unter zwey Scheffel auf einmahl einmeschen. Mehr als drey Scheffel wird man schwerlich bezwingen kön- nen, und nimmt man weniger als zwey Scheffel, so werden die Arbeiter oft müßig gehen, und daher schwerlich den Lohn ohne Schaden des Wirths ver- dienen.
§. 473.
Der andere Punkt, nemlich die Ordnung, inDas andere in welcher Ordnung die Beschäfti- gungen zu verknüpfen. welcher die Beschäftigungen bey diesem Gewerke ein- zurichten sind, wenn die gesetzte Anzahl der Scheffel zu der bestimmten Zeit soll verarbeitet werden, grün- det sich in folgenden Regeln.
Die erste Regel:
Jn diesem Gewerke müssen drey Meschbutti-Die erste Re- gel. che von der bestimmten Größe seyn.
Jn neun Tagen sollen drey Buttiche verarbeitet werden. Die Mesche ist erst im neunten Tage nach der Einme- schung zur Verarbeitung geschickt. Folglich muß von drey Tagen zu drey Tagen ein Buttich eingemescht wer- den. Dieß ist genug, zu beweisen, daß in diesem Gewerke drey Buttiche zum Einmeschen seyn müssen.
§. 474.
Die andere Regel:
Ein jeder Buttich muß seine eigene FässerDie andere Regel. zum Treten, zum Setzen und überhaupt sein eigenes Geschirr haben. Und alle diese Din- ge müssen bey dem Buttiche in einer solchen Ordnung stehen, als wenn sie mit demselben ein eigenes Gewerke machen sollten.
Wir setzen dieß zum Grunde, daß allemahl nach dem dritten Tage ein Buttich soll eingemeschet werden (§. 473). Wenn wir dieses mit der Zeit vergleichen,
in
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von der weiſſen Staͤrke.
unter zwey Scheffel auf einmahl einmeſchen. Mehr als drey Scheffel wird man ſchwerlich bezwingen koͤn- nen, und nimmt man weniger als zwey Scheffel, ſo werden die Arbeiter oft muͤßig gehen, und daher ſchwerlich den Lohn ohne Schaden des Wirths ver- dienen.
§. 473.
Der andere Punkt, nemlich die Ordnung, inDas andere in welcher Ordnung die Beſchaͤfti- gungen zu verknuͤpfen. welcher die Beſchaͤftigungen bey dieſem Gewerke ein- zurichten ſind, wenn die geſetzte Anzahl der Scheffel zu der beſtimmten Zeit ſoll verarbeitet werden, gruͤn- det ſich in folgenden Regeln.
Die erſte Regel:
Jn dieſem Gewerke muͤſſen drey Meſchbutti-Die erſte Re- gel. che von der beſtimmten Groͤße ſeyn.
Jn neun Tagen ſollen drey Buttiche verarbeitet werden. Die Meſche iſt erſt im neunten Tage nach der Einme- ſchung zur Verarbeitung geſchickt. Folglich muß von drey Tagen zu drey Tagen ein Buttich eingemeſcht wer- den. Dieß iſt genug, zu beweiſen, daß in dieſem Gewerke drey Buttiche zum Einmeſchen ſeyn muͤſſen.
§. 474.
Die andere Regel:
Ein jeder Buttich muß ſeine eigene FaͤſſerDie andere Regel. zum Treten, zum Setzen und uͤberhaupt ſein eigenes Geſchirr haben. Und alle dieſe Din- ge muͤſſen bey dem Buttiche in einer ſolchen Ordnung ſtehen, als wenn ſie mit demſelben ein eigenes Gewerke machen ſollten.
Wir ſetzen dieß zum Grunde, daß allemahl nach dem dritten Tage ein Buttich ſoll eingemeſchet werden (§. 473). Wenn wir dieſes mit der Zeit vergleichen,
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von der weiſſen Staͤrke.
unter zwey Scheffel auf einmahl einmeſchen. Mehr
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werden die Arbeiter oft muͤßig gehen, und daher
ſchwerlich den Lohn ohne Schaden des Wirths ver-
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§. 473.
Der andere Punkt, nemlich die Ordnung, in
welcher die Beſchaͤftigungen bey dieſem Gewerke ein-
zurichten ſind, wenn die geſetzte Anzahl der Scheffel
zu der beſtimmten Zeit ſoll verarbeitet werden, gruͤn-
det ſich in folgenden Regeln.
Das andere
in welcher
Ordnung die
Beſchaͤfti-
gungen zu
verknuͤpfen.
Die erſte Regel:
Jn dieſem Gewerke muͤſſen drey Meſchbutti-
che von der beſtimmten Groͤße ſeyn.
Jn neun Tagen ſollen drey Buttiche verarbeitet werden.
Die Meſche iſt erſt im neunten Tage nach der Einme-
ſchung zur Verarbeitung geſchickt. Folglich muß von
drey Tagen zu drey Tagen ein Buttich eingemeſcht wer-
den. Dieß iſt genug, zu beweiſen, daß in dieſem Gewerke
drey Buttiche zum Einmeſchen ſeyn muͤſſen.
§. 474.
Die andere Regel:
Ein jeder Buttich muß ſeine eigene Faͤſſer
zum Treten, zum Setzen und uͤberhaupt ſein
eigenes Geſchirr haben. Und alle dieſe Din-
ge muͤſſen bey dem Buttiche in einer ſolchen
Ordnung ſtehen, als wenn ſie mit demſelben
ein eigenes Gewerke machen ſollten.
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(§. 473). Wenn wir dieſes mit der Zeit vergleichen,
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/333>, abgerufen am 21.11.2024.
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