſcheidet er ſich ſo gleich wieder.
Und ſo ferner.
Es iſt ein be-
ſonderer
Theil in den
Gewaͤchſen.
§. 484.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 317. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/337>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.